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Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Titel: Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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Aber im gleichen Augenblick erkannte auch er, wer da Bestrebungen unternahm, mit Hilfe eines Enterseils die Burgmauer zu erklimmen. Es waren die Islahami! Sie hatten offenbar schneller herausgefunden, wo das Anwesen Rogiers lag und sich ohne Aufenthalt in der Stadt auf den Weg gemacht. Nacheinander erhoben sie sich aus dem rötlichen Gras und eilten auf die Mauer zu. David zweifelte nicht daran, daß die ersten bereits an dem zwischen den Zinnen befestigten Seil hochkletterten.
    Ein dumpfer Schrei, der nach drei Sekunden abbrach, drang plötzlich an ihre Ohren. Auf der Umsäumungsmauer tauchte plötzlich die Gestalt eines Behelmten auf. Hinter ihm: ein in Schuppenhaut gekleideter Islahami, der mit einer lässigen Bewegung seinen schwarzen Umhang von sich warf und den aufgeschreckten Mauerwächter ansprang. Der Kampf war nur kurz. Der Wächter verlor das Gleichgewicht und fiel über die Mauer. Das Aufklatschen seines Körpers auf den Boden alarmierte die Torwächter sofort. Zwei von ihnen verließen ihren Posten, eilten um die Mauerecke und sahen sich plötzlich aus dem Boden wachsenden Gestalten gegenüber, die kurzen Prozeß mit ihnen machten.
    David sprang auf. »Los!« zischte er. »Laß uns das Beste draus machen!« Er zog sein Schwert und stürmte auf die verdutzt dastehenden, sich aber sofort in Positur stellenden restlichen beiden Torwächter zu. Funken stoben, als die metallenen Klingen hart aufeinanderkrachten. Die Überraschung schien für die Behelmten vollkommen zu sein. Der erste der beiden floh in das Innere des Burghofes hinein. Während David mit dem anderen kämpfte, versuchte Farrell den Fliehenden zu Fall zu bringen, indem er ihm seine Klinge nachwarf. Aber umsonst. Es dauerte keine fünf Sekunden, dann rasselte ein Fallgitter herab. Der Eingang war zu. Der entkommene Wachtposten stimmte ein infernalisches Geschrei an.
    Inzwischen hatten mindestens ein halbes Dutzend Islahami die Burgmauer erklettert. Lautlos schlugen sie sich mit einem Dutzend Bewacher herum. David streckte den verbliebenen Wächter mit der flachen Klinge nieder und eilte, Farrell im Gefolge, um die Mauerecke. Die Islahami, die noch am Ende des Seils standen, wirbelten herum und richteten ihre Waffen auf sie.
    »Wir sind es!« schrie David. »Wo ist Chalid?«
    Einer der Islahami wies stumm nach oben, dann packte er das Seil und kletterte wie ein Affe die Mauer hinauf. David starrte zweifelnd nach oben, dann tat er es ihm gleich. Die anderen folgten; Farrell, der jetzt keine Waffe mehr besaß, bildete die Nachhut.
    Als David sich über die Zinnen schwang, stellte er fest, daß im Inneren der Burg bereits das Chaos ausgebrochen zu sein schien. Überall liefen aufgeregte Männer herum und versuchten, die unerwarteten Angreifer mit Armbrüsten zu erledigen. Bis jetzt hatten sie allerdings noch kein Glück gehabt. Die Islahami bewegten sich mit ungeheurer Schnelligkeit von einem Punkt zum anderen. Mehr als ein Dutzend lebloser Behelmter säumte bereits ihren Weg. Auf der gegenüberliegenden Mauer hielten sich noch zwei Bogenschützen auf, denen aber offenbar die Pfeile ausgegangen waren. Mit grauen Gesichtern und gezogenen Schwertern starrten sie einem lediglich mit einem Messer bewaffneten Islahami entgegen, der sich ihnen schweigend und schnell näherte.
    Farrell entlieh sich von einem Toten eine Waffe und jagte die nächstliegende, geländerlose Treppe hinab. David folgte ihm auf dem Fuße. Jetzt ergossen sich auch die Islahami in den Burghof. Entsetzte Schreie der Verteidiger begleiteten jede ihrer Bewegungen. Offenbar hatte Rogier doch nicht so viele Männer mitgebracht, wie zu einer erfolgreichen Verteidigung seiner Burg nötig waren, denn nun tauchten bereits die ersten Lakaien auf, denen man hastig Schwerter in die Hände gedrückt hatte.
    Auf halber Höhe der Treppe stießen die beiden Männer auf eine offene Tür. Sie stürmten in den dahinterliegenden Raum hinein und erwarteten jeden Moment, einer Gruppe Bewaffneter gegenüberzustehen. Nichts dergleichen geschah jedoch. Der Raum, ein Wachlokal, war leer. Die nächste Tür brachte sie in einen langen Korridor, von dem mehrere weitere Gänge abzweigten. Auch hier war niemand. Statt dessen drangen aufgeregte Schreie an ihre Ohren, die von unterhalb kamen. An der nächsten Treppe flogen ihnen ein schlecht gezielter Hagel von Armbrustbolzen entgegen und eine hysterische Stimme schrie:
    »Sie sind drin! Sie sind drin!«
    »Aufhalten – um jeden Preis!« brüllte jemand. Am

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