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Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Titel: Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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Körperertüchtigung nach dem Frühstück für sie.« Mit knappen Worten informierte David Farrell über das unerwartete Zusammentreffen mit der Polaris und Vasik.
    Farrell massierte nachdenklich sein Kinn. »Ich weiß nicht recht, ob wir ein solches. Risiko eingehen sollten«, meinte er dann. »Wenn Zandra und Rianna etwas geschieht, während wir die Dunkle Dame entern … Ich habe Angst, daß wir nicht genügend Leute zusammenkriegen, um unser Schiff im Normaluniversum zurückzubugsieren.«
    »Wir brauchen wenigstens sieben«, nickte David. »Am Anfang waren wir zwölf – die Queen Mandorla nicht eingerechnet. Teil Kwangshi ist tot; Kerwin Trogg hat sich abgesetzt. Bleiben zehn.«
    »Wenn wir Rianna und Zandra verlieren, wird die Lage bereits kritisch«, sagte Farrell. »Wir sollten versuchen, die Frauen mit einem Trick freizubekommen.«
    »Vielleicht bietet sich dazu die Möglichkeit«, sagte David. Und er erzählte Farrell von seiner Begegnung mit Marcel d’Guinne in Hayvant.
     
    *
     
    Es gelang ihnen, Chalid davon zu überzeugen, daß das Risiko, die Dunkle Dame zu überfallen, zu groß sei. Der Anführer der Islahami zeigte zwar Verständnis für ihre prekäre Lage, wies jedoch dringlich darauf hin, daß er es nicht länger verantworten könne, sein Volk zu Hause noch länger ohne ausreichenden Schutz zu lassen. Im Lager der Islahami werde jeder Mann und jeder Barrie gebraucht, führte er aus. Sein Volk lebe unter ärmlichen Verhältnissen und jeder Angehörige des Stammes habe einen ihm zugewiesenen Platz. Er habe bereits jetzt zwei Männer verloren.
    »Geben Sie uns noch drei Tage«, bat David den Mann eindringlich. »Die Dunkle Dame wird inzwischen sowieso in Tambourg eingelaufen sein. Wir haben gute Verbindungen; vielleicht schaffen wir es, die entführten Frauen zu befreien ohne daß es zu weiterem Blutvergießen kommt.«
    »Das wäre auch in unserem Sinne«, nickte Chalid. »Wir achten das Leben. Aber wir haben keine Zeit mehr.«
    Der Hafen von Tambourg war der größte, den David und Farrell bis jetzt gesehen hatten. Hinter der Stadt erhoben sich mehrere schneebedeckte Berge. Die Umgebung war vegetationsreich. Tulpenbäume wuchsen inmitten der Stadt und spendeten den Spaziergängern reichlich Schatten. Überall wuchs rötliches Gras. Die Gegend hier schien reich an Wasser zu sein, denn die Getränkepreise lagen nur bei einem Zehntel dessen, was man in Hayvant gewohnt war. Dutzende von Wasserträgerinnen bevölkerten die Straßen und boten in irdenen Krügen das köstliche Naß an. Daß der Rote Fluß in diesen Zonen fischreich war, bewiesen die in der Sonne zum Trocknen aufgespannten Netze der Fischer. Hunderte von kleinen Segelbooten dümpelten im Hafen. Männer, Frauen und Kinder waren an den Piers damit beschäftigt, die rosafarbenen Leiber kleinerer Rochen auszuwaiden. An verschiedenen Plätzen konnte man kleine, zweirädrige, von Menschen gezogene Karren mit bunten Baldachinen mieten; offenbar hielt die vornehme Gesellschaft von Tambourg recht wenig davon, zu Fuß zu gehen.
    Als David und Farrell durch die hellerleuchteten Gassen spazierten und die bunten Häuserfassaden musterten, fiel ihnen weiterhin auf, daß der größte Teil der Bewohner dieser Stadt ein altertümliches Französisch sprach. Auch war ihre Kleidung anders als jene, die man bisher in Hayvant und Aliruth gesehen hatte. Die Männer trugen vorwiegend enganliegende, an den Füßen weitausgestellte Hosen und dünne, langärmelige Hemden. Die Frauen hier schienen weniger offenherzig zu sein als anderswo. Keine von ihnen trug ihren Busen offen zur Schau.
    David lachte, als Farrell darauf hinwies. »Wer immer diese Stadt auch beherrscht«, sagte er, »– er hat erkannt, auf welche Art man die besten Geschäfte macht. Wie verkauft man Menschen, die in einem Land leben, in dem die Sonne ständig scheint, Kleider wie diese?«
    Farrell sah ihn verständnislos an.
    »Indem man irgendwelche neuen Moralgrundsätze einführt! Sag den Leuten, daß es unanständig ist, leichtgeschürzt herumzulaufen und sie werden dir deine Stoffe beizeiten aus den Händen reißen, um ihre Blößen zu bedecken!«
    In einer Taverne erkundigten sie sich nach Rogier und der Position, die er in Tambourg innehatte. Man erklärte ihnen, dieser Mann sei der Vorsitzende der Handelskammer und residiere in einem Palast, der uneinnehmbar sei.
    »Sie sind wohl fremd in Tambourg, Messieurs?« fragte der modisch gekleidete junge Mann, den sie an der Theke angesprochen

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