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Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer

Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer

Titel: Die Terranauten 065 - Die Lebensbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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Kräfte waren zu gewaltig gewesen.
    Bars hielt sich in seinem Kommandositz fest und dachte nur noch an eines: Möglicherweise waren die Berechnungen so verkehrt, daß danach die Gefahr noch viel größer sein würde!
    Vor seinem geistigen Auge erschien die Horrorvision des Weltraumlochs, das sich immer weiter ausdehnte, um das gesamte Universum zu verschlingen.
    Er warf einen Blick auf die Bildschirme.
    Die Vision schien sich zu bewahrheiten.
    Vom flüchtenden Carma-Raumer war nichts mehr zu sehen. Es war sowieso ein Wunder, daß der Raumer den Angriff auf Oxyd überstanden hatte. Das war Bars ein Rätsel.
    Oxyd hatte ebenfalls sein Ziel fast erreicht.
    Das Weltraumloch weitete sich aus, obwohl es jetzt schon groß genug war.
    In der Schwärze schillerte es plötzlich, als würde Oxyd sich in einem schwarzen Tümpel spiegeln.
    Ja, ein Spiegelbild, und das Loch wirkte wie eine unvorstellbar große, ausgezackte Scherbe.
    Ein faszinierender Anblick, obwohl Bars wußte, daß dies ihren Tod bedeutete. Dennoch konnte er seine Augen nicht von dem Geschehen lassen.
    Oxyd hatte sich total verformt. Seine Energiearme schossen mehr denn je in das zerfranste Loch hinein.
    Er tauchte in die Scherbe wie ein Glutball in eine Wasserlache. Doch diese Lache hatte keinen Boden. Der Glutball erzeugte ein Brodeln. Energiefetzen flogen davon, drehten sich rasend schnell um sich selbst und wurden dabei verbraucht.
    Oxyd verschwand ganz in dem Weltraumloch.
    Für einen Zeitraum, den niemand berechnen konnte, weil die Uhren versagten und der Verstand nicht mehr in der Lage war, einen vernünftigen Gedanken zu fassen, blieb es, wie es war. Ja, das Loch drohte sogar sich zu verschließen - wie ein gieriges Maul, das den Happen endlich bekommen hatte.
    Und dann riß es wieder auf.
    Als hätte es den Happen als zu groß empfunden und müßte ihn wieder ausspeien.
    Bars stierte wie tausend seiner Artgenossen auf die Bildschirme der manövrierunfähig durch das Weltall treibenden Schiffe und wollte nicht glauben, was er sah.
    Genauso wie die anderen.
    Wie lange war Oxyd weggewesen?
    Es mußten Jahrmilliarden sein, sonst hätte er sich niemals in diesem drastischen Maße verändert …
     
    *
     
    Erste Phase:
    Die Zeit spielte keine Rolle. Der Raum spielte keine Rolle.
    Nur das Sein!
    Kein Schock stellte sich ein, sondern nur verständnisloses Ausharren.
    Bis zum Kontakt mit den anderen Geistern.
    Vierzig Geister im Paradoxon eines Raumes, den es nicht gab – ja, den es überhaupt nicht geben konnte. Es war nicht Weltraum I, und es war auch nicht Weltraum II. Es war auch keine besondere Sphäre, die sich von allem abgekapselt hatte und eigene Gesetze schuf, wie es Oxyd praktiziert hatte.
    Es war anders. Es war unmöglich. Und doch war es Wirklichkeit!
    Alles, was sich hier befand, wurde nicht automatisch zum Fremdkörper, sondern wurde akzeptiert. Sogar die Energie in Form von Licht und Strahlung, die das Universum hereinschickte, und sogar die Energien von Weltraum II, die desorientiert durch das Loch im Weltraum stoben und hier ihre Energie verloren – oder erst erlangten. Ganz wie man es betrachten wollte.
    In einem Raum, in dem nichts wichtig und nichts unwichtig war, in dem Zeit keine Rolle spielte, während »draußen« vielleicht eine Sekunde oder eine Billion Jahre verstrichen, zählte nur eines: Das Ich! Es war vierzig Mal vorhanden.
    Nein, da waren noch zehn: Die von der ehemaligen Besatzung der TERRA I abgespaltenen Teilbewußtseine, die fürderhin dazu verdammt waren, in Weltraum II zu leben.
    Sie hatten sich zu nahe befunden und waren jetzt ebenfalls Gefangene des paradoxen Raumes. Gefangen mit all ihren furchtbaren Erinnerungen an den Tod, den sie gebracht hatten.
    Oxyd war auch da. Die Veränderten wußten es und spürten es, ohne zu sagen, wie es ihnen gelang.
    Denn wo nichts eine sonderliche Rolle spielte außer dem Ich, gab es auch keine Wahrnehmung – nur Erinnerung. Und diese Erinnerung verwandelte sich in Willen – in den Willen, statt des Todes das Leben zu bringen.
    Im Grunde genommen existierten nur absolutes Nichts und gleichzeitig Materie, die alles ausfüllte.
    Es war noch nicht einmal ein Raum, eine Dimension, ein Weltall, sondern einfach ein Zustand, weitab von allen üblichen Begriffen.
    Nein, hier konnte man keine Interpretationsmodelle entwickeln und damit die Umwelt erobern.
    Weil kein Modell wirksam wurde, falls die Umwelt schlechthin fehlte.
    So wie hier!
    In diesem »Zustand« durften die Veränderten denken

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