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Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle

Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle

Titel: Die Terranauten 039 - Die Schwerkraft-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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konnten sie selbst Valdecs Agenten nicht weiterverfolgen.
    »Lassen Sie doch diese Geschmacklosigkeiten«, schnarrte er ärgerlich. »Mir ist wahrhaftig nicht nach Witzchen zumute!«
    Auf dem Schirm flossen die Linien des Kindergesichts auseinander und fügten sich neu zusammen. Jetzt sah Valdec das Bild einer älteren, hartgesichtigen Frau. Es handelte sich abermals um eine Computersimulation, allerdings um eine, die er kannte. In dieser Maske war ihm die oberste Graue schon des öfteren entgegengetreten.
    »Mir scheint, wir sind heute schlechter Laune, Lordoberst«, stellte sie mit einem anzüglichen Lächeln fest. »Ist irgend etwas faul im Staate Valdec?«
    »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie den Ernst aufbringen würden, der in der gegenwärtigen Situation angebracht ist«, erwiderte der Lordoberst eisig.
    »Die gegenwärtige Situation ist nur deshalb ernst, weil Sie, mein lieber Lordoberst …«
    »Kommen wir zur Sache«, fiel ihr Max von Valdec ins Wort. »Ich benötige zusätzliche Truppen. Zehn Legionen, besser noch zwanzig, um ganz sicherzugehen!«
    »Wozu?«
    »Ich sage nur einen Namen: Edison Tontor!«
    Chan de Nouille lachte. »Sie sorgen sich um diesen absurden Bund der Freien Welten?«
    »Absurd?« wiederholte der Lordoberst aufbrausend. »Sie scheinen nicht zu erkennen, daß die Separationsbestrebungen der Randwelten den Zusammenhalt des ganzen Reiches in Gefahr bringen. Wenn wir diesem Treiben nicht unverzüglich Einhalt gebieten …«
    »Tut mir leid, Lordoberst«, unterbrach ihn die Graue. »Es ist mir zum gegenwärtigen Zeitpunkt unmöglich, zusätzliche Legionen zusammenzustellen. Nachdem Sie mit Ihrer Aktion auf Shondyke dafür gesorgt haben, daß sich die Zentralweit meiner Kontrolle entzog …«
    »Es hat wenig Zweck, mir ständig für Ereignisse der Vergangenheit Vorwürfe zu machen, an denen nichts mehr zu ändern ist. Die Gegenwart zählt. Und die Zukunft!«
    Der beschwörende Tonfall, in dem Valdec seine Worte sagte, fruchtete nichts. Chan de Nouille schüttelte den Kopf.
    »Selbst wenn ich wollte, Lordoberst, ich kann Ihnen jetzt keine neuen Truppen zur Verfügung stellen«, sagte sie. »Alle Einheiten sind gebunden. Wenn es Sie unbedingt zu einer Strafexpedition gegen den Bund drängt … Warum schicken Sie nicht Fay Gray mit einer Flotte nach Tamerlan? Fay Gray ist Ihnen treu ergeben und untersteht ohnehin Ihrer alleinigen Befehlsgewalt.«
    »Fay Grays Truppen werden zum Schutz der Erde benötigt. Sie sind unabkömmlich!«
    »Tja, dann … Ich kann nichts für Sie tun, Lordoberst.«
    Das Gesicht der alten Frau verschwand vom Bildschirm.
    Und Max von Valdec ballte in hilfloser Wut die Fäuste. Doch dann fand er schnell zu seiner gewohnten Entschlossenheit zurück. Der Bund war tatsächlich keine akute Bedrohung. Man würde mit ihm fertig werden. Es war nur eine Frage der Zeit. Das Konzil hatte seit 300 Jahren erfolgreich alle Separationsbestrebungen unterdrückt.
     
    *
     
    Der Schutzschirm der Treiber stand wieder im Zentrum eines gigantischen Energiegewitters. Die psionischen Sinne der Terranauten wurden aufs äußerste beansprucht. Einige Treiber waren bereits ausgefallen, der stetigen Belastung nicht länger gewachsen. Ihr Ausscheiden aus der Superloge konnte jedoch verkraftet werden. Der PSI-Schirm hielt.
    Und inzwischen hatte die LASSALLE den Angriff der Grauen Garden erwidert. Das Gravitron war von Einstein III aktiviert worden. Der Focus des Schwerkraftkumulators lag genau über dem Raumhafen von Soox.
    Noch spürten die Grauen Garden nichts davon. Ja, sie ahnten nicht einmal, daß sich unmittelbar über ihnen das Verhängnis zusammenbraute. Auch sie hatten ihre Energieschirme eingeschaltet, um den Hafen und ihre Garnison vor einem Beschuß durch das Terranautenschiff zu schützen. Daß es gegen die von Einstein III entwickelte Waffe keinen herkömmlichen Schutz gab, wußten sie nicht. Die Existenz des Gravitrons war ihnen unbekannt. Deshalb verließen sie sich weiter auf ihren Magnetschirm, ohne zu ahnen, daß dieser Schirm der Waffe des Gegners sogar noch Energie zuführte.
    Es dauerte einige Minuten, bis der Gravitron-Effekt voll wirksam werden konnte, bis das aus den Gravitationswellen des Planeten gespeiste künstliche Schwerkraftfeld gebildet war.
    Schließlich war es soweit …
    Direkte Sichtmöglichkeiten auf Soox gab es von der LASSALLE aus nicht. Aber der Computer war in der Lage, auf Grund der Radaranzeigen eine lebensechte Simulation auf den Bildschirm zu bannen. Und

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