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Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer

Titel: Die Terranauten 049 - Das Ultimatum der Computer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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neben ihm in einem der Servosessel vor den Steuerkontrollen der BERLIN saß, spürte seine Resignation. Hinter der transparenten Kunststoffscheibe des Raumhelms wirkte ihr ernstes Mädchengesicht noch schmaler als sonst. Er bemerkte ihren Blick, erwiderte ihn. Zuneigung keimte in ihm auf und auch Bewunderung. Narda hatte ihren Tod riskiert und Jahre an Lebenskraft verloren, um nach Aqua zu gelangen.
    Unwillkürlich schüttelte der Erbe der Macht den Kopf.
    Nein, er hatte nicht das Recht, seiner Resignation nachzugeben. Noch hatten sie eine Chance. Noch bestand die Möglichkeit, Valdec zu überlisten und ihm das Gegenmittel abzunehmen.
    »Es ist nur ein Patt«, erklärte Narda. »Keine Niederlage. Valdec ist im Moment ebenso auf uns angewiesen wie wir auf ihn.«
    Llewellyn 709 und Lyda Mar schliefen. Fröstelnd dachte terGorden an ihr unheimliches Erlebnis zurück, durch das sie weit in die Vergangenheit geschleudert worden waren, im Griff der n-dimensionalen Gewalten des Weltraums II, die das Schwarze Loch als Ventil benutzt hatten.
    Aber jene Welt, Millionen Jahre in der Vergangenheit, die der Kaiserkraft und der Nova zum Opfer gefallen war, existierte nicht mehr.
    Er mußte sich um die Gegenwart kümmern.
    Um die Haßseuche, um Valdec.
    Seufzend lehnte sich Onnegart Vangralen in seinem Servosessel zurück. »Blockiert«, verkündete er leise. »Der Computer weigert sich, Kontakt mit uns aufzunehmen.«
    David sah wieder auf die Ortungsmonitoren.
    Auch Valdec und die Grauen Garden hatten Schwierigkeiten. Sie waren nicht mehr die Herren über ihre Schiffe. Der Sucher der Berlin, das mutierte und zu Eigenbewußtsein erwachte Elektronengehirn, dessen eigentliche Aufgaben es war, Raumschiffe durch Weltraum II zu steuern, hatte alle Rho-27a-Computer der versammelten Garden-Flotte manipuliert.
    Auch dort herrschten nun die Maschinenintelligenzen und hinderten Valdec daran, seine mörderischen Pläne durchzuführen.
    Besorgt fragte sich terGorden, wie die Entwicklung weitergehen würde. Die Ebberdyks, wie sich die mutierten Computer jetzt nannten, waren vergleichsweise jung, menschlichen Babys nicht unähnlich. Sie standen erst am Anfang ihres Daseins, und obwohl sie bisher den Terranauten gegenüber loyal, eingestellt waren, bedeutete das keine Garantie für die Zukunft.
    Ein Seufzer, der unnatürlich laut aus den Ohrempfängern seines Raumhelms drang, ließ ihn den Kopf drehen.
    Lyda Mar war erwacht.
    Doch ihre Augen …
    Schon war Ennerk Prime bei ihr. Behutsam faßte der untersetzte, weißhaarige Treiber mit dem faltigen Gesicht die junge Frau an den Schultern und sprach beruhigend auf sie ein. Noch immer trug Lyda einen geschlossenen Raumanzug, der die anderen vor den Viren in ihrem Blut schützte.
    Unverständliche Wortfetzen drangen über ihre Lippen.
    David stand auf und trat zu ihr. »Lyda«, rief er. »Was ist mit dir?«
    Entsetzen erfüllte ihn. Die Haßseuche …? Nein, unmöglich, nicht bei Lyda Mar.
    Allmählich legte sich ihre Erregung. Sie sprach langsamer, deutlicher.
    »Der Ebberdyk«, hörte der Erbe der Macht. »Der Ebberdyk versucht, Kontakt aufzunehmen …«
    Und in diesem Augenblick spürte auch er das Flüstern fremder, verdrehter Gedanken und den Sog eines Bewußtseins, das sich von allem unterschied, was er bislang kennengelernt hatte.
    Fast widerwillig, ängstlich gab er seinen Widerstand auf.
    Und versank in einem Strudel.
     
    *
     
    Er war ein Computer gewesen.
    Ein schlichter, datenverarbeitender Mechanismus mit zahllosen mikroskopisch kleinen Schaltkreisen, Gedächtnisspeichern, Zufallsgeneratoren, hochspezialisierten Mikrochips – und einem Gerät, daß der Entwicklungsreihe Rho-27a des Kybernetikers Patrick Ebberdyk entstammte. Einem Gerät, das etwas vermochte, was bisher nur den Treibern und den Misteln vergönnt gewesen war: die Orientierung im Weltraum II.
    Und während eines Transits war irgend etwas geschehen, etwas, das die Informationsströme verformt und das in Ja/Nein-Kategorien »denkende« Logik-Bewußtsein in eine Persönlichkeit verwandelt hatte.
    In ein Wesen, das sich selbst Ebberdyk nannte – nach seinem Schöpfer.
    Der Ebberdyk besaß einen Körper – die BERLIN. Einen Körper aus Stahl und Protop und Kunststoff, aus exotischen Metallegierungen und Schwingkristallen. Der Ebberdyk besaß ein Herz, und sein Herz waren die kompakten Energiebänke und die Solarzellen an der Außenwandung. Seine Adern und Venen waren Halb- und Supraleiter, seine Arme bestanden aus mobilen,

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