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Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Titel: Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Priest
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raschen Bewegung streifte er sich die Kette mit dem Medaillon, das Yggdrasils Samen enthielt, vom Nacken. »Das hier, nicht wahr?«
    »Ja! Wirf es mir zu!«
    »Und dann? Was wird aus mir und meinen Gefährten?«
    »Yggdrasil bringt euch zur Erde zurück. Setz dich wieder an deinen Platz und versuche, Kontakt zu den anderen zu bekommen. Den Rest erledigt Yggdrasil.«
    David wog das Medaillon einen Augenblick nachdenklich in der Hand, dann warf er es dem Mädchen zu. Sie fing es geschickt auf und legte es sich selbst um den Hals. »Lebe wohl, David terGorden, Sohn Myriams und Erbe der Macht.«
    Kurz stieg Zweifel in David auf. Hatte er das Medaillon nicht zu leichtfertig aus der Hand gegeben? Wie sollte er jemals hierher zurückkehren?
    Das Mädchen winkte ihm zu und wandte sich zum Gehen.
    »Halt«, rief er ihr nach. »Wo sind wir hier überhaupt?«
    Sie lachte und begann zu laufen. »Auf Rorqual bin ich«, lachte sie. »Aber du bist nicht wirklich hier. Nur ich. Ich bin auf Rorqual. Suche mich auf Rorqual im Tal der Grünen Blumen.«
    Am liebsten wäre David ihr nachgelaufen, doch die Landschaft veränderte sich plötzlich. Sie schien zu verschwimmen wie eine Fata Morgana. Es flimmerte vor Davids Augen. Schnell zog er die Luke zu und schnallte sich wieder in seinem Pilotensessel an.
    Sekunden später kam der Übergang, und diesmal war er völlig abrupt. Es gab keinen Weltraum II, kein Triadisches Monochord. Der Gleiter hing plötzlich in einem schwarzen, dichtbewölkten Himmel über endlos grünen Wäldern. Instinktiv begriff David, daß sie sich wieder über Terra befanden. Dann packte die erste Sturmböe den Gleiter und zwang ihn aus der Flugbahn. Bei ihrer Rückkehr hatten sie wieder die gleiche hohe Geschwindigkeit gehabt wie bei ihrer Flucht nach Weltraum II. Schlagartig waren auch die Gefährten wieder bei Bewußtsein. Sie hielten sich mit keinen langen Fragen auf. Es ging ums Überleben. Greenys Hände zuckten zum Computer, leiteten eine Positionsbestimmung ein.
    David kämpfte mit der Steuerung, aber er fühlte, daß er diesen Kampf gegen den Sturm verlieren würde. Er konnte die Geschwindigkeit nicht schnell genug drosseln. Schon packte die nächste Böe zu. David versuchte, das schwere Fluggefährt zu wenden, um gegen den Wind zu fliegen, doch dabei verlor er es völlig außer Kontrolle.
    Sie stürzten ab …
     
    *
     
    Es war dunkel, und sein Körper schmerzte. Das waren die ersten Empfindungen David terGordens, als er erwachte. Schließlich öffnete er die Augen, aber es blieb dunkel. Die Schmerzen in seinem Körper wichen einem schwachen Pulsieren.
    Er erinnerte sich an den Absturz, an das Pfeifen eines Sturmes und das Dröhnen und Krachen, die vorbeifliegenden Bäume, bevor alle Lichter erloschen. Jedenfalls lebte er noch. Die Gurte hatten ihn gerettet, und das bedeutete, daß der Gleiter nicht sehr schwer beschädigt worden war. Jedenfalls nicht so schwer, daß er hätte explodieren können.
    David streckte vorsichtig die Hand aus, tastete über die Konsole und fand den Schalter der Notstromaggregate. Er drückte ihn.
    Ein leises Summen zeigte an, daß sie liefen.
    Er schaltete nur das Licht ein; die anderen Anlagen mochten so schwer beschädigt sein, daß der Durchfluß von Elektrizität zu einer kleinen Katastrophe führen konnte.
    Das Licht war gelblich und schwach. Es flackerte und warf seinen unsicheren Schein auf die Umgebung, auf einige durchgebrannte Apparaturen, auf die schlaff und reglos in den anderen Sesseln hängenden Gestalten. David löste seine Gurte und beugte sich vor. Er betätigte einen Knopf nach dem anderen, aber keiner der restlichen Bildschirme – zwei waren zersprungen – leuchtete auf.
    David stand auf. Ihm wurde schwindelig, aber das Gefühl verschwand nach einer Weile. Der Boden der engen Kabine war geneigt, weil der Gleiter halb auf der rechten Seite lag.
    Allmählich kamen die anderen wieder zu sich. Beim Aufprall hatten sie das Bewußtsein verloren, aber offensichtlich war niemand ernsthaft verletzt. Die Gurte und die elastischen Sitze hatten sie geschützt.
    »Wo sind wir denn hier gelandet?« fragte Rollo. Er rieb seinen schmerzenden Nacken und warf mißmutige Blicke zu David, den Zwillingen und Narda hinüber, die gerade dabei waren, sich aus den Gurten zu befreien.
    »Ich will hier raus!« rief Narda ärgerlich.
    David beschäftigte sich damit, aus dem beschädigten Kurscomputer etwas an Information herauszubringen, aber da war nicht mehr viel zu machen. »Das Ding

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