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Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum

Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum

Titel: Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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harten Zeiten egal, wer ihre Fracht nahm oder wie sie durch die Weite des Alls gelangte, solange sie nur wohlbehalten eintraf, und die Garde nichts davon erfuhr. Aufgrund der Dezimierung der Treiber standen zur Zeit viel zu wenig Raumer zur Verfügung, denn die neuen Kaiserkraftschiffe konnten die durch den Ausfall der Treiber entstandenen Lücken nicht schnell genug schließen. Die allgemeinen Wirren und eine stillschweigende Duldung seitens vieler Konzernvertreter erlaubte den letzten freien Logen zur Zeit noch für die von der Erde weit entfernten und schlecht versorgten Welten zu arbeiten.
    Kurzum, die Crew lebte und konnte nicht klagen, aber sie war alles andere als zufrieden. Logenmeister Hadersen Wells war derjenige, der aufgrund seiner Veranlagung seinen Mißmut am häufigsten zeigte. Sie alle wußten, daß es in Valdecs Reich keinen Platz mehr für sie gab und sie nur einen kurzen Aufschub vor ihrer Deportation oder erzwungenen Flucht erlebten.
    Auch diesmal hatte die GDANSK Fracht angedockt – 20.000 t auf dem Schwarzen Markt gekauften Kunstdünger für eine junge Siedlerwelt –, aber Onyx im Schildenstern-System war nicht der Bestimmungsort. Der zweite Planet der Soltyp-Sonne war zwar als frühere Kolonistenwelt bekannt, aber die aufständische Kolonie war während des Ersten Interstellaren Krieges vernichtet worden; der Planet – einer von insgesamt vier Planeten Schildensterns – galt als derartig verseucht, daß man die Existenz jeglichen außer sehr niedrigen Lebens allgemein ausschloß.
    Die Tatsache, daß die GDANSK nun außerplanmäßig Onyx ansteuerte, war zurückführbar auf einen Zwischenfall vor neunzehn Stunden Terra-Normzeit. Wegen eines geringfügigen Schadens am Energiefinger der Panzerprotop-Kugel, die den Bug des Treiberraumschiffs bildete, hatte die Loge die GDANSK für eine kurze Unterbrechung in den Normalraum versetzt. Reparaturen an Geräten, die zur Aufrechterhaltung des unverzichtbaren Energieschirms dienten, duldeten keinen Aufschub. Während ihrer Durchführung hatten die Radartaster der GDANSK die Annäherung eines großen Objekts gemeldet, das zwar aus Metall bestand, an dem aber keinerlei energetische Aktivitäten festzustellen waren, so daß man berechtigt annahm, es handele sich nicht um ein Raumschiff, sondern um einen sehr großen Eisenerz-Meteor. Mit einem Ringo waren Farewell-Paal und Tsien-Wan dem Objekt entgegengeflogen, um zu prüfen, ob dieser Brocken kosmischen Schrotts womöglich irgendwelche Elemente von Marktwert besaß. Zum Entsetzen der beiden Logenmitglieder erwies sich der vermeintliche Meteor jedoch als das unter ungeheurer Hitzeeinwirkung halb geschmolzene Trümmerstück eines Treiberraumschiffes. Noch größer jedoch war ihr Grauen, als sie gleich darauf im psionischen Bereich die schwachen Impulse eines von baldigem Vergehen bedrohten menschlichen Bewußtseins empfingen.
    Es dauerte zwei Stunden, um den unglücklichen Treiber aus der verformten metallenen Masse zu bergen. Mehrere Mitglieder der Loge verfügten über medizinische Grundkenntnisse und auch über begrenzte heiltechnische Erfahrungen, aber an Bord der GDANSK standen keine wissenschaftlich-technischen Möglichkeiten für komplizierte Operationen und langwierige Intensivbehandlungen zur Verfügung. Daher hatten sie den Treiber gerettet, bloß um ihn nach gründlicher Untersuchung aufgeben zu müssen. Ihr Treiberkamerad hatte nicht bloß unheilbare innere Verletzungen erlitten, sondern war auch hoffnungslos verstrahlt. Flächenweise war sein Raumanzug untrennbar mit seiner Haut verschmolzen.
    Nur wenig ließ sich noch von dem Todgeweihten erfahren. Schwäche und immer stärkere Umnachtung machten eine eindringliche Befragung unmöglich. Auch auf telepathischem Wege hatten sich keine aufschlußreichen Informationen gewinnen lassen; das Gedächtnis des Sterbenden bestand sozusagen nur noch aus zerfransten, verwaschenen Fetzen. Er stammte vom Treiberraumschiff OTTAWA, das sich seit Monaten auf der Flucht vor der Garde befand. Irgendwelche Phänomene hatten die Loge dazu verleitet, das verbotene Schildensternsystem anzufliegen; die Vermutung lag nahe, daß die Beobachtung dieser Phänomene nicht im physikalischen, sondern im paranormalen Bereich erfolgte, da sie offenbar über eine Entfernung von etlichen Lichtjahren stattfand. Als die OTTAWA im Normalraum das Schildenstern-System mit Kurs auf die alte einstige Kolonie Onyx durchquerte, nahmen Unbekannte sie von dort aus mit Atomraketen unter

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