Die Suenden der Vergangenheit
Natürlich wirst du nun immer Teil meiner Entscheidungen sein… Du bist mir wichtig!“
Nico fühlte sich bei ihm so gut aufgehoben, dass sie nur ein leichtes Flattern in der Magengrube verspürte.
"Ich fühle mich stärker als die ganzen letzten Wochen… Ausgeruht und befreit von allen Ängsten, weil du bei mir bist und bleiben möchtest. Und diese Blessuren werden verschwinden, oder nicht? Ihr Krieger würdet sie nur als Kratzer bezeichnen. Ich hab das schon oft genug gehört.“
Wie sollte sie Damon begreiflich machen, dass sie an seiner Seite vor nichts Angst haben würde? Selbst wenn sie währenddessen eine gewisse Unsicherheit empfinden würde, würde das auch passieren, wenn sie noch Monate wartete. Sie wusste eben doch nicht genau, was während der Verwandlung auf sie zukam, weil sie jeder anders empfand. Eine so intensive Erfahrung würde in jedem Unsicherheiten wecken. Es gab in diesem Punkt keine hundertprozentige Sicherheit.
„Ich weiß, dass ich das nicht einfach damit vergleichen kann… Aber ich bin Santería-Priesterin auch nicht einfach so geworden. Das ist ein sehr belastendes Ritual, das über drei Tage und Nächte geht. Man muss Schmerzen ertragen und Prüfungen bestehen. Ich wollte es unbedingt und doch hatte ich währenddessen manches Mal Sorgen, dass ich es nicht schaffe. Ich war die Jüngste, die jemals dieses Amt erlangt hat. Und ohne Mélusinas Zuspruch hätte ich das niemals geschafft. Und auch hier wäre ich nicht allein! Du wärst bei mir!“
Und das war das Wichtigste überhaupt.
Nico schmiegte ihre Wange an seine Brust und lächelte glücklich vor sich hin, auch wenn die nächsten Schritte nicht feststanden. Sie hatte ihn vielleicht zu früh mit ihrem Anliegen überfallen. Es war anders geplant gewesen. Dovie hatte ihr eben noch zugeflüstert, dass alles nach ihren Wünschen hergerichtet worden war. Aber nach dem Zusammentreffen ihres Vaters war dieser Wunsch einfach aus ihr herausgesprudelt.
Damon lächelte schmal. Nico durfte ihre Blessuren nun wirklich nicht mit dem vergleichen, was Krieger in der Tat als Kratzer abtaten. Noch war sie menschlich. Die Verletzungen schmerzten und Edward hätte ihr wirklich richtig wehtun können, wenn Damon nicht rechtzeitig gekommen wäre. Was er beim Training zu ihr gesagt hatte, war anscheinend wesentlich effektiver gewesen als seine Beschwichtigungsversuche auf diesem Flur. Das hätte ihn freuen müssen, doch ein bitterer Nachgeschmack blieb. Wenigstens gab sie ihm gleich darauf Recht, auch wenn sie sich darauf berief, schließlich nicht ohne Preis und Opfer Priesterin geworden zu sein. Davon hatte er zu wenig Ahnung, wie er zu seiner Schande eingestehen musste.
„Kann ich dich vielleicht noch einmal nach draußen locken, Damon?“, fragte Nico und sah mit einem unschuldigen Augenaufschlag zu ihm auf, als er zu stutzen schien, weil sie so plötzlich das Thema gewechselt hatte.
Sie hatte diesen Plan ganz spontan beim Spaziergang zurück ins Schloss gemacht, da sie die Zeit mit Damon so genossen hatte. Sich draußen aufzuhalten, schien sie beide in eine verzauberte Welt zu versetzen. Und nun bei Vollmond würde es geradezu magisch sein.
Sie nahm seine Hand und musste sich sehr beherrschen, ihre Aufregung nicht zu sehr nach außen dringen zu lassen, weil sie sich wie ein kleines Mädchen freute, diese Idee gehabt zu haben. Und dass es im Castle die Möglichkeit gab, solchen spontanen Eingebungen mit solcher Leichtigkeit zu folgen. Dovie würde King und Jackie Bescheid geben, falls sie in der Nacht nicht zurückkamen, was nicht bedeuten musste, dass etwas passieren würde. Sie war schließlich nicht die einzige Beteiligte, die sich dafür entscheiden musste.
„Nach draußen? Sicher.“ Damon nickte und war fast überrascht, dass ihre Gedanken in dieselbe Richtung zu gehen schienen. Ihr unschuldiger Augenaufschlag schmeichelte ihm. Es war kaum zu glauben, dass er sich willentlich gegen ihre Gefühle für ihn gesträubt hatte, obwohl es so leicht war, diese anzunehmen. Diesem anmutigen Charme konnte man sich einfach nicht entziehen, wenn man ein schlagendes Herz in der Brust besaß.
Nico zog Damon mit sich auf den Steg des natürlich angelegten Sees, da er ein immer stärkeres Zögern gezeigt hatte.
„Damon! Ich habe nicht vor, einfach ins Wasser zu springen. Das würde das Kleid nicht überleben und ich mag es viel zu gern, um es zu ruinieren! Siehst du…. Da liegt ein Ruderboot bereit. Du kannst doch rudern?“, fragte sie mit einem
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