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Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd

Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd

Titel: Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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provisorische Loge bilden und die Kampfgruppe so schnell wie überhaupt möglich von Finstermanns Oberfläche zur IRMINSUL heraufbefördern. Danach verlassen wir den Orbit mit Höchstbeschleunigung und Kurs in den interstellaren Raum und gehen binnen kurzem in den Weltraum II über. Die Grauen werden bestimmt versuchen, ihre Superschlepper zu retten, und das liefert uns die Gelegenheit zum Verschwinden.«
    »Hat denn Llewellyn trotz allem noch eine Möglichkeit gefunden, die Kaiserkraft-Schlepper zu vernichten?« wünschte Lem Odebreit in restloser Verblüffung zu erfahren. Der junge Treiber wirkte, als müsse er die Fassung verlieren.
    Jana hob ihre Schultern. »Sieht so aus.«
    »Das …« Lem Odebreit schluckte mühsam. »Das … Na, es klingt vielleicht … altmodisch, aber ich finde … Llewellyn ist ein wahrer Held!«
    »Kann sein.« Auf ein Summen eilte Jana ans Visifon. Shifty McSmart war am Apparat. Der Treiber erregte einen hypernervösen, überforderten Eindruck.
    »Wir können nicht länger durchhalten, Jana. Ein Ringo ist zerstört worden. Unsere Akkumulatoren sind fast erschöpft, und hier im interstellaren Raum läßt sich nicht genug Solarenergie zum Nachladen sammeln. Wenn wir jetzt auf die Nottriebwerke umschalten und sofort abhauen, kann es uns gerade noch gelingen, einen ausreichenden Vorsprung zu erzielen, um unbehelligt zur IRMINSUL zurückzukehren und euch zur Verteidigung des Schiffs zur Verfügung zu stehen. Wie denkst du darüber?«
    »Du weißt, daß ich keine sinnlosen Opfer verlangen kann, Shifty«, antwortete Jana. »Also löst euch vom Gegner, und kommt zurück. Aber macht euch auf einen Abwehrkampf gefaßt. Wir brauchen noch ein bißchen Zeit, um die Kampfgruppe wieder an Bord zu holen. Klar?«
    »Alles verstanden«, bestätigte Shifty McSmart. Sein erschöpftes Gesicht schwand vom Bildschirm. Nach flüchtigem Flackern verdunkelte sich die Mattscheibe. Jana wollte sich abwenden, da bemerkte sie auf dem erloschenen Bildschirm einen verwaschenen brillanthellen Fleck. Sie stutzte. Was war das für eine Spiegelung in der Scheibe, vor der doch sie selber stand?
    Bestürzt senkte sie den Blick zum Medaillon auf ihrer Brust und sah zu ihrem Entsetzen, daß der eingefaßte Stein in diamantweißem Licht zu pulsieren begonnen hatte. Sie tat erschrocken einige Schritte völliger Ratlosigkeit, als sie unbegreifliche Schwingungen ihren ganzen Körper durchpochen fühlte, zuerst mäßig wie lauter, starker Herzschlag, dann immer kraftvoller, bis am Ende wuchtige Dröhnschläge sie schüttelten. Ihr war zumute, als sei sie unter einer riesigen Glocke gefangen, auf die man im Takt mit schweren Hämmern einwummerte. Das kolossale, dumpfe Läuten durchraste ihr Nervensystem mit sehüttelfrostartigen Krämpfen. Ihr Körper geriet außer Kontrolle. Sie schrie zusammenhanglos, während sie zuckend zu Boden sank.
    Im gleichen Moment erreichten Kalia, die Mater Lian und Shyla D’honor ihre Seite. Auch die übrigen Logenmitglieder kamen hastig herüber, bewahrten jedoch einen gewissen Abstand. Sie fühlten sich hilflos, als sie sahen, wie Jana, umpulst von grellen Leuchterscheinungen, sich konvulsivisch am Boden wand. Und dazu ihre fürchterlichen Schreie!
    Kaltblütig kniete sich Kalia dicht neben Jana und streckte eine Hand aus. Sie berührte den Rücken der Logenmeisterin. Jana war in solchem Maße kalter Schweiß ausgebrochen, daß er ihre Kleidung innerhalb von Sekunden durchtränkt hatte. Kalia spürte die rhythmischen Vibrationen. Aber weder sie noch das Leuchten sprangen auf Kalia über. Das pulsierende Licht war von blauweißer Grellheit, als gehöre es dem ultravioletten Bereich an, doch es war von viel zu geisterhafter Erscheinungsweise, um normalen physikalischen Wellenlängen zu entsprechen. Seine gespenstische Beschaffenheit ließ vielmehr auf eine superphysikalische Natur schlußfolgern.
    »Hast du so etwas schon einmal erlebt?« wandte sich Kalia an die Mater. »Könnte es sich um die Wirkung einer neuen Waffe handeln?«
    Lian schüttelte nachdrücklich den Kopf. Die Ex-Graue war bleich geworden. »Nein, dergleichen habe ich noch nie gesehen. Ich schwör’s. Bitte glaub mir, mir ist nichts in dieser Art bekannt.«
    Ana Madashi rief übers Intercom den Waffenleitstand an. »Haben wir Gefechtskontakt? Sind Graue in Reichweite?« Zur Antwort kam ein barsches Gebrummel. Tse Irlowna überprüfte die Anzeigen der Ortungsgeräte.
    »Ein … Neutronenstrahler?« meinte Kalia zur Mater Lian. »Eine

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