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Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit

Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit

Titel: Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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Vergessens hervorgezerrt, flutete über die Bewußtseine der Treiber hinweg, die keine Zeit mehr hatten, sich dagegen abzuschirmen. Es war zuviel, um alles erfassen zu können, aber es war genug an Ängsten, Schmerz und Enttäuschung darunter, daß Myriam am liebsten laut geschrien hätte, nur um diese Erinnerungen nicht mehr spüren zu müssen, die für keinen Fremden bestimmt waren.
    Santiago Lema machte einen grotesken Satz und schlug Merlins Hand beiseite, die immer noch auf der Stirn des Summacum lag.
    »Genug!« sagte er schrill. »Laß ihm sein Leben und seine Geheimnisse. Ich will nichts mehr davon wissen!«
    Er fing Merlin, der gegen ihn taumelte, behutsam auf und führte ihn zu seinem Stuhl. Carlos Lema kümmerte sich um Asen-Ger, der keuchend und nach Atem ringend aus seiner Trance erwachte und Anstalten machte, um sich zu schlagen. Das Gesicht des Logenmeisters war grau und seine Augen blutunterlaufen, seine Hände zitterten, als er nach dem Weinpokal griff, den Carlos ihm reichte, und ihn auf einen Zug austrank.
    »Ich mußte mich wehren«, sagte er tonlos. »Ich konnte einfach nicht anders. Wie geht es Merlin?«
    »Ganz gut.« Merlin versuchte ein Lächeln. »Aber zwingt mich nie wieder, gegen Euch anzukämpfen. Für jemanden, der über nur geringe PSI-Fähigkeiten verfügt, ist Euer Widerstand ungeheuer. Zu meiner Zeit hätte man Euch zu einem Gott gemacht.«
    Asen-Ger stellte seinen Pokal beiseite. Er mußte sich mit einer Hand an der Tischkante stützen, als Carlos ihn losließ. »Schöner Gott!« meinte er. »Der Sohn eines Humos und einer Eingeborenen, deren Volk von den Grauen ausgelöscht wurde.«
    Mar-Estos lag eine Frage auf der Zunge, aber er stellte sie nicht. Jonsson war nicht so rücksichtsvoll.
    »Einer Eingeborenen?« fragte er. »Ein Summacum der Sohn einer Eingeborenen? Das gibt es doch gar nicht. Die Konzerne haben dafür gesorgt, daß die wenigen intelligenten humanoiden Rassen, die wir auf fremden Planeten fanden, nicht lange genug lebten, um mit menschlichen Siedlern Nachkommen zeugen zu können. Außerdem wäre es biologisch unmöglich!«
    »Allerdings!« sagte Asen-Ger mühsam beherrscht. »Aber es gibt nicht nur auf der Erde Bio-Forschung. Es gab da den Planeten Harmabhossis. Der Name bringt noch heute die Grauen zum Lachen. Als die Garden den Planeten ›besiedlungsfähig‹ machten, zogen sich die Eingeborenen in eine Stadt zurück, die sie ›Besser-tot-als-besiegt‹ nannten. Es war auch wirklich urkomisch, daß sie tatsächlich alle starben, weil sie sich nicht ergeben wollten.«
    »Komische Art Humor!« knurrte Jonsson. Er war sichtlich verlegen und schlenderte betont lässig zu den vierzehn Treibern, die immer noch in der Nähe des Ausgangs standen, um eine Fluchtmöglichkeit zu haben, falls Merlins Höhle doch eine Falle sein sollte.
    Mar-Estos blickte Jonsson stirnrunzelnd nach. »Er ist sonst ein guter Mann«, sagte er. »Du mußt ihm das nicht übelnehmen. Sein Feingefühl ist nicht besonders hoch entwickelt, aber man kann sich auf ihn verlassen.«
    Asen-Ger winkte ab. »Ich habe weitaus Schlimmeres erlebt«, sagte er. »Außerdem gibt es heute nacht Wichtigeres als das Schicksal meiner Eltern, die schon lange Jahre tot sind. Außerdem habe ich weder meinen Vater noch meine Mutter gekannt. Ich wurde auf Zoe erzogen – dem Planeten der Summacums.«
    Mar-Estos nickte. »Lassen wir das beiseite«, meinte er. »Da Merlin nichts gegen dich einzuwenden hat, heiße ich dich willkommen. Wer hat dich in unseren Bund aufgenommen?«
    »Ich war der Schüler von Laxos Panista.« Die Erwähnung des fast legendären Logenmeisters und jahrzehntelangen Vorsitzenden des Rates von Zoe ließ alle aufhorchen.
    »Da du für Valdec gearbeitet hast, ist unser anfängliches Mißtrauen dir gegenüber wohl verständlich. Es gibt da einige Gerüchte über den Kaiser-Konzern, die mehr als beunruhigend sind.«
    Asen-Ger setzte sich neben Merlin. »Wenn es nur Gerüchte wären!« erklärte er. »Kaiser arbeitet tatsächlich an einer Energieform, die die Misteln ersetzen soll. Valdec verwendet all seine Mittel darauf. Ich selbst habe an dem Projekt mitgearbeitet, deshalb weiß ich, wovon ich rede.«
    »Du, als Terranaut, hast an einer Forschung gearbeitet, die die Misteln ersetzen soll?« fragte Myriam ungläubig. »Wie vereinbart sich das?«
    Asen-Ger blickte zu ihr auf. »Als Valdec mir das Angebot machte, war ich noch kein Terranaut«, erklärte er. »Die Arbeit war faszinierend, nur erkannte ich

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