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Die Terranauten 019 - Unternehmen Weltuntergang

Die Terranauten 019 - Unternehmen Weltuntergang

Titel: Die Terranauten 019 - Unternehmen Weltuntergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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Haltung. Sollen diese Banausen doch in ihr Unglück rennen. Laß sie doch mit der Kaiserkraft spielen – so lange sie es überleben.«
    »Ich würde deinem Rat folgen, Roter, das weißt du. Freiheit des Denkens und des Handelns sind mir heilig. Aber nicht, wenn es um das Leben von Unbeteiligten geht! Es gibt allein in dieser Galaxis mehrere intelligente Rassen. Nicht nur die Menschheit – deine Menschheit, Roter! – wird sterben, sondern alle anderen auch! Wir wissen, daß durch die Experimente mit Kaiserkraft im Laufe der Zeit das gesamte Gefüge des Universums aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Noch gibt es eine Trennmauer zwischen dem Universum und den ungeheuerlichen Energien des Weltraum II. Vergleiche es mit einem Damm, hinter dem sich die Wassermassen stauen. Wenn dieser Damm einmal bricht, wird alles vernichtet!«
    Roter Hedger stand auf. Unruhig ging er auf und ab.
    »Ich wehre mich dagegen, Cantos, aber wahrscheinlich hast du recht. Obwohl …« Er blieb stehen, fixierte den Außerirdischen. »Obwohl es Max von Valdec und seine Schergen niemals einsehen werden. Du solltest es ihnen mit Gewalt einbleuen!«
    »Gemeinsam mit den Terranauten?« fragte Cantos eine Spur zu zynisch. Hedger gefiel das nicht.
    »Ja, gemeinsam mit den Terranauten!« rief er leidenschaftlich aus. »Das ist deine einzige Chance. Wir wissen nicht, wo sich David terGorden im Moment aufhält. Für dich und mich ist das auch unwichtig. Wir …«
    »Nein, Roter Hedger, unter keinen Umständen noch mehr Gewalt. Sind Opfer wie Karel Krystan und die anderen nicht schon genug? Jeder Tote ist ein weiteres Mahnmal, wieder den Weg des Friedens einzuschlagen.«
    »Dann bleibe unbelehrbar und gehe unter, Cantos! Du glaubst, die Menschen zu kennen und verschließt doch die Augen vor Tatsachen. Früher dachte ich auch einmal, es gäbe nicht das wahrhaft Böse im Menschen. Ich habe mich getäuscht, Cantos! Die Welt ist zwar nicht einfach schwarz und weiß, gut und böse, aber nicht weit davon entfernt! Das Schlimme ist: Jeder, der permanent Unrecht tut, fühlt sich im Recht – auch Max von Valdec. Deshalb ist er unbelehrbar und niemals zu überzeugen – außer mit der geballten Faust.«
    Cantos deutete auf die Tür. »Wir sollten uns um die anderen kümmern. Sie erwachen ebenfalls.«
    Trotzig blieb Roter Hedger stehen.
    »Jetzt lenkst du ab, Cantos – erkenne endlich die wahre Natur des Menschen und gib diese dummen Gefühlsduseleien auf. Glaube mir, meine Ironie und meine lockere Zunge resultieren aus Bitterkeit – und die Bitterkeit aus den Erfahrungen, die ich im Umgang mit meinen lieben Zeitgenossen gesammelt habe.«
    Cantos ließ den Arm sinken und ging zur Tür. Als er an Hedger vorbeikam, blieb er kurz stehen.
    »Was willst du, Roter? Krieg? Zwischen uns und diesem Valdec? Unterstützt von Terranauten, die nicht mehr sind als eine Handvoll Idealisten ohne die rechten Mittel, ihre Vorstellungen durchzusetzen? Oder soll ich die Völker der Galaxis einschalten? Wenn die erst einmal merken, daß es auch um ihr eigenes Leben geht, werden sie mit der Menschheit kurzen Prozeß machen. Dabei machen sie auch nicht vor den Terranauten halt. Sie werden keinen überleben lassen. Nicht, weil sie so blutrünstig sind, sondern so vorsichtig! Nun, Roter, denkst du immer noch so negativ über deine Zeitgenossen? Dann könnten wir ja diesen Weg beschreiten.«
    Cantos schritt weiter. Die Tür glitt automatisch vor ihm auf.
    Da waren sie – die anderen neun Überlebenden des Kampfes. Sie hockten sich auf, sahen Cantos verständnislos und zugleich erschrocken entgegen.
    Cantos war froh über die Abwechslung. »Guten Morgen!« sagte er freundlich. »Gut geschlafen?«
    »Witzbold!« kommentierte Freier Doug und kratzte sich den Hinterkopf.
    »Habe auch schon eine bessere Bleibe für die Nacht gehabt!«
    »Wieso, das hier ist mit Vollpension. Nur muß man sich das Frühstück selber machen.«
    »Nette Aussichten.« Freier Doug stand auf und wankte zu den Hygienekabinen. Er hatte es nötig.
    Nach dem Kampf fragte keiner von ihnen. Das würde später kommen.
    Zunächst mußten sie zu sich selber finden.
    Cantos sah ihnen zu. Dann wandte er sich um.
    Roter Hedger hatte den Nebenraum nicht verlassen – die ganze Zeit nicht. Er war allein geblieben und hatte die Zeit zum Nachdenken genutzt. Als er jetzt erschien, sah man ihm nicht an, zu welchem Schluß er gekommen war.
    Roter Hedger sagte nur: »Ich schlage vor, Cantos, wir fliegen so in das Sonnensystem, daß

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