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Die Terranauten 051 - Welt im Chaos

Die Terranauten 051 - Welt im Chaos

Titel: Die Terranauten 051 - Welt im Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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mehrere hundert Leute, die aus dem Norden zu ihnen heruntergekommen waren, weil die Wirren irgendwelcher Kriege sie von dort vertrieben hatten.
    Das machte – wenn man die einhundertzwanzig abzog, die gerade im Begriff waren, mit der GARIBALDI nach Aqua zu emigrieren – immer noch weit über siebenhundert Lebewesen – und eines davon …
    »Nicht jetzt«, flüsterte David terGorden, als ihm klar wurde, daß es irgendwann einem Spitzel in der Maske eines Freundes gelungen sein mußte, sich den Zugang nach Rorqual zu erschleichen. »Nicht ausgerechnet jetzt …«
    Als er sich eine halbe Stunde später zum Schlafen hinlegte, wußte er, daß er in dieser Nacht keine Ruhe finden würde. Es gab nur einen Menschen im gesamten Universum, der ein Interesse daran haben konnte zu erfahren, wo er Yggdrasils Samen deponiert hatte.
    Max von Valdec.
    Offenbar hatte er seinen hinterlistigen Plan von langer Hand vorbereitet. Und die Kreatur, die nichts unversucht lassen würde, um sich am nächsten Tag an seine Fersen zu heften, konnte nur einer von Valdecs verdammten Schatten sein.
     
    *
     
    Dort, wo die sechzehn Ringos der LASSALLE beladen wurden, herrschte bereits in der Frühe Hochbetrieb. Dutzende von Kettenfahrzeugen waren unterwegs, um die Habe derjenigen an Bord der Beiboote zu bringen, die den Planeten am Nachmittag verlassen würden. Die Berechnungen der Spezialisten hatten die Ergebnisse des Genessaners bestätigt. Daß sich das Dimensionentor zwischen den Universen schloß, war inzwischen ein offenes Geheimnis. Die Basis auf Pitcairn hatte die Verengungsphänomene bereits vor zwei Wochen registriert; wegen der unsicheren Verhältnisse auf Rorqual hatte man bereits seit längerer Zeit einen Umzug der Terranauten nach Aqua vorbereitet. Zwei Tage vor Davids Rückkehr von der Erde war die TASCA von Aqua angekommen und hatte die Meldung überbracht, daß für die Aufnahme der Emigranten dort alles bereit sei. Aqua war besser als nichts; der Planet gehörte zum Bund der Freien Welten, einem losen Zusammenschluß vom Konzil abgefallener Kolonien. Der Bund und die Terranauten unterstützten sich gegenseitig, aber man war auf Aqua einer Flotte der Grauen Garden relativ schutzlos ausgeliefert.
    Als David terGorden sich dem Menschengewimmel näherte, sah er in müde Augen und blasse Gesichter. Die Nachtschicht war noch nicht abgelöst worden, aber die Männer und Frauen, die dafür zu sorgen hatten, daß jedem Passagier ein Platz zur Verfügung stand, beklagten sich nicht. Irgendwann würde die Ablösung kommen, daran zweifelte niemand. Trotz der Müdigkeit, die die Menschen ergriffen hatte, herrschte überall Aufbruchsstimmung. Manche der geschäftig hin und her eilenden Treiber zeigten überdeutlich, wie sehr sie sich darauf freuten, Rorqual endlich verlassen zu können. Kaum einer von ihnen hatte sich die neue Heimat ausgesucht; man hatte diese Welt lediglich den Kerkern und Strafplaneten der Grauen Garden vorgezogen. Ein Großteil der Treiber, die ihre Freiheit den Einsatzkommandos der Terranauten verdankten, waren zudem stark an das relativ bequeme Leben an Bord ihrer Schiffe gewöhnt, so daß sie sich mit den primitiven Zuständen auf der Insel Pitcairn nie recht anfreunden konnten. Viele von ihnen kannten Aqua. Auch dort würde das Leben kein Zuckerlecken sein, aber zumindest konnte man dort in der Nacht einen Sternenhimmel sehen, und es gab kein planetares PSI-Feld, das die Treiberkräfte behinderte.
    David beobachtete die arbeitenden Treiber und deren Helfer eine Weile, dann ging er an Bord des einzigen Ringos, an dem sich bisher noch niemand zu schaffen gemacht hatte. Farrell hatte noch in der vergangenen Nacht dafür gesorgt, daß eine der Maschinen für ihn reserviert geblieben war. Ein Blitzkommando hatte zudem für die nötige Ausrüstung und genügend Proviant gesorgt.
    David ließ sich in den Schalensitz des Ersten Piloten fallen und aktivierte mit einem Knopfdruck den die Zentralebene umgebenden Computerring. Augenblicklich erwachte die komplizierte Maschinerie zum Leben. Es summte und knisterte; Bildschirme flackerten auf und erweckten mit dem Abspulen farbiger Zahlenreihen den Eindruck hektischer Betriebsamkeit.
    Zwischen den Leuten, die die anderen Ringos beluden, tauchte plötzlich das Gesicht Farrells auf. David sah sein breites Lachen, seine weißen Zähne, die unvermeidliche Zigarre und atmete auf. Farrell hatte am vergangenen Abend zu jenen gehört, die seinen Plan am wenigsten gutgeheißen hatten, und

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