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Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum

Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum

Titel: Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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Beschuß.
    Alles weitere blieb vorerst der Spekulation überlassen. Das beschädigte Raumschiff mußte den Rückzug durch Weltraum II angetreten haben. Aber die erlittenen Schäden mußten einen längeren Flug unmöglich gemacht haben, und vermutlich war die OTTAWA dann durch Explosionen im Notantrieb vollends zerstört worden.
    Hadersen Wells stieß unwillkürlich einen Brummlaut aus, als er sich mit steifgewordenen Gliedmaßen aus seinem Sitz erhob. Erst jetzt fiel ihm mit aller Deutlichkeit auf, daß sie sich, wenn auch durch eine andere konkrete Ursache, ebenso anlocken ließen wie die unglückselige Loge der OTTAWA; es galt allerdings, darauf zu achten, daß ihnen nicht das gleiche Schicksal widerfuhr. Vom Anfang an hatte er jedoch darauf bestanden, daß sie keine Umlaufbahn um Onyx selbst einplanten, sondern vielmehr einen Distanz-Parkorbit, der es ihnen ermöglichen sollte, aus sicherem interplanetarischem Abstand zu operieren.
    Der Logenmeister und Ex-Summacum heftete seinen Blick auf den Außenbildschirm. Die Sonne Schildenstern leuchtete still und gelb, ein eher bescheidenes Gestirn, im Vergleich mit manchen alten roten Gasriesen sozusagen ein kleines Licht im unendlichen All, andererseits ein behaglicher Anblick, verglich man sie mit den harten Strahlen eines Weißen Zwerges.
    Ich wüßte gerne, überlegte Wells, was uns Menschen dazu anhält, bloß ja keiner Gefahr aus dem Wege zu gehen, nie ein Abenteuer zu meiden. Große Mutter! Die Probleme im Sternenreich des Konzils wachsen uns allmählich merklich über den Kopf, man versauert uns das Leben, wo man kann, und verfolgt uns, wo es nur ungestraft geht, unsere Loge ist dem Zugriff der Grauen mit knapper Not entwischt, und nun fällt uns nichts Besseres ein, als uns schnellstmöglich dorthin zu begeben, wo man ohne Warnung Atomraketen abfeuert. Aber im selben Moment erkannte er, daß sie in dieser konkreten Situation gar keine andere Wahl hatten. Auch wenn niemand wußte, was aus Asen-Ger und David terGorden nach der Vernichtung von Zoe geworden war, verstanden sich Wells und seine Loge noch immer als Terranauten. Irgendwer auf dem angeblich leblosen Planeten namens Onyx, seit langem verboten, fast vergessen außer in den Datenspeichern der Computer, war verantwortlich für den Tod von sieben Treibern. Das war ein Tatbestand, über den sie nicht kaltblütig hinwegsehen konnten, nur um ihre Fracht termingerecht abliefern zu können.
    Den letzten Ausschlag für ihre gemeinsam gefällte Entscheidung, auf Onyx nach dem Rechten zu schauen, hatte aber ein zusätzlicher Sachverhalt gegeben. Zu den wenigen Worten, die der Sterbende von der OTTAWA noch wisperte, hatte auch der Name ›Shondyke‹ gehört.
    Shondyke hieß der mysteriöse Geheimplanet der Grauen Garden. Dort ›machte‹ man die Grauen – verwandelte die Anwärter nach ihrem unter strengster Geheimhaltung absolvierten Training durch eine Gehirnoperation in willen- und bedenkenlose Befehlsempfänger. Dort planten die Grauen ihre Aktionen und den Ausbau ihrer Organisationsstruktur, betrieben sie in ausgedehnten unterirdischen Anlagen ihre Forschungen und Experimente. Dort gab es nur Graue. Niemand kannte die Position von Shondyke. Die Bordcomputer von Garden-Raumschiffen hatten sie gespeichert, aber sie ließen sich nicht abrufen. Shondyke galt als das Zentrum und Herz der Grauen Garden.
    Ein Verdacht kam Hadersen Wells, während er sich die Augen rieb, weil er zu lange in die gelbe Scheibe der Sonne Schildenstern auf dem Außenbildschirm gestarrt hatte. Ruckartig drehte er sich um und musterte seine Treiber. Nachdenklich faltete er auf dem Rücken die Hände und schob die Unterlippe nach vorn. »Was glaubt ihr«, wandte er sich in wieder friedfertigem Tonfall an die Loge, »haltet ihr es für denkbar, daß Onyx in Wirklichkeit Shondyke ist?«
    Sie sahen zu ihm auf, wie sie da noch in den unterschiedlichsten Stellungen der Mattigkeit in ihren Sitzen lagen, und ihr Mienenspiel zeugte davon, wie langsam oder schnell sie den Verstand wieder bewußt zum Einsatz brachten.
    Dime Mow und Maury Jacques, beide mehr schwerblütig und behäbig, schauten ihn träge an und runzelten die Stirn, als bereite es Ihnen Mühe, überhaupt zu begreifen; was er von ihnen wollte. Mows Gesicht, das sonst ständig leicht gerötet war, wies jetzt infolge der psionischen Anstrengung des Raumsprungs eine gewisse Blässe auf. Maury strich sich eine Strähne ihres fuchsroten Haars aus den großen, grünen Augen.
    Ihre von der

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