Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott
Mann, dem wir alle die entscheidenden Anregungen für die Entwicklung der neuen Kraft verdanken.«
In Asen-Gers Augen blitzte es zornig auf. »Ich werde Euch schon sagen, was es mit dieser neuen Energie auf sich hat!« antwortete er mit dröhnender Stimme.
»Aber zunächst wollen wir alle erleben, wie hier ein neues Zeitalter aus der Taufe gehoben wird«, sagte der Lord-Oberst schnell.
Die Queen führte Asen-Ger auf Lithe und David zu. Alles sah ganz unverfänglich aus, und niemand durchschaute das geheime Arrangement dieser Szene.
Als er Asen-Ger sah, senkte sich über Davids Geist ein dunkler Schatten. In seinen Ohren dröhnte es. Heiße Wellen rasten von seinem Nacken aus durch den ganzen Körper.
David geriet völlig in den Bann seiner Konditionierung und des Hypnoters in seinem Nacken. Dieser Asen-Ger will dich ermorden, hämmerte es in Davids Gehirn. Du mußt dich wehren. Du mußt ihm zuvorkommen. Du mußt den Logenmeister töten, bevor er dich tötet. Töte Asen-Ger! Töte!
Unwillkürlich erinnerte sich David an die tödliche kleine Energiepistole, die Mandorla ihm zu seinem Schutz gegeben hatte. Sie steckte unter seinem weiten, weißen Treiberhemd im Gürtel. Aber da war noch eine andere Kraft in David, die sich gegen den mörderischen Impuls stemmte. Der Zwiespalt in seinem Gehirn erweckte das Erbe Myriams in ihm und aktivierte seine verborgenen Treiberkräfte. Der Drang, sich auf Asen-Ger zu stürzen, blieb stark, ließ sich im Augenblick aber noch unterdrücken.
Mandorla ahnte offenbar, was in David vorging. Sie schob Asen-Ger unauffällig näher an den Konzernerben heran. Der Logenmeister schien nicht zu begreifen, von wo ihm die Gefahr drohte. Er hielt seine Augen starr auf den Lord-Oberst gerichtet.
Von Valdec stand jetzt vor dem Gestell mit der Kugel. Er hob die Hand. Sofort begann die farblose Kugel in der Mitte des Gestells zu glühen. Es dauerte nur wenige Sekunden, dann bildete sich plötzlich ein mannshohes, strählendes Dreieck in der Kugel. Die hell aufgleißenden Seitenflächen waren ebenso in sich verdreht wie die Mistelblüten.
»Das Triadische Monochord!« keuchte David ergriffen. Es war schöner, größer und faszinierender als die kleinen Blüten.
Er achtete nicht darauf, daß überall auf der grünen Insel in der Mitte der Arena die Pflanzen verwelkten. Etwas zog kalt und seelenlos durch die riesige Halle.
»Und jetzt der Beweis!« rief Valdec. Seine Stimme hallte durch den Festsaal. »David terGorden – willst du zeigen, daß du ein Treiber der Zukunft bist? Dann tritt durch das Triadische Monochord, und laß dich von Kaiser-Kraft sicher in das Empfangsgerät leiten.« Der Lord-Oberst wies auf ein kleineres zweites Energiefeld in etwa zehn Metern Entfernung von dem Sendegerät mit der Kugel.
Er drehte sich triumphierend nach allen Seiten. Sekundenlang herrschte lähmende Stille in der Arena.
David sah, wie die Mundwinkel Valdecs höhnisch zuckten. Ihre Blicke trafen sich. Gleichzeitig fühlte David terGorden den dumpfen Schmerz im Nacken.
Ein fremder Wille gab ihm den Befehl, Asen-Ger zu töten und sich dann in das flammende Dreieck zu stürzen. Jetzt wußte er endlich, warum er von den Grauen Garden des Kaiser-Konzerns entführt worden war. Aber jetzt war es zu spät.
Obwohl er dem fremden Zwang langsam unterlag, konnte David auf einer anderen Ebene völlig klar und unbeteiligt denken. Es war, als hätten sich Körper und Geist getrennt. Davids Körper wurde zu einer Marionette an fremden Fäden, deren Bewegungen sein Geist nur ohnmächtig zusehen konnte.
Langsam ging er auf Asen-Ger zu, der wenige Schritte neben ihm stand. Mandorla lächelte David unergründlich zu.
»Bleib stehen, David!« rief Merlin plötzlich mit zitternder Stimme.
»David!«
Lithe warf sich vor. Sie fiel ihm in den Arm. Mit einer unwilligen Bewegung stieß er sie weg.
Doch in diesen entscheidenden Sekunden reagierten der Riemenmann und die Hexe. Mit ihren PSI-Kräften spürten sie ein Energieband, das vom Lord-Oberst zu David lief. Es war der unsichtbare Energiestrom vom Befehlsgeber unter Valdecs Hemd zu dem Hypnoter in Davids Nacken.
Der Lord-Oberst wollte David in der letzten Phase selbst kontrollieren können. Deshalb hatte er nicht darauf verzichtet, einen Befehlsgeber für den Hypnoter mitzunehmen. Wahrscheinlich hätte auch die Autoprogrammierung des Hypnoters allein ausgereicht, David zu zwingen, im Sinne des Lord-Oberst zu handeln. Aber Valdec mußte jedes Risiko ausschalten.
Es war
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