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Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch

Titel: Die Terranauten 062 - Die Hölle von Arioch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Kristallteufel leuchteten irisierend auf. Es waren konisch geformte Gebilde, die sich mal langsamer und mal schneller um die eigene Achse drehten, etwa dreißig Zentimeter lang. Sie bestanden aus einem kristallähnlichen Material, das in allen Farben des sichtbaren Spektrums leuchten konnte. Niemand von ihnen wußte, ob es Lebewesen waren oder ob es sich hierbei um eine Form materialisierter Energie handelte. Arioch war in dieser Beziehung seltsam genug. Sie tauchten auf, wenn ein Kristallzyklon heraufzog, ein Umstand, dem sie auch ihren Namen verdankten.
    Aber ob nun Lebewesen oder energetisches Phänomen, dachte Gunther angewidert. Sie bringen Menschen um. Und sie besitzen offenbar eine besondere Affinität zu Bewegungen.
    Ganz langsam drehte er sich weiter um und zielte mit seinem Strahler. Die drei Kristallteufel bewegten sich unruhig, schienen nicht genau zu wissen, welchem Leckerbissen sie sich zuerst zuwenden sollten.
    Urs Ursus feuerte.
    Der Strahl hüllte einen der Kristallteufel in eine feurige Lohe. Das konische Gebilde blähte sich auf, sonst geschah nichts. Seine beiden Artgenossen aber gingen zum Gegenangriff über. Einer schwebte in die Richtung von Ursus, der andere entschied sich für Gunther.
    Der feuerte nun ebenfalls. Der Druck des Laserstrahls trieb den Kristallteufel zurück. Gunther V. schwenkte den Lauf der Waffe herum, feuerte so lange, bis das konische Gebilde in einer Flammenkaskade zerplatzte.
    »Einen hab’ ich erwischt.«
    »Ich auch. Bleibt noch …«
    Etwas berührte Gunther V. am Fuß. Der Treiber reagierte sofort, zielte und betätigte den Auslöser. Der grelle Impuls traf den dritten Kristallteufel, trieb ihn davon. Ein Teil des Stiefelabsatzes war verschwunden.
    Glück gehabt, dachte Gunther. Im Gegensatz zu Valentin. Die Strahlen aus den Waffen von Ursus und Gunther trafen sich bei dem Kristallteufel, ließen auch ihn auseinanderplatzen.
    Sie sahen auf den toten Logenmeister hinab.
    »Er war ein feiner Kerl«, sagte Gunther leise. Durch die Wände fuhr ein Knirschen; der Boden unter ihren Füßen vibrierte sanft.
    »Wir sollten uns hier nicht zu lange aufhalten«, meinte Urs Ursus. »Der Sturm nimmt an Heftigkeit zu. Und Ariane und Larissa sind sicher beunruhigt. Laß uns zurückkehren.«
    Gunther V. nickte und wandte sich dann von der Leiche ab. »Du hast recht, Herkules. Außerdem können hier jetzt jederzeit noch weitere Kristallteufel auftauchen. Und ich möchte nicht so enden wie Valentin. Es ist kein angenehmer Tod.«
    Rasch nahmen sie die Materialien an sich, die eigentlich Valentin Claudius hatte herbeischaffen wollen, dann machten sie sich auf den Rückweg. Der beginnende Kristallzyklon griff wie mit einer gewaltigen Faust nach den Wrackfragmenten, schüttelte sie, hämmerte auf sie ein. Hunderttausende von Kristallpartikeln schabten über Stahl und Protop.
    »Bald wird wieder der Säureregen einsetzen!« rief Gunther V. »Und der Wassertank ist ohnehin schon beeinträchtigt. Wenn es uns nicht gelingt, ihn zu reparieren, bevor es hier richtig losgeht, dann müssen wir uns bald das Trinken abgewöhnen.«
    »Solange wir unsere Lungen nicht auf ein Methan-Ammoniak-Gemisch umstellen müssen, soll mir alles recht sein.«
    Galgenhumor, dachte Gunther V., während sie sich durch die Wanderdüne zurückkämpften. Nichts als Galgenhumor. Von sieben sind nur noch vier übriggeblieben. Und es wird so weitergehen …
     
    *
     
    Oinji fuhr die Steuerhäute aus und segelte empor. Eine Bö packte ihn und trieb ihn weiter in die Höhe, immer weiter. Die Identitätsimpulse der anderen Orkansegler blieben weit unter ihm zurück.
    Ich, Oinji, beherrsche die Winde. Der Sturm kann mir nichts anhaben. Ich meistere ihn. Die Böen wollen mich zerschmettern, doch ich reite auf ihnen. Ich jage hinauf, und selbst der Große Orkan kann mich nicht daran hindern.
    Kristalle hagelten auf seine Außenschale, aber sie prallten wieder ab.
    Er, Oinji, war stärker als der Kristall-Zyklon. In ihm war die Kraft der Quelle, das Berauschende, die Macht.
    Und die anderen Orkansegler unter ihm lauschten ehrfurchtsvoll seinen Impulsen.
    Oh, was waren sie doch klein und schwach! Voller Entsetzen angesichts der Gewalten des tobenden Kristallzyklons hatten sie ihre Klammerwurzeln ausgefahren und duckten sich in die Felsspalten!
    Oinji glitt durch die gefährlichen Gaskerne, die die Feuerberge ausspuckten und die den Tod in sich bargen. Er veränderte die Struktur seiner Außenschale, und die Gaskerne konnten ihm

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