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Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit

Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit

Titel: Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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sie, bevor er in ihre Nähe kam, nur um in einiger Entfernung wieder aufzutauchen. Gleichzeitig spürte er, wie er sich selbst immer mehr entglitt. David terGorden war nur noch ein kleiner Funken in dem allumfassenden Bewußtsein Merlins. Er war nicht mehr der Begleiter des alten Mannes durch dessen Erinnerungen, er war selbst Merlin.
     
    *
     
    Die Treppe hing leicht schimmernd vor seinen Augen, aber Merlin wußte, daß es keinen Sinn hatte, sie erreichen zu wollen. Der Rückweg in die Höhle zu seinem schlafenden Körper war versiegelt.
    Er sandte die Kraft aus, die es ihm ermöglicht hatte, seinen Geist aus seinem Körper zu befreien und aus seinem Gefängnis in das zweite Universum zu fliehen. Gab es eine Lücke in seinen Vorsichtsmaßnahmen, die es den Energien des anderen Raums möglich gemacht hatte, ihn zu überwältigen?
    Doch welche Art von Bewußtsein auch immer in W II regieren mochte, es hatte ihn nicht angegriffen. Seine suchenden Gedanken trafen auf etwas anderes, ein vollkommen fremdes Wesen, gepanzert mit einem Mantel aus Bewußtseinsäußerungen, die keinen Sinn ergaben. Merlin zog sich vorsichtig ein wenig zurück, um sich nicht in dem Labyrinth der wirren Impulse zu verlieren, die in einer undurchschaubaren Ordnung um ein Zentrum kreisten.
    »Was willst du von mir?« fragte er.
    Für eine lange Zeitspanne gab es keine Antwort. Merlin spürte nur die Ausstrahlung der fremden Macht, die sein Bewußtsein umkreiste und auswertete. Endlich verließ ihn das Gefühl, beobachtet zu werden. Dafür strömte eine klare Welle stetiger Friedfertigkeit in ihn ein. Der Mantel, der das fremde Wesen eingehüllt und geschützt hatte, glitt beiseite und gestattete ihm unbehinderten Zutritt in das fremde Gehirn.
    »Ich will dir nichts Böses. Ich komme als Bittender zu dir.« Die Signale, die in Merlin eindrangen, waren in ihrer PSI-Struktur vertraut genug. Wäre nicht das Summen der verwirrenden Gedanken gewesen, die den Mantel der Wesenheit bildeten, hätte Merlin glauben können, mit einem Geschöpf seiner eigenen Rasse zu sprechen.
    »Wenn du mich nicht angreifen willst, warum verwehrst du mir dann die Rückkehr in meine Heimat?« fragte er.
    »Es geschah, um deine Aufmerksamkeit zu erregen. Ich mußte vorsichtig sein, denn ich wußte nicht, wie du reagieren würdest. Ich spürte deine Anwesenheit und ahnte, daß du der bist, der mir helfen könnte, aber ich mußte erst herausfinden, wie ich mich mit dir verständigen kann. Jetzt habe ich die Form deiner Gedankenimpulse in mich aufgenommen und bin bereit, alle Fragen zu beantworten, die du an mich hast.«
    »Zuerst nur eins: Wer bist du?«
    »Die Frage ist verkehrt gestellt. Es muß heißen: ›Was bist du?‹ Ich glaube, daß du von alleine herausfinden kannst, wer ich bin. Du kommst aus einer Zeit, die meiner Vergangenheit nahe ist.«
    Merlin wartete, aber das Wesen schwieg. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als seine Aufmerksamkeit den Mantelimpulsen zuzuwenden. Er reduzierte seine Verteidigung auf ein Mindestmaß und öffnete sein Bewußtsein für die tanzenden Schwingungen, die ihn sofort mit sich rissen in einen Strudel sich überschneidender Bilder, die wie schmerzende Schläge auf ihn einprasselten.
    Er erfaßte das Geräusch von rieselndem Wasser, eine ungeheure Sehnsucht, ja, Gier nach Sonnenlicht, ein ewiges Wachsen und Erneuern, und dann stürzte ein Bild auf ihn zu, das von keinem anderen verdrängt wurde: ein gewaltiger, uralter Baum, der in drei knorrigen Wurzeln die Erdkugel hielt. Zwei Raben kreisten über ihm, kaum erkennbar vor der Schwärze der Ewigkeit.
    »Yggdrasil«, stammelte Merlin. »Der Weltenbaum!« Er kannte die riesenhaften Männer, die in ihren Langschiffen von Norden kamen und die Küsten Englands verwüsteten. Er wußte von ihrer bedenkenlosen Grausamkeit, ihrer unstillbaren Habgier, aber er kannte auch ihre Sagen. Yggdrasil war ein Teil davon.
    »Ich wußte, daß du mich erkennen würdest.« Um Merlin verebbte der Bilderwirrwarr, und er fand sich im Inneren des Baumes wieder.
    »Ich wußte nicht, daß du wirklich existierst«, sagte er. »Und noch weniger, daß …«
    »Daß ich ein intelligentes Wesen bin. Ich bin älter, als selbst die Männer glauben, die mich verehren, und ich lebe nicht nur auf dieser Welt. Mein Geist wandert durch viele Ebenen. Den Menschen habe ich meine Misteln gegeben, damit sie ihren Planeten verlassen können. Durch sie wollte ich auch körperlich frei werden, denn als Pflanze bin ich an den Boden

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