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Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott

Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott

Titel: Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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gleichmütig zu einer Liege, die der Weißgekleidete – Perko – aus der Wand geklappt hatte. Der Kopf des jungen Wissenschaftlers baumelte haltlos zwischen seinen Schultern. Um nichts in der Welt hätte er ihn heben können, denn vor seinen Augen rotierte ein feuriger Wirbel aus Schmerz und Übelkeit.
    Er schrie auf, als die Grauen ihn auf die Liege stießen und seine Arme und Beine mit breiten Riemen fesselten. Perkos Gesicht beugte sich über ihn, eine spitznasige Drohung, mit wäßrigblauen, grausamen Augen.
    »Nehmen wir Grad IV?« fragte er erwartungsvoll, ohne den Blick von Kevin Sheebaugh zu wenden.
    Kevin würgte an dem Blut, das aus seiner zerschlagenen Nase in seinen Hals lief. Seine Augen saugten sich an der weißen Decke fest, während er den schlurfenden Schritten Perkos lauschte, der jetzt zum Schrank ging, um seine Gerätschaften zu holen.
    »Grad IV«, sagte die geschäftsmäßige Stimme Max von Valdecs. »Aber zu Anfang nur eine Kostprobe. Unser Gast ist ein fähiger Wissenschaftler, eigentlich viel zu schade für Biotroniks, und ich möchte eigentlich im Guten mit ihm zurechtkommen.«
    Kevin konnte den Sprecher nicht sehen, aber er war sicher, daß der Kaiser-Manag wieder auf seine unnachahmliche Art lächelte. Neben der Liege, in Höhe seines Kopfes, stand ein Grauer. An seiner Hüfte hing ein Klein-Blaster, eine Standardwaffe der Grauen Garden für den Nahkampf.
    Probeweise bewegte Sheebaugh sein Handgelenk unter der Fesselung, aber der Riemen war so straff angezogen, daß ihm kein Spielraum blieb. Er zuckte zusammen, als Perkos Gesicht wieder auftauchte, eingerahmt von einem blitzenden, halbkreisförmigen Metallrohr mit kugeligen Verdickungen an beiden Enden. Seine Hände, die das Gerät hielten, waren schlaff, blaugeädert und zitterten vor Erregung.
    In panischer Angst warf Kevin den Kopf zur Seite, doch es gab kein Entkommen. Das glitzernde Ding folgte ihm und klammerte sich unerbittlich in seinen Ohren fest.
    Augenblicklich verstummte jedes Geräusch. Er konnte nicht einmal seinen eigenen hastigen Atem hören, nur sein furchtsamer, stolpernder Herzschlag pochte in der Stille. Mit weitaufgerissenen Augen wartete Kevin auf das Schreckliche, was jetzt kommen mußte.
    Es begann mit einem leisen, kaum vernehmbaren Summen, das von überall herkommen konnte, nicht unbedingt aus dem Gerät. Er lauschte mit angehaltenem Atem. Hatte von Valdec nur gedroht, um ihn gefügig zu machen?
    Das Geräusch wurde nicht lauter, aber es wandelte sich von einem Summen zu einem bohrenden Sirren, das ständig intensiver wurde. Schon verteilte es sich in seinem Kopf, sammelte sich hinter der Stirn und drückte gegen die Augen, bis er das Gefühl hatte, sie müßten zerplatzen.
    Mühsam rang er nach Atem. Seine Schädelknochen, seine Trommelfelle vibrierten qualvoll unter dem schwingenden Sirren, das sich ausdehnte und ausdehnte und ausdehnte … Er war nicht mehr Kevin Sheebaugh. Er hatte auch keinen Körper mehr, keine Gliedmaßen. Er war nur noch ein Kopf, der sich zu ungeheurer Größe aufblähte, bis er zersprang. Über seine entsetzten Augen breitete sich ein roter Schleier, und sein Mund füllte sich mit einem schwammigen Klumpen, bis er nicht mehr atmen konnte.
    Kein Geräusch mehr.
    »Das war die Kostprobe«, sagte eine Stimme, die unendlich weit weg war.
    Kevin Sheebaugh verlor die Besinnung.
    Das Erwachen war übergangslos und schmerzhaft. Das grelle Licht stach in seine gepeinigten Augen, und sein Kopf schmerzte noch immer. Man hatte ihn in einen bequemen Sessel gesetzt, und auf einem Tisch vor ihm stand ein großes Glas mit einer klaren Flüssigkeit.
    »Trinkt!« sagte Valdec freundlich, der ihm gegenübersaß. »Es wird Euch guttun.«
    Sheebaugh ballte die Fäuste. Valdec nahm es belustigt zur Kenntnis.
    »Was ist nun mit den Ergebnissen der Mistelforschung?« fragte er glatt.
    »Damit werdet Ihr nicht durchkommen!« preßte Kevin zwischen zusammengepreßten Zähnen hervor. »Das Mädchen, aus dessen Wohnung Eure Grauen mich geholt haben, wird nach mir suchen lassen. Es wird …«
    Der Kaiser-Manag winkte gleichmütig ab.
    »Junger Freund«, sagte er, »was glaubt Ihr denn, auf wessen Veranlassung hin Melda Euch überredet hat, sie in Frankfurt zu besuchen? Melda gehört zum Kaiser-Konzern. Wir haben sie auf Euch angesetzt, um Euch aus Grönland herauszulocken. Also macht Euch keine Hoffnungen. Euch bleibt nur die Wahl zwischen einer Zusammenarbeit mit mir, die ich mit einem interessanten Posten in

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