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Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil

Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil

Titel: Die Terranauten 059 - Eine Welt für Yggdrasil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Zoller
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und einem Hummer.
    Das gab es nicht, das durfte es nicht geben auf Adzharis. Und dennoch war es da. Und der Krach, den es machte, war ohrenbetäubend. Es war nicht mehr weit von David entfernt, und als es sich auf seinen dünnen Beinen aufrichtete und ein gurgelndes Brüllen hervorstieß, verdeckte es mit seiner kompakten, völlig irrsinnigen Form den Mond Chrama.
    Als David sah – und hörte –, wie sich das Monster an seinen Tieren vergriff, als die Todesschreie der Pferde und Schweine und Ziegen das Tal erfüllten und zappelnde Wesen in den wild zuckenden Fangarmen und Zangen des Wesens hingen, verlor er die Nerven und sprang aus seinem Versteck.
    Ein Fangarm hoch über ihm zuckte herab, öffnete sich dabei, und der Körper einer Ziege fiel vor Davids Füße. Der Boden färbte sich im Mondlicht dunkel. Der Fangarm war frei und sauste auf David zu. Jeden Moment konnte der tödliche Schlag kommen. David sprang zur Seite und roch für einen Moment einen seltsam salzigen Geruch, den das Wesen ausströmte. Dann streifte ihn ein Schlag, bevor er sich wieder aufrichten konnte, ein Schlag von einem anderen Tentakel. Halb bewußtlos sank er zu Boden. Er erwartete den Todesstoß, voller Bedauern über sein Versagen. Er sah noch einmal in dieses geifernde Maul, in das kleinere Fangarme die Reste eines Schweines einführten, und war sich klar, daß er denselben Weg gehen würde, hinein in die mahlenden Kiefer, und dann waren alle Geräusche plötzlich verstummt, und er sah das Monster, wie es in sich zusammenfiel. Als David die Augen hob, erschienen auf den dunklen Ringfelsen im Scheine Chramas katzenartige Silhouetten, und leuchtende Augen starrten auf ihn herab. Dann wurde er bewußtlos.
     
    *
     
    Sie lasen in dem alten Buch, das alle Prophezeiungen enthielt, die die Hexen des Drachenclans im Laufe der letzten Jahrhunderte gemacht hatten.
    »Wenn der Nachtmond zum Mittagsmond wird, wird alles anders sein, und die Welt wird sich umkehren!«
    Murdala nickte. »Ich war das letzte Mal nicht dabei«, kicherte sie. »Aber man hörte davon. Gibt es nicht noch mehr Hinweise?«
    Die Niemand blätterte in der dicken Schwarte, die einstmals ein sauber gebundenes Buch gewesen war. Dann fand sie eine neue Stelle.
    »Es werden Menschen kommen, und es werden andere Menschen sein …
    … Die Bestien des Meeres werden sich vereinigen, und sie werden Unheil bringen über alle Maßen …
    … Himmel und Erde werden einstürzen und …«
    »Nein, von diesen Katastrophennachrichten haben wir schon etwas zuviel. Aber hier steht noch etwas Interessantes. Hör zu, Murdala, und auch du, Nayala, kleine Hexe:
    ›Es wird kommen ein Fremder, ein Mensch, ein Mann und ein Freund – und ein Bruder des Blutes, und er wird bringen, was ist Anfang und Ende für Adzharis, die Welt der Hexen …‹«
    »Könnte das David terGorden sein?« fragte die Niemand und richtete sich von dem alten Buch auf. Sie wandte sich an Nayala: »Kleine Hexe, du hast ihn hergebracht. Was weißt du über ihn?«
    Nayala sah sich um. Es war dunkel. Nacht. Chrama leuchtete. Sie waren kurz vor ihrem Aufbruch. Nayala wußte, daß wichtige Dinge bevorstanden. Aber sie hatte keine Lust, sich von den beiden älteren Hexen maßregeln zu lassen. »Ich weiß nicht mehr über ihn als ich über Euch oder Ihr über Euch oder Ihr über mich oder Ihr über David terGorden.«
    Die Niemand lachte verhalten. »Die magische Formel. Nicht schlecht angewendet. Und ich glaube dir sogar, Kind. Also, brechen wir auf, auf zu jenem Platz, den die Spinnen-Schwestern widerrechtlich besetzt haben!«
    Die Clan-Mutter nickte.
    Gemeinsam machten sie ihre Drachen fertig. Sufnor, der Drache Nayalas, war schon ungeduldig, schlug mit seinen riesigen Flügeln und schien vergessen zu haben, daß er eigentlich noch müde war. Aber er witterte das neue Abenteuer, und das machte ihn munter.
    Die Niemand bestieg ihren alten fleckigen Drachen, der vor Alter in der Dunkelheit leuchtete, den sie aber nicht missen mochte, obwohl er schon ein wenig flügellahm geworden war. Murdala, die Clan-Mutter, hatte einen roten, jungen Drachen.
    Mit klatschenden Schwingenschlägen erhoben sie sich nacheinander von der Plattform des Clanturms, hinaus in den dunklen Nachthimmel, der schräg von unten durch den tiefstehenden Mond Chrama beleuchtet wurde.
    Sie flogen nach Norden. Gen Mittag, dorthin, wo die Sonne am höchsten stand.
    Zunächst merkten sie es nicht. Aber ihre PSI-trainierten Hexensinne merkten bald, daß sie verfolgt

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