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Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Titel: Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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unteren Ende der Treppe tauchten die Köpfe von vier Armbrustschützen auf. Farrell schüttelte den Kopf, ließ die Treppe links liegen und öffnete eine andere Tür. Eine blasse Kammerzofe fiel in Ohnmacht, als er und David mit gezückten Schwertern in den luxuriös ausgestatteten Raum eindrangen. Hinter ihr klappte gerade eine Tür zu. David sah wehendes Haar und das bunte Kleid einer Frau verschwinden. Konnte es möglich sein, daß sie sich bereits in den Privatgemächern Rogiers aufhielten?
    Farrell, der neben der ohnmächtigen Zofe kniete, sagte: »Sie ist wirklich besinnungslos!«
    »Komm!« David deutete mit dem Kopf auf die Tür, durch die die zweite Frau verschwunden war. Der Nebenraum war ein Saal mit holzgetäfelten Wänden und Parkettboden. Goldene Leuchter standen auf einem langen Tisch. Kostbare Teppiche, deren Ursprung einwandfrei irdisch war, bedeckten den Boden. Offenbar waren die beiden Flügeltüren, die aus dem Saal herausführten, abgeschlossen. Die Frau in dem bunten Gewand – sie war kaum älter als David – stand hinter einem hölzernen Sekretär und hielt eine Waffe auf sie gerichtet. Eine Waffe, die nicht hierher gehörte – einen handlichen kleinen Laser.
    »Stop!« schrie sie. »Keine Bewegung – oder ich schieße Sie nieder!«
    Farrell und David ließen ihre Schwerter sinken. Alles hatten sie erwartet, nur nicht das.
    »Mit der Waffe, die Sie da in der Hand halten, können Sie gar nicht umgehen«, bluffte Farrell und ging einen Schritt weiter vor.
    »Probieren Sie es aus, wenn Sie nicht daran glauben«, sagte die Frau. Sie hatte rote Flecken auf den Wangen. »Ich habe Sie jedenfalls gewarnt.«
    David und Farrell wechselten einen raschen Blick. Was sollten sie jetzt tun?
    »Wo ist Rogier?« fragte David, um Zeit zu gewinnen. Irgendwie mußte es ihnen gelingen, die Unbekannte abzulenken.
    »Wenn ich das wüßte«, sagte die Frau verächtlich, »wäre ich schon längst nicht mehr hier.« Aus ihrer Stimme war offene Wut herauszuhören. Hatte Rogier sich davongemacht und sie allein hier zurückgelassen?
    »In welcher Beziehung stehen Sie zu ihm?« fragte David.
    Die Frau lachte höhnisch. »In keiner! Ich bin Gast auf diesem Kastell – wie zwei Dutzend andere auch. Er hat uns zusammengerufen, um ein großes Projekt mit uns zu besprechen. Zur Hölle damit! Der Hausherr scheint es vorgezogen zu haben, sich aus dem Staub zu machen. Das paßt zu seinem Charakter.« Sie zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht, wo er steckt. Auf jeden Fall ist er in Sicherheit. Man kann seine Gemächer nicht betreten. Marcel d’Guinne vermutet, daß von dort aus ein Geheimgang irgendwohin führt – aber das kann mir jetzt egal sein.« Die Augen der Frau verengten sich plötzlich. »Wieso arbeiten Männer wie Sie überhaupt mit diesen Wilden zusammen?«
    »Wir …« Ehe David dazu kam, ihr eine Antwort zu geben, wurde von außen eine der Flügeltüren aufgerissen. Drei, vier schwitzende Männer mit gezückten Schwertern drängten sich in den Raum. An ihrer Spitze befand sich Marcel d’Guinne, der laut rief: »Catherine! Was …« Erst jetzt erkannte er David und Farrell. »Sie!« stieß er wütend hervor. »Sind Sie für dieses Wahnsinnsunternehmen verantwortlich?«
    Seine Begleiter hoben drohend die Waffen. Wie d’Guinne schienen auch sie wohlhabende Kaufleute zu sein. Ihre Kleider waren von auserlesener Qualität und sie trugen federgeschmückte Hüte.
    Marcel d’Guinne hielt die Männer zurück. »Nimm die Waffe weg, Catherine«, sagte er rasch zu der Frau. »Wir müssen von hier verschwinden, schnell. La Ramee ist es gelungen, Rogiers Türe einzuschlagen. Wir können die Angreifer nicht länger aufhalten …«
    Die Frau ließ den Laser sinken und gesellte sich zu den wartenden Männern. Marcel d’Guinne bedeutete David und Farrell mit einer Kopfbewegung, sich ihnen anzuschließen und erklärte seinen Begleitern irgend etwas auf Französisch. Das Mißtrauen der Männer schien abzunehmen; dennoch ließen sie die Fremden keine Sekunde aus den Augen.
    »Es war nicht unsere Idee«, erklärte David, als sie mit den Kaufleuten durch einen langen, lediglich von Pechfackeln erleuchteten Korridor eilten. »Die Islahami haben uns von ihrem Vorhaben nicht informiert …«
    »Jetzt ist sowieso alles zu spät«, sagte d’Guinne. »Rogier ist geflohen. Meine Freunde und ich hielten das von ihm anberaumte Treffen für eine gute Gelegenheit, um ihm zu zeigen, was wir von ihm halten. Wir sind übrigens die Piraten vom

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