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Die Terranauten 051 - Welt im Chaos

Die Terranauten 051 - Welt im Chaos

Titel: Die Terranauten 051 - Welt im Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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alte System der Durchquerung der Großen Leere wieder einzuführen. Die Schlüsselfigur in diesem Komplott stellte wieder einmal jener junge Mann dar, den meine Auftraggeber zu ihrem Hauptfeind erklärt hatten. Er offenbarte seinen Freunden, daß er in der Lage sei, die Drohung, die über dem Reich schwebe, zu neutralisieren, und daß die Möglichkeit, wieder zum alten System der Raumfahrt zurückzukehren, zum Greifen nahe sei.
    Überraschenderweise regte sich aus den Reihen seiner Freunde teilweise heftiger Widerspruch, wie ich an den Gesten derjenigen erkennen konnte, die mir den Rücken zuwandten. Eine Frau, von der ich wußte, daß sie besonders heftig gegen meine Auftraggeber eingestellt war, äußerte den Verdacht, man könne den Verhandlungspartnern nicht trauen, und es sei besser, auf einen absoluten Sturz der Herrschenden hinzuarbeiten.
    Die Diskussion währte geraume Zeit, aber verständlicherweise bekam ich nur das einigermaßen mit, was von Leuten geäußert wurde, die mir während des Sprechens das Gesicht zuwandten. Ich mußte feststellen, daß die Konferenzteilnehmer keinesfalls einer Meinung waren. Eine Reihe der Anwesenden warf dem Hauptfeind meiner Auftraggeber Kompromißlertum vor. Andere vermuteten hinter der Verhandlungsbereitschaft der Gegenseite einen schmutzigen Trick. Da der Evakuierungsplan jedoch momentan wichtiger erschien, kam man schnell zum Schluß dieses Themas, und ich verließ rasch meinen Lauscherposten, denn ich hatte plötzlich den Eindruck, als sei meine Tätigkeit der Aufmerksamkeit einer unter mir lebenden jungen Frau nicht verborgen geblieben.
    Ich kehrte eilig in mein Quartier zurück und versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Da ich die Einstellung meiner Auftraggeber genauestens kannte, wußte ich, daß sie keinesfalls freiwillig dazu bereit sein konnten, das alte System der Durchquerung der Großen Leere wieder einzuführen. Die Aufständischen hatten sie nur mit Hilfe ihrer fremden Alliierten dazu zwingen können.
    Da ich alles tun wollte, um zu verhindern, daß meine Auftraggeber bei den anstehenden Verhandlungen ins Hintertreffen gerieten, mußte ich dafür sorgen, daß die Aufständischen ihren Trumpf nicht ausspielen konnten. Ich mußte die Pläne des Gegners hintertreiben, wenn ich für uns einen Vorteil herausholen wollte, und ich war durchaus bereit dazu. Der Trumpf unseres Gegners war seine tatsächlich existierende Nachschubquelle für die Misteln. Daß er sie niemals aus der Hand geben würde, stand von vornherein fest, denn dies war sein größter Schatz. Wenn ich unserem Hauptfeind folgen und seinen Trumpf entwenden wollte, mußte ich sehr geschickt zu Werke gehen.
     
    *
     
    Am späten Abend, als David terGorden das Zimmer aufsuchen wollte, in dem er schlief, wenn er auf Pitcairn weilte, sah er, wie jemand vor ihm zurückwich und im Halbdunkel des Korridors in einer Nische untertauchte. Er lauschte dem Dröhnen des letzten zur GARIBALDI hinauffliegenden Ringos, wartete, bis das Startgeräusch verklungen war, und sagte dann: »Na, komm. Was soll das Versteckspiel?«
    Die Gestalt in der dunklen Nische rührte sich nicht.
    Davids Körper versteifte sich. Er war müde und abgespannt, und die Diskussion mit den anderen hatte ebenfalls nicht gerade dazu beigetragen, seine Kräfte wieder aufzufrischen. Morgen früh würde er fortgehen und zu einer Reise aufbrechen, die ihn in Gegenden führen würde, die nur sein Unterbewußtsein kannte. Etwas ungehalten fragte er: »Zandra?«
    Die dunkle Gestalt in der Nische sagte: »Ich bin nicht Zandra.« Sie kam aus dem Schatten hervor und musterte ihn mit einem nachdenklichen Blick.
    »Thorna – du?« David ging auf das schlanke Mädchen mit den langen Haaren zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Hast du auf mich gewartet?« Er lächelte müde. »Komm mit. Wir können noch einen Schluck zusammen trinken.«
    Das Zimmer, das er sich mit Farrell teilte, war nicht groß. Es maß vier mal vier Meter, war mit einem kleinen Fenster ausgestattet und nicht sonderlich luxuriös eingerichtet. Zwei Bettstellen, ein hölzernes Regal, ein Tisch und drei Stühle waren die ganze Einrichtung. Gegen die natürliche Kälte der Steine, aus denen die Burg gebaut worden war, hatte Farrell Wände und Fußboden mit Fellen tapeziert.
    »Wieso bist du noch hier?« David nahm eine Flasche aus dem Regal und schenkte zwei kleine Steinbecher voll. Der Wein, den die Malaiara brauten, war herb und würzig; sein Alkoholgehalt betrug kaum mehr als der

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