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Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott

Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott

Titel: Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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diese besondere Vorsicht des Konzilsvorsitzenden, die David rettete.
    Die beiden Treiber spürten dem Energiestrom nach, dann handelten sie gleichzeitig wie ein eingespieltes Team.
    La Strega folgte dem Energieband mit ihren unsichtbaren Kräften bis zu dem Sender an der Brust des Lord-Oberst. Sie überlud das Gerät. Brennendheiß glühte es auf der Haut Valdecs.
    Mit einem überraschten Schmerzensschrei krümmte sich Valdec zusammen. Seine Hand zuckte zur Brust. Mit einem unterdrückten Stöhnen riß er den Befehlsgeber unter dem Hemd vor und schleuderte ihn von sich.
    Im selben Augenblick sprang der Riemenmann hinter David, der Asen-Ger fast erreicht hatte.
    David spürte, wie die Finger von Llewellyn 709 unter seine Haare führen. Sie rissen etwas unter seiner Nackenhaut hervor.
    »Wir haben versprochen, daß wir dir helfen!« keuchte er. In seinen blutverschmierten Händen hielt er eine winzige Sonde, die David von den Grauen Garden eingepflanzt worden war.
    Er zeigte sie Merlin, dann La Strega und Asen-Ger, der ihm den Hypnoter aus der Hand nahm. Der Logenmeister warf ihn einem der Berichterstatter auf den Schwebeplattformen zur. Geschickt fing der Regisseur-Manag das Beweisstück auf und hielt es vor die Linse seiner Kamera.
    David blieb stehen. Ein Schütteln ging durch seinen Körper. Der dumpfe Druck in seinem Hirn war verschwunden. Er konnte wieder klar und nüchtern denken.
    Er sah, daß es nur noch wenige Sekunden bis Mitternacht waren. Mit versteinertem, zorngerötetem Gesicht starrte Lord-Oberst Graf Max von Valdec ihn an. Der Chef des terranischen Konzils konnte seine Wut nicht mehr verbergen. Er würde David keine Chance geben zu entkommen.
    Doch David wußte plötzlich, daß er es auch ohne den Befehl eines fremden Willens tun mußte. Er wußte nicht, wohin ihn die neue Kraft schleudern sollte, damit Valdec freie Hand hatte.
    Er würde der ganzen Clique des korrupten Konzils den Gefallen tun – aber anders, als es geplant war!
    Er dachte an Yggdrasil, an die Mistelblüten, an die Logenmeister und an die Treiber.
    »Helft mir!« flüsterte er Merlin zu. Der alte Zauberer sah ihn aufmunternd an.
    Hochaufgerichtet ging David auf das strahlende Dreieck zu. Er trat in das Licht. So intensiv wie möglich dachte er an den Urbaum im Heiligen Tal Ödrödir. Er fühlte einen grauenhaften, tausendfachen Schmerz.
    Sein Körper zerriß in Milliarden rasender Moleküle. Dann hörte er die Schreie der verlorenen Wesenheiten aus Weltraum II, ehe es Nacht um ihn wurde.
     
    *
     
    Valdec starrte auf das Empfangsgerät, das blauschimmernd einige Meter hinter dem Eingangsgerät über dem Boden schwebte. Er bemerkte kaum, daß die Treiber von Asen-Gers Loge näher an ihn heranrückten.
    Ihre Gesichter zeigten das gleiche geheimnisvolle Lächeln, und in den Augen des Riemenmannes glühte unverhohlener Triumph.
    »Er kommt nicht!« flüsterte er.
    Der Hauch seines Atems streifte Valdecs Nacken, und einen Augenblick lang verspürte der Kaiser-Manag furchtbare Angst. Wie gebannt hingen seine Augen an dem Gerät, doch keine menschlichen. Umrisse zeichneten sich hinter dem kalten Flimmern ab. Ihm schien, er habe Stunden mit Warten verbracht, und endlich sank seine hohe Gestalt kraftlos zusammen.
    David terGorden war in Weltraum II geblieben! Sein Plan war fehlgeschlagen.
    Wie ein dumpfes Dröhnen klang das Schreien der Menschen an sein Ohr – er beachtete es nicht.
    In seinem Kopf wirbelten die Gedanken. Ihm blieb kein anderer Weg – er mußte wieder ganz von vorn anfangen. Nur ein wenig Ruhe, Zeit zum Überlegen, und er konnte den Kampf erneut aufnehmen. Die Schlacht war verloren, doch nicht der Krieg – irgendein Feldherr hatte das einmal gesagt.
    Max von Valdec war sicher, den Krieg gewinnen zu können, doch auch die Niederlage in einer Schlacht war bitter genug.
     
    *
     
    Der Riemenmann beugte sich zu La Strega, die plötzlich kraftlos zu Boden gesunken war. Auch er wußte, daß dieser kleine Sieg, den sie errungen hatten, nicht viel bedeutete, doch für den Augenblick wenigstens war Valdecs Glaubwürdigkeit ernsthaft erschüttert.
    Der Riemenmann empfing undeutlich das Durcheinander von La Stregas Gedanken und lächelte ein wenig verloren. Die Hexe blickte zu ihm auf. In ihren Augen stand ein Ausdruck wie der eines tödlich verwundeten Tieres.
    Llewellyn wollte sie am Arm packen und zu sich emporziehen, doch mit einem Schrei warf sie sich zur Seite und rollte sich aus seiner Reichweite.
    »Ich bin doch schon

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