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Die Terranauten 033 - Der Kampf um Aqua

Die Terranauten 033 - Der Kampf um Aqua

Titel: Die Terranauten 033 - Der Kampf um Aqua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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    *
     
    In Miramar wurde mit Hochdruck gearbeitet.
    Noch genau fünfzehn Tage blieben Zeit, bis die beiden Monde Agi und Rama genau über dem Inselkontinent standen. Dann würde die Flut Miramar überspülen. Alles, was sich zu diesem Zeitpunkt nicht unter dem schützenden Kuppeldach befand, würde zerstört werden.
    Argan Pronk, der vierschrötige Bürgermeister von Miramar, hatte alle Hände voll zu tun. Bei ihm liefen sämtliche Fäden zusammen. Die in Angriff genommenen Bauten mußten fertiggestellt werden. Der Handelsverkehr mit den Städten, die sich gegenwärtig ebenfalls an der Oberfläche befanden, war abzuwickeln. Und last not least hatte er auch mit einer Reihe von auswärtigen Leuten zu tun, die die günstige Gelegenheit benutzten, Miramar in dieser oder jener Angelegenheit einen Besuch abzustatten.
    Gerade war eine Konferenz mit ein paar führenden Männern aus Hometown zu Ende gegangen. Pronk hatte über eine zukünftige Zusammenarbeit bei der Erschließung der Roten Inseln verhandelt. Die Besprechung war ein voller Erfolg gewesen. Er hatte es geschafft, den Hometownern den größten Teil der Kosten unterzujubeln, während der Ertrag hälftig geteilt werden sollte. Befriedigt rieb sich der Bürgermeister die Hände.
    »Das hast du großartig gemacht, alter Junge«, sagte Thai Memleb und verzog sein schmales Gesicht zu einem Grinsen. »Wer sich mit dir auf ein Geschäft einläßt, ist verraten und verkauft.«
    Pronk zwinkerte dem kleinen Mann mit dem schütteren Haar, der die Finanzen Middlehavens verwaltete, listig zu.
    »Die Hometowner haben einen kleinen Fehler gemacht«, stellte er fest. »Sie haben mich für einen bäuerlichen Tölpel gehalten, den man nach Belieben austricksen kann. Na ja, die Quittung können sie ja nun ihrem Stadtrat vorlegen.«
    Thai Memleb nickte. In der Tat wirkte Argan Pronk auf den ersten Blick eher wie ein Mann, der von Robotpflug und Düngemitteln mehr verstand als von komplizierten Wirtschafts- und Verwaltungsangelegenheiten. Aber dieser Eindruck täuschte gewaltig. In Wirklichkeit verbarg sich hinter dem biederen Äußeren des Bürgermeisters ein überaus wacher, analytisch denkender Verstand. Und da es Pronk meistens verstand, seine cleveren Gedanken mit Tatkraft und Energie in die Tat umzusetzen, blieben seine Erfolge nicht aus. Miramar hätte sich keinen besseren Mann an der Spitze wünschen können.
    »Ich glaube, wir haben uns eine kleine Stärkung verdient«, sagte der Bürgermeister. »Hol doch mal den Kocknack her!«
    Das ließ sich Memleb nicht zweimal sagen. Er ging zu dem kleinen Barschrank hinüber und holte die bauchige Flasche nebst zwei Gläsern hervor. Dann schenkte er dem Bürgermeister und sich selbst ein. Das farblose Getränk roch verlockend würzig. Ja, Kocknack, eins der wenigen Luxusgüter, die von der fernen Erde importiert wurden, war schon etwas Besonderes.
    »Auf dein Wohl, Argan«, sagte Memleb und hob sein Glas.
    »Auf das Wohl Miramars«, erwiderte Pronk und leerte sein Glas genüßlich.
    Daß er auf das Wohl der Stadt trank, war keine leere Geste. Er liebte Miramar. Seit seine Frau vor ein paar Jahren durch einen Unfall ums Leben gekommen war, bedeutete ihm die Stadt so ziemlich alles.
    Er blickte aus dem Fenster seines Büros nach draußen. Der Raum lag im vierten Stockwerk, und er konnte deshalb weit über die meist niedriggeschossigeren Gebäude Miramars hinwegblicken. Es waren hübsche, bunte Häuser, erbaut aus Stein und Ton und nicht aus Protopmaterial, das viel zu kostbar gewesen wäre. Weit im Hintergrund konnte er undeutlich die dunkle Fläche des allgegenwärtigen Meeres erkennen. In fünfzehn Tagen würden die Monde dafür sorgen, daß der Meeresspiegel unaufhaltsam anstieg und ganz Miramar überflutete. Dann konnte nur die Kuppel der Stadt Schutz gewähren, die jetzt oben geöffnet war, um das Licht Wischnus ungehindert einfallen zu lassen.
    Das Visiophon auf Pronks Schreibtisch summte. Der Bürgermeister drückte auf den Empfangsknopf. Auf dem Schirm erschien das hagere Gesicht Berta Orns. Die mittelalte Frau war keine Schönheit. Aber ihre Tüchtigkeit machte sie zu einer idealen Assistentin.
    »Ja?«
    »Der Gouverneur möchte Sie sprechen, Bürgermeister. Soll ich verbinden?«
    »Ja, natürlich!«
    Das Gesicht der Assistentin verschwand vom Monitor und machte Saul Khoman Platz.
    Der Chef der aquanischen Zentralregierung war ein dicklicher Mann mit Glatze. Schwere Tränensäcke hingen unter seinen Augen, und die

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