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Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Die Terranauten 038 - Nardas Kampf

Titel: Die Terranauten 038 - Nardas Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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aus Verzweiflung Selbstmord begangen hatte.
    Greeny fühlte, daß ihr Geist nur mit einem Fragment des Ichs ihrer Schwester kollidiert war. Aber dieses rudimentäre Bewußtsein, jetzt ein Teil des Weltraums II, reichte aus, um sie vor den fremden Einflüssen zu schützen.
    Der Nebel vor ihren Augen lichtete sich. Sie sah, daß die Treiber sie in die Tiefschlafkammer betteten. Sie wollte ihnen zurufen, daß das nicht nötig sei, aber kein Ton kam über ihre Lippen.
    Ich bin bei dir, flüsterte es in ihr.
    Bleib! schrie Greeny. Geh nicht fort! Dann griff das Dunkel des Tiefschlafs nach ihrem Geist und deckte alles andere zu.
     
    *
     
    Mashram Eschrit spürte das Pulsieren der psionischen Kraft, die das Schiff durch das fremde Kontinuum vorwärtstrieb. Er hatte den Eindruck, als könne er die PSI-Energie allein mit seinen Händen formen.
    Der Logenmeister öffnete die Augen und sah hinaus in das formlose Wallen. Für ihn hatte das Fremde nichts Bedrohliches an sich. Als Logenmeister konnte er seinen Geist gegen die Einflüsse des anderen Weltraums abschirmen.
    Jetzt, wo sich die SONNENWIND im Weltraum II befand und auf das ferne Lumir-System zuraste, war es nicht mehr erforderlich, daß sich alle Treiber der Loge auf die Mistel konzentrierten. Die Treiber, die sich unten auf der Plattform des Computerrings aufhielten, brachten Rollo und Greeny in die Tiefschlafkammern.
    Mashram Eschrit beugte sich vor und sah hinunter. War es Zufall, daß sein Blick dabei mit dem Nardas zusammentraf? Er mühte sich ein Lächeln ab, wußte aber nicht, ob es so jovial wirkte, wie er es beabsichtigt hatte. Einen Teil seiner Konzentration wendete er dafür auf, seine wirklichen Gedanken vor dem PSI-Mädchen verborgen zu halten. Die Fähigkeit des Zweidenkens hatte ihm schon manchen guten Dienst erwiesen. Er war sicher, daß selbst die telepathisch hochbegabte Narda seinen Gedankeninhalt nicht aufzunehmen vermochte.
    »Sind die beiden in Ordnung?«
    Narda zuckte die schmalen Schultern. »Soweit ich das beurteilen kann, ja.«
    Eschrit nickte und wandte sich wieder ab. Sein Blick fiel auf die blühende Mistel, die sich träge über die eingravierte Sternenkarte bewegte. Wie hoch mochte ihre Reichweite noch sein? Zweihundert Lichtjahre? Oder dreihundert? Er mußte sich zwingen, nicht aufzulachen. Narda war besessen von dem Gedanken, David terGorden wiederzufinden, den sie fast abgöttisch verehrte. Sie wollte den Widerstand zusammen mit der versprengten Schar von freien Treibern und Terranauten fortsetzen. Eschrit hatte dafür nur spöttische Gedanken übrig. Nardas Widerstand würde nichts anderes als eine dauernde Flucht sein, und irgendwann würde sie erneut in die Hände der Grauen fallen. Ein wirklicher Widerstand, fand Eschrit, war nur möglich, wenn man selbst an den Schalthebeln der Macht saß, dann, wenn man durch sein Wirken wirklich etwas verändern konnte. Dazu allerdings war es notwendig, daß man in der Hierarchie des Sternenreiches aufstieg.
    Der Logenmeister hatte einen Plan entwickelt, und auf Yamarahan, dem zweiten Planeten des Lumir-Systems, das sie ansteuerten, würde er den ersten Schritt zu dessen Verwirklichung unternehmen.
    Aber diese Telepathin war zu mißtrauisch, und das konnte alle seine Absichten vereiteln.
    Er mußte, bevor er die eigentliche Verwirklichung seines Plans in Angriff nahm, dieses Mißtrauen zerstreuen.
    Und er wußte auch schon, wie …
     
    *
     
    Und so brachen sie auf, Narda und ihre Gefährten. Von der Welt, deren Fesseln sie abgeschüttelt hatten, einen Planeten, dessen Name die Zeit nicht überdauerte.
    Weit war der Weg und gering die Kraft.
    Und in deinen Träumen sahst du sein Gesicht. Blonde Haare, Augen, in denen sich das Licht der Sterne spiegelte.
    Oh, Narda, lang sollte er sein, dein Weg, und mit Entbehrungen und Enttäuschungen gepflastert, einer Odyssee gleich, die durch die Weiten der Sternenräume führt.
    Aber in deinem Innern war das Feuer, das nicht erlöschen konnte. Ein Feuer, heiß und grell, einer lodernden Zunge gleich, die dir den Weg wies.
    Und du ahntest nicht, daß er an Bord war, der Verräter …
    (Aus: »Legenden aus der Dunklen Zeit«, Abschnitt: »Narda und David«, Neu-Sarym, 3118 A. D.)
     
    *
     
    Die grüne Sonne Lumir stand wie ein lodernder Ball am Himmel. Es war heiß in dieser Region Yamarahans, und Narda wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Wir haben es tatsächlich geschafft«, sagte Kar Dougster leise. Die grüngrauen Augen des

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