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Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd

Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd

Titel: Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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Strahlungsart, die negative neuralgische Effekte auslöst? Ist es möglich, daß die Garden inzwischen solche Waffen entwickelt haben?«
    »Ich weiß es nicht.« Wiederholt schüttelte die ehemalige Graue ihren Kopf. »Ich habe wirklich keine Ahnung. Ich hätte ja auch von solchen Dingen nichts erfahren, ehe sie verwendungsreif gewesen und an die Truppe zur Auslieferung gelangt wären. Bis dahin bleiben alle Forschungen und Neuerungen geheim.«
    »Es muß irgendeine Waffe sein, die das Nervensystem angreift«, beharrte Kalia. »Schau sie dir doch an. Sie hat ihren Körper nicht mehr in der Gewalt. Das erinnert an epileptische Symptome. Diese Konvulsionen sind ganz typisch.«
    Ana Madashi trat zu ihnen. »Kein Feindkontakt. Wir werden nicht beschossen.«
    »Es befinden sich keine Grauen-Raumer innerhalb der normalen Wirkungsentfernung von Strahlwaffen«, rief Tse Irlowna.
    »Da siehst du’s«, sagte die Mater Lian zu Kalia. »Du hast recht. Janas Nervensystem wird in Mitleidenschaft gezogen. Aber ich glaube, das ist nur ein Nebeneffekt. Ich habe den Eindruck …« Sie zögerte. Dann gab sie sich einen innerlichen Ruck. Durch Kalias vorheriges Beispiel ermutigt, legte sie ebenfalls eine Hand auf die niedergestreckte Gestalt der Logenmeisterin. »Ja … Ja, Kalia, vielleicht findest du diese Vermutung ziemlich wild, aber es kommt mir so vor, als sei die Molekularstruktur ihres Körpergewebes in Schwingungen versetzt worden.«
    Mittlerweile war Jana verstummt; offenbar waren ihr gnädigerweise die Sinne geschwunden. Ihre Glieder zuckten aber noch. Ihr Atem ging stoßweise, und ihre Lider flatterten unaufhörlich, als ringe sie vergeblich darum, aus einem gräßlichen Alptraum zu erwachen. Das amplitudenrhythmische Leuchten dauerte an.
    Nachdenklich nickte Kalia. »Ultraschallwerfer wären dazu imstande. Aber sie müßten unverhältnismäßig stärker sein als alle bekannten Modelle.«
    »Im Weltraum müßten auch so leistungsfähige Ultraschallkanonen über die Entfernungen hinweg noch weit mehr an Effektivität verlieren, als schon Laserstrahlen an thermischer Energie abhanden kommt«, wandte Lian ein. »Ultraschallwerfer sind eine typische Waffe für den Bodeneinsatz. Mir ist kein einziger Fall bekannt, daß man je ein Raumschiff damit ausgerüstet hätte. Ferner wäre bei allen diesen Arten von Waffen die Streuung viel weiter gefächert. Es müßte uns allesamt erwischt haben. Außerdem …« Sie zuckte mit den Schultern. »Du hast’s ja selbst gehört, wir stehen nicht unter Beschuß.«
    »Lem …« Kalia drehte sich nach Lem Odebreit um, der mit entgeistertem Gesichtsausdruck hinter ihr stand und den von hellen Pulsationen umlohten Körper seiner Logenmeisterin anstarrte. »Lem, hol uns bitte aus der Bordklinik einen Medo-Koffer, ja?«
    Im Laufschritt verließ der junge Treiber die Zentralebene der IRMINSUL.
    Kalia konzentrierte sich und unternahm einen Versuch, Janas umnachtetes Bewußtsein psionisch zu erreichen. Sofort stieß sie auf Schwierigkeiten. Eine unbekannte Art von Kraftfeld schien ihre PSI-Impulse umstandslos zu verschlingen. Ein starkes Zirpen wie von einem Radiostern überlagerte die mentalen Frequenzen, in denen sie eigentlich Janas Egosphäre begegnen müßte. Fremdartige Oszillationen durchschwirrten den parapsychischen »Äther«.
    Lem Odebreit brachte den Medo-Koffer. Kalia nahm einige routinemäßige Messungen vor, die Herzschlag und Blutdruck betrafen – beide Werte zeigten starke Unregelmäßigkeiten –, dann legte sie Elektroden an Janas Schläfen und auf ihre Stirn. Die Hirnströme verwiesen auf eine hektische psychische Aktivität. Besonders die Lebhaftigkeit der Alphawellen verriet intensive Exaltiertheit der Psyche. Jana war eindeutig nicht bei Bewußtsein, befand sich jedoch in so etwas wie sehr tiefem Traumzustand. Natürlich! Bedächtig nickte Kalia vor sich hin. Rapid Eye Movements – einer der Indikatoren, deren sich die Psychologen schon seit langem in der Traumforschung bedienten. Das nervöse Flattern von Janas Lidern zeugte unmißverständlich von eindringlichem Traumerleben.
    Beim zweiten Versuch, zu Janas Egosphäre einen telepathischen Kontakt herzustellen, erlangte die Älteste der Piraten-Loge den unwiderstehlichen Eindruck, ihre Gegenwart zwar zu … ahnen, ohne sie jedoch lokalisieren zu können. Es schien, als seien Jana und sie die beiden einzigen Fische in einem Meer, und sie suche den anderen Fisch, ohne in dem größeren Wesen, dem Meer, eine Hoffnung zu haben,

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