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Die Suche nach den Sternen

Die Suche nach den Sternen

Titel: Die Suche nach den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Kapp
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WIDERSTANDSKRAFT JEDES BEKANNTEN BAUMATERIALS ÜBERSTEIGEN WÜRDE.
    Ancor überdachte die These für einen Augenblick. Vor seinem geistigen Auge sah er, wie eine über zehntausend Kilometer dicke Schale zerbrach und die einzelnen Stücke in eine unbekannte Leere geschleudert wurden. Und genau dieser Leere galt sein Interesse. Woraus bestand sie, und wie groß war sie? Und was mochte sich an ihrem Ende befinden? Auf diese Fragen konnte ihm der Computer keine Antwort geben, und er wandte sich ab, als Sine hereinkam.
    Sie blickte einen Augenblick fragend auf den Bildschirm. Sie hatten über Maqs Traum, ans Ende des Universums vorzustoßen, schon oft gesprochen. Seine Leidenschaft dafür übertraf sogar seine Hingabe zu ihr, und sie stellte sich hinter ihn und strich mit ihren Fingern über seine Stirn. Ancor spürte ein schwaches, elektrisch geladenes Prickeln. Er war sich vollauf bewußt, daß Sine ihm jederzeit mit Hilfe eines von ihren engelianischen Vorfahren geerbten Nervensystems einen tödlichen Schlag versetzen konnte, und so sein Leben lediglich von ihrer Laune abhing. Dennoch begrüßte er ihre Berührung und das warme Gefühl menschlicher Realität, das damit einherging.
    »Fliegen wir durch den Zwischenraum derselben Käfigwelt wie bei unserem letzten Flug, Maq?«
    »Nein. Solange wir nicht zu weit von unserer Route nach Zapoketa auf der Saturn-Schale abweichen, können wir die Asteroiden, Jupiter und Boxa-Schalen durch andere Zwischenräume durchqueren, ohne unsere Flugzeit über Gebühr auszudehnen. So haben wir Gelegenheit, einige völlig neue Käfigwelten und Gegenden der großen Schalen kennenzulernen.«
    »Ich weiß noch, wie Zeus bei unserem letzten Flug durch den Aster-Raum Meteoriten auf uns schleuderte.«
    »Die Orter laufen auf Hochtouren. Es ist noch zu früh für eine abschließende Beurteilung, aber bis jetzt stellen wir nur die üblichen Schwärme fest, denen wir problemlos ausweichen können. Ich glaube auch nicht, daß Zeus uns auf dieser Expedition absichtlich Ärger machen wird. Vielleicht verspürt der Riesencomputer jetzt, da er vor einem unlösbaren Problem steht, den Drang, seine Last mit den Nachfahren seiner Schöpfer zu teilen.«
    »Mir bereitet diese Vorstellung immer noch Probleme«, sagte Sine. »Die Menschen schufen Zeus, und Zeus schuf das übrige Universum. Aber wer oder was schuf die eine Welt und die Sonne, von der alles Leben ausging?«
    »Die Kosmologen behaupten, daß lange vor Solaria bereits ein Universum existiert hat. Aber es bestand nicht wie das unsere aus konzentrischen Schalen. Es muß viel größer sein und unermeßliche Staub- und Gasmengen enthalten, aus denen Zeus das Baumaterial für die Schalen gewinnt. Vor dem Bau der Mars-Schale muß für die Bewohner der einen Welt dieses Universum sichtbar gewesen sein, und wahrscheinlich wußten sie eine Menge darüber. Leider haben sich nur einige wenige, faszinierende Bruchstücke ihres Wissens in unsere Zeit hinübergerettet, und der Großteil ist durch spätere Folklore verzerrt worden, so daß wir nicht wissen, was davon glaubwürdig ist und was nicht.«
    »Und wenn wir an den Rand Solarias vorstoßen, sehen wir dann dieses andere Universum?«
    »Sine, wenn uns der Durchbruch gelingen sollte, wird uns ein Anblick vergönnt sein, der der Menschheit seit der Errichtung der Mars-Schale verwehrt geblieben ist. Und dies wird sogar jenen Augenblick in den Schatten stellen, als wir die Sonne im Zentrum Solarias erblickten.«
    Sine Anura sah das Glitzern ferner Wunder in seinen Augen und versetzte ihm mit ihren Fingern einen spielerischen Schlag.
    »Dein Gesichtsausdruck macht mich eifersüchtig, du häßlicher, alter Löwe. Du setzt einer Geliebten nach, mit der ich nicht konkurrieren kann.«
    »Das stimmt nicht ganz, Sine. Wir verfolgen beide zusammen meinen Traum.«
    »Aber es ist immer noch dein Traum. Wenn ich mich dazu entschieden hätte, an der Expedition nicht teilzunehmen, wärst du geblieben oder alleine geflogen?«
    Er sah zu ihr auf, und für einen Augenblick legte sich ein Schatten in seinen Blick.
    »Zwing mich nicht es auszusprechen, Sine.«
    Sie strich ihm neckisch durchs Haar und lachte ihn an. »Das muß ich auch gar nicht, Maq. Ich weiß, daß du geflogen wärst.«
    Der Raum vor ihnen war in undurchdringliche Schwärze getaucht. Die mächtigen Triebwerke der Shellback beschleunigten das Schiff stetig auf die Raumreisegeschwindigkeit von achthunderttausend Stundenkilometern, aber für die Besatzung besaß

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