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Die Terranauten 019 - Unternehmen Weltuntergang

Die Terranauten 019 - Unternehmen Weltuntergang

Titel: Die Terranauten 019 - Unternehmen Weltuntergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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Experiments aufhielten. Mit dem Bordvisio versuchte er es erst gar nicht.
    Eine Minute später kehrte er zurück.
    Eine Minute? Queen Quendolain ließ sich von diesem Gedanken einspinnen, ließ ihn nicht sogleich wieder los.
    Was war eine Minute in Weltraum II?
    Ja, bei der Grauen Arda, ich befinde mich überhaupt nicht mehr im Diesseits, sondern in diesem unbegreiflichen, unfaßbaren Bereich anderer Dimensionen!
    Und warum nehme ich das alles mit wachem Verstand wahr? Seit wann ist das möglich?
    Das Tor! Die verdammte Kaiserkraft hat es ermöglicht!
    Und ich gehe bereits soweit, daß ich den Weltraum, der mich geboren hat, »das da draußen« nenne!
    »Bericht!« schnarrte sie.
    Ihr Untergebener machte ein betretenes Gesicht. Ein Unding, denn man sagte den Grauen nach, daß sie kein Gefühl mehr hatten. In der Tat wirkten sie wie Roboter, trügen eine starre Maske zur Schau – wenn sie das Gesicht nicht gerade hinter der spezialverdichteten Protopmaske eines Kampfanzuges verbargen.
    Die Unmöglichkeiten häuften sich, denn der Offizier begann zu stottern, als könnte er nicht fassen, was er mit eigenen Augen gesehen hatte.
    »Ehrwürdige Queen, die Mater ist nicht mehr da!«
    »Was?« Queen Quendolain sah ihn und wollte nicht glauben. Das sollte ihr Offizier sein? Ein völlig konfuser Mann, der mit der Situation keineswegs fertig wurde! Wie war das nur möglich?
    »Reißen Sie sich gefälligst zusammen!«
    Er schlug die Hacken gegeneinander, nahm Haltung an.
    »Jawohl, Queen, ich höre und gehorche.«
    Queen Quendolain konnte nicht anders. Sie trat auf den Offizier zu.
    »Hauptmann, was ist los mit Ihnen?« Sie betrachtete ihn von Kopf bis Fuß. Jetzt wirkte er ganz normal.
    »Ehrwürdige Queen, nicht nur die Mater ist verschwunden, sondern auch alle ihre Treiber!«
    Zum ersten Mal in ihrem Leben wußte Queen Quendolain nicht, wie sie sich verhalten sollte.
    Sie brauchte nicht lange darüber nachzugrübeln, denn ein Ereignis enthob sie dieser Aufgabe.
    Plötzlich schrie jemand laut und durchdringend. Einer der gefühllosen, willenlosen Grauen, der die Nerven verlor?
    Queen Quendolain glaubte sich in einem Wirklichkeit gewordenen Alptraum. Ihr Kopf flog herum. Sie wollte wissen, was den Grauen so erschreckt hatte.
    Ja, ein Alptraum; sie hatte recht! Aus einer Wand der Zentrale ragte ein menschlicher Kopf. Ein Mann, der alles daransetzte, sich weiter aus der Wand zu zwängen.
    Aus der Wand!
    Dann schaffte er es. Nur noch bis zu den Schultern steckte er darin. Er zeigte ihnen sein Gesicht.
    Queen Quendolain sah keine Augen, sondern nur leere Höhlen, in denen das Grauen nistete. Der Unheimliche öffnete den Mund. Rauch quoll daraus hervor, vermischte sich mit dem grünen Leuchten zu einer grauen Masse, die sich zu einer Wolke ballte. Träge schwebte sie auf Queen Quendolain zu.
    »Energie!« befahl die Queen.
    Sie schaffte es auch in dieser Situation noch, ihrer Stimme einen festen, energischen Klang zu verleihen.
    »Energie auf alle Versorgungseinheiten!«
    Trotz der unheimlichen Erscheinung reagierten die Männer und Frauen in der Zentrale. Licht flammte auf.
    Queen Quendolain war unbeschreiblich erleichtert. Das vertraute, kalte Licht war ein Stück Wirklichkeit, die man verdanken konnte, ohne daran wahnsinnig zu werden.
    Aber der unheimliche Kopf, der aus der Wand ragte, blieb! Nur die Wolke war verschwunden.
    Die Augenhöhlen des Kopfes waren nicht mehr leer. Sie zeigten pupillenlose Augäpfel – wie runde, glänzende Billardkugeln.
    »Willkommen in der Hölle, Kameraden!« sagte der Unheimliche grollend.
    Er zwängte sich ganz aus der Wand.
    Es war kein Mensch, sondern die Inkarnation des Grauens. Seine Hauptaufmerksamkeit galt Queen Quendolain. Er ging auf sie zu, gekleidet in einen zerknautschten Straßenanzug, der eine Reinigung notwendig gehabt hätte.
    Zweiundzwanzigstes Jahrhundert! fuhr es Queen Quendolain durch den Kopf. Ja, damals hatte man das Wetter nicht im Griff. Solche Anzüge waren vollklimatisiert und sehr praktisch.
    Warum ausgerechnet dieser Aufzug?
    Der Unheimliche tappte näher und hob dabei die Hände – als könnte er es nicht mehr erwarten, sie um den zarten Hals der Queen zu legen.
    Und zuzudrücken! dachte die Queen in Todespanik.
    Trotzdem blieb sie stocksteif an ihrem Platz.
     
    *
     
    Als erster erwachte Roter Hedger aus der tiefen Bewußtlosigkeit, die in totaler psychischer und physischer Erschöpfung geboren war.
    Ich bin! dachte er und wunderte sich zunächst über diesen

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