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Die Terranauten 019 - Unternehmen Weltuntergang

Die Terranauten 019 - Unternehmen Weltuntergang

Titel: Die Terranauten 019 - Unternehmen Weltuntergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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mißtrauisch gemacht und landete im Ortungsschutz meines eigenen Schiffes auf Syrta. Dort traf ich auf einen Treiber mit Namen Karel Krystan. Mit Siedlerrebellen hatte er sich im Dschungel von Syrta verborgen. Ihnen schloß ich mich an. Ich erfuhr einiges über die menschliche Rasse und gelangte zu dem Entschluß, nicht an Bord eines Schiffes der Grauen Garden offiziell zur Erde zu reisen und dort meine Warnung an den Mann zu bringen. Meine Maßnahmen mußten anders aussehen. Wie, das weiß ich bis zur Stunde noch nicht.«
    Abermals legte er eine Pause ein.
    Roter Hedger erinnerte sich vollends. Ächzend ließ er sich auf einen Pneumosessel fallen.
    »Du brauchst nicht weiterzumachen, grüner Freund!«
    »Wenigstens hast du deine schnoddrige Zunge wieder, Roter. Also bist du gesund und bei Kräften.«
    »Ich kann mich entsinnen.«
    »Woran?«
    »Wir mußten von Syrta fliehen, nachdem du auch noch gefangene Treiber befreit hast. Ja, die Kaiser-Leute und die Grauen Garden nehmen keine Rücksicht mehr auf die Treiber. Sie vertrauen ganz auf ihre neue Kaiserkraft. Uns Treiber braucht man nicht mehr. Die Garde jagt uns überall. Nun, wir starteten also von Syrta, nachdem wir ein Beiboot der Grauen gekapert hatten, und eroberten im geistigen Verbund ein Schiff der Grauen Garden.«
    »An dessen Bord wir uns befinden!« bestätigte Cantos. »Viele ließen bei dem Kampf um dieses Schiff ihr Leben. Wir unterschätzten den Gegner.«
    »Wo sind die Überlebenden?«
    »Nebenan, Roter Hedger. Der Kampf hat ihre geistigen Reserven völlig aufgebraucht. Ich habe die besiegten Grauen und die Toten in Beibooten ausgesetzt und den anderen Grauen zurückgelassen. Dann steuerte ich das erbeutete Schiff durch Weltraum II hierher. Wir machen nur Zwischenstation. Auch ich mußte mich erholen.«
    »Was ist mit Karel Krystan, deinem besten Freund unter den Menschen?«
    Cantos wandte sich ab.
    »Er ist tot!« sagte er leise. »Wir haben für den Sieg einen hohen Preis bezahlt.«
    »Hoffentlich lohnt er sich!« Hedger grinste düster.
    »Wie kannst du das sagen, Roter? Du bist ein Mensch und kennst die menschliche Mentalität besser als ich. Mit friedlichen Worten ist da nichts getan. Ich muß die Menschheit überzeugen, daß die den falschen Weg beschreitet.«
    »Ich stelle mir vor, wir würden im zwanzigsten Jahrhundert leben und würden versuchen, die Länder meiner Heimatwelt Erde davon zu überzeugen, daß alle Waffen unnütz und gefährlich sind. Am besten würde man sie abschaffen. He, was glaubst du, wie die reagiert hätten? Sie hätten uns abgeschafft – als arme Irre, die nicht verstanden, was Ausgewogenheit der Kräfte heißt. Valdecs Argumente für seine Kaiserkraft sind Mist, aber je mehr sie stinken, desto lieber werden sie gebraucht.«
    »Bittere Worte, Roter, die das bestätigen, was ich sagte.«
    »Du weißt gut Bescheid, nicht wahr?«
    Cantos dachte an Karel Krystan. Freundschaft? Nein, das war mehr. Um die Menschen zu verstehen, um ihre Sprache und ihre Denkweise zu erlernen, hatte Cantos Krystan auf sein Raumschiff entführt und dort seinen gesamten Bewußtseinsinhalt übernommen!
    Karel Krystan lebte gewissermaßen weiter – in Cantos! Sie beide hatte etwas verbunden, was selten zuvor zwei Wesen unterschiedlicher Basse verbunden hatte!
    »Ja, ich weiß Bescheid, Roter – weiß soviel wie Karel Krystan.«
    Er machte eine wegwerfende Handbewegung, die Roter signalisierte, daß Cantos die Fortführung dieses speziellen Themas nicht wünschte.
    Obwohl Roter Hedger für seine Scharfzüngigkeit und oftmals auch Taktlosigkeit bekannt war, tat er Cantos den Gefallen. Er konnte sich vorstellen, was der Verlust für den Fremden bedeutete.
    Cantos sagte: »Ich habe bei den Grauen von Syrta den Eindruck hinterlassen, als würde ich der Menschheit endgültig den Rücken kehren, um mich auf den Weg zu meiner Heimat zu machen.«
    Roter verzog das Gesicht. »Besser wäre das schon!«
    »Du würdest an meiner Stelle wirklich aufgeben?« fragte Cantos ungläubig.
    Er wollte es nicht, schickte unbewußt einen forschenden Gedanken zu Roter hinüber.
    Roter Hedger war ein guter Treiber. Er bemerkte es und blockte ab.
    »Du solltest dich beherrschen!« tadelte er. »Meine Gedanken würden dich nur verderben. Und das wollen wir doch nicht, oder?«
    Cantos entschuldigte sich nicht. Das rote Auge musterte Roter Hedger. »Nun?«
    »Wir haben lang und breit über die Menschheit philosophiert, Cantos. Erspare mir eine Begründung für meine

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