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Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Titel: Die Terranauten 038 - Nardas Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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und hatte das schreckliche Gefühl, der Boden gäbe unter seinen Füßen nach. Es war plötzlich, als wate er durch eine zähe Masse, als sinke er langsam darin ein.
    »Ich …«
    Er verstummte abrupt. Die Laute, die sich von seinen Lippen gelöst hatten, waren fremd und schienen nicht ihm selbst entsprungen zu sein.
    Er sah Narda in ihrem Sessel, die Augen geschlossen, der Körper erschlafft. Er erkannte die Sechzehnjährige, und doch war sie plötzlich fremd. Ihr Gesicht schien sich zu einer Grimasse zu verzerren, als er näher hinblickte. Ein formloses Wallen hüllte sie ein.
    Das Fremde war in ihm und machte sich in seinen Gedanken breit. Es war eine wispernde Stimme, gleich einem Sirenengesang.
    Schweiß perlte auf seiner Stirn, und selbst diese Feuchtigkeit schien jäh zu einem Fremdkörper geworden zu sein, der Entsetzen verursachte.
    Rollo brüllte. Er schrie sich die Lunge aus dem Leib, aber das Grauen blieb. Und es verstärkte sich weiter. Die Instrumente, die Schaltkonsolen, alles schien vor ihm auseinanderzufließen. Alles wurde zu der zähen Masse, die ihm nun bereits bis zu den Knien reichte. Vor ihm, ganz in seiner Nähe, war eine andere Gestalt, ein asiatisch geformtes Gesicht, grüne Haare. Das Gesicht war eine häßliche Grimasse, drückte Wut und Gefahr aus.
    Rollo taumelte auf die Gestalt zu, und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Er wußte plötzlich, daß er das andere vernichten mußte, wenn er selbst überleben wollte.
    Das Fremde in ihm sprengte sein Innerstes.
    Der Deneb-Geborene blieb dicht vor Greeny stehen, mit einem Irrlichtern in den Augen. Seine Züge drückten eine schier unmenschliche Pein aus, dann krümmte sich der Körper zusammen.
    Einen Sekundenbruchteil später hüllte ihn das Dunkel der Bewußtlosigkeit ein.
     
    *
     
    Greeny fühlte das Entsetzen in sich aufsteigen und duckte sich unwillkürlich. Die Lehnen des Sessels waren wie zwei Arme eines dämonenhaften Wesens, die sie zu umklammern drohten. Sie sprang auf die Beine. Etwas Kaltes, Eisiges strich ihr den Nacken hinunter und ließ sie frösteln.
    Panik wallte in ihr hoch.
    Sie waren den Garden entkommen, gerade noch rechtzeitig, aber sie hatten einen Fehler gemacht, einen Fehler, der ihr das Leben kosten konnte.
    Sie war keine Treiberin mehr.
    Bevor sie in dem Lager auf Taschkanur interniert worden war, hatte sie, soweit sie zurückdenken konnte, als Mitglied einer Loge Sternenschiffe durch das Nichts gesteuert. Weltraum II, jenes unsagbar fremde Kontinuum, war dabei zu etwas Vertrautem geworden. Ihre Treiberfähigkeiten, die wesensverwandt mit den Phänomenen des zweiten, des anderes Weltraums waren, hatten sie geschützt.
    Die Gehirnoperation hatte dies alles geändert. Sie war nicht mehr die Greeny, die sie vor mehr als vier Jahren gewesen war. Sie war eine Stumme Treiberin.
    Und sie war den Kräften des fremden Kontinuums hilflos ausgeliefert.
    Schrille Schreie drangen wie durch Watte gedämpft an ihre Ohren, und aus dem Nebel, der alles einhüllte, schälte sich eine Gestalt mit einer Fratze dort, wo das Gesicht sein sollte.
    Rollo!
    Er kam auf sie zu, mit zu Fäusten geballten Händen. Er griff sie an!
    Greeny wollte herumwirbeln und fliehen, aber sie konnte nicht einen einzigen Muskel rühren. Sie war dem Angreifenden wehrlos ausgeliefert.
    Er hatte sie fast erreicht, als sich sein Gesicht noch weiter verzerrte. Er sank auf die Knie, wimmerte, dann prallte er auf den Boden – bewußtlos.
    Greeny fühlte das Fremde in sich, und in einem ersten Impuls wollte sie sich dagegenstemmen. Dann aber öffnete sie sich noch weiter dem rätselhaften Wispern. Ihr war, als wäre dort etwas Vertrautes gewesen, etwas, was ihr Mut machen wollte. Nur unbewußt registrierte sie, wie sich Dania Makiri und Narda aus ihrer Trance lösten und auf Rollo zueilten. Irgendein entlegener Winkel ihres Bewußtseins wußte, daß die beiden den Bewußtlosen in eine Tiefschlafkammer bringen würden, wo Körper und Verstand geschützt waren. Sie fühlte, wie Hände sie berührten, und ihre Gestalt gab sich den Freunden willig hin. Das Schott tauchte vor ihr auf, ein Korridor, die Tiefschlafkammern.
    Ihr Geist aber war an einem anderen Ort.
    Wer bist du? fragte sie in das Dunkel hinein. Die Impulse waren fremd und doch so vertraut. Eine Hoffnung entstand in ihr, wild und kraftvoll.
    Ich bin es, Whity!
    Das Entsetzen war wie weggewischt, Euphorie erfüllte sie. Whity! Die Seele ihrer Zwillingsschwester, die im Internierungslager auf Taschkanur

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