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Die Suche nach dem reinen Blut

Die Suche nach dem reinen Blut

Titel: Die Suche nach dem reinen Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angel Wagner
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brauche einen Maulkorb.“
    „Nein“, summte sie, zog ihn vor ihr Gesicht. „Was du brauchst, das bekommen wir noch heraus. Ich weiß, ich bin der Schlüssel dazu.“
    Konga schwieg, sah ihr in die Augen.
    „Keylan, wer hat dir so wehgetan?“
    „Das ist egal, denn keiner von denen lebt noch.“ Teils gelogen, teils wahr … und so unwichtig!
    „Du hast sie getötet?“
    Er nickte. „Verrätst du mir endlich, woher du meinen richtigen Nam...“
    Noch nicht, Angel wollte ihn lieber zärtlich küssen.
    „Frage mich nicht mehr, ich werde es dir sagen, wenn der richtige Zeitpunkt da ist.“
    Wenn er die Wahrheit wüsste ... die seit ihrem zwölften Lebensjahr tief in ihr schlummerte.
    Wie es ihr wieder einfiel, als er die Tür in der Klinik geöffnet und in ihre Augen gesehen hatte. Diese dunklen Augen, damals im Schuhgeschäft, dieser böse und doch irre geile Blick. Da ahnte sie es schon, wollte es aber nicht realisieren, weil Jack sie völlig in seinen Bann zog ... rückweglos.
    Drei Jahrzehnte zuvor hatte ihre Großmutter ihr erzählt, man würde den Namen des Mannes wissen, noch bevor er in der Tür stehen würde …
    Ammenmärchen, schön und zum Träumen für kleine Mädchen, die entdeckten, was es auf der Welt mehr gab, als mit Puppen zu spielen. Wenn das erste Mal das Höschen feucht wurde, weil man an den ersten Kuss dachte.
    In ihrem ersten Tagebuch auf der ersten Seite stand die Wahrheit und darunter eine vage Zeichnung eines schwarzhaarigen Mannes, der traurig dreinschaute und spitze Zähnen hatte.
    „Ich hole ihn jetzt zurück“, sagte Angel und dachte an Jack.
    „Warte!“, stoppte Konga sie.
    „Was ist denn?“
    „Nichts, nur dass ich dich noch fünf Minuten für mich allein haben möchte.“
    „Und was möchtest du in diesen fünf Minuten mit mir anstellen?“
    „Das!“
    Konga streichelte ihr über die Wange und küsste sie auf die andere. Spielte mit ihren Fingern und schmuste sanft mit ihr. Angel fühlte sich wie zwölf und mit ihrem Traummann zusammen. Wann würde er sie auf den Mund küssen? Sich endlich wagen?
    Mit flimmerndem Herzschlag und scheuem Blick sah sie ihm mutig auf den Mund.
    ‚Mach‘s doch endlich!‘, flehte ihr Blick.
    „Du erinnerst mich stark an ein süßes, freches und schmollendes Mädchen, das ich vor guten dreißig Jahren in der Bremer Innenstadt gesehen habe. Sie stand mit ihrer Mutter in einem dieser neumodischen Läden und wollte unbedingt eine ...“
    „... schwarze Jacke mit Schulterpolstern haben. Ich hab so einen Aufstand gemacht, dass ich sie nur deshalb bekommen habe, weil meine Ma mit den Nerven am Ende war.“
    „Dein Flunsch war damals schon einzigartig ... genau wie jetzt“, flüsterte er und neigte sich bis auf wenige Millimeter vor ihren Mund.
    „Weiß du, was mir damals durch den Kopf gegangen ist?“
    „Verrate es mir“, hauchte sie ihm zu.
    „Diesen süßen Schmollmund will ich in zehn Jahren küssen.“
    Angel schluckte. „Du lügst doch“, flüsterte sie mit bebender Stimme.
    „Nein, nicht ein Wort ist gelogen und nach diesen zehn Jahren hast du im Aladin einen anderen geküsst.“
    „Seit wann ...“
    „Seit du das erste Mal meinen richtigen Namen ausgesprochen hast“, sagte er leise und berührte endlich ihre Lippen mit seinen. So zart und weich. Sie hatte ihn damals, als sie mit ihrer Jacke stolz den Laden verließ, gesehen. Ihr Blick haftete an seinen schwarzen Augen, als sie an ihm vorbeigelaufen war.
    Plötzlich war diese tief verdrängte Erinnerung wieder da.
    Angel sah Konga buchstäblich vor sich, sah, wie sie an ihm vorbeilief, wie er schmunzelnd und mit verschränkten Armen dastand, dieser riesige Hüne mit dem pechschwarzen Haar und den schwarzen Lederklamotten. Sein dunkler Blick tief in ihrem.
    Damals war sie hin und weg, hatte noch keine Ahnung von dem, was die Männerwelt ihr Übles bereiten würde. Nur eines prägte sich wie ein Brandmal in ihre Seele ein: Jeder Mann hatte einen düsteren Blick, war groß und breitschultrig. Doch der Richtige war nie dabei ... bis jetzt.
    „Ich liebe dich, seit ich zwölf war“, entfuhr es ihr unbedacht.
    „Und seit diesem Moment wusstest du meinen Namen?“, schnurrte er sanft.
    „Nein, erst eine Woche später, nachdem ich dich sah.“
    „Dann hat mein Ruf so lange gebraucht, um von dir gehört zu werden?“
    Angel erzitterte. „Du hast mir deinen Namen gedanklich eingetrichtert?“
    „Vielleicht“, flüsterte Konga und zog Angel in seine Arme. „Vielleicht hast du

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