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Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd

Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd

Titel: Die Terranauten 075 - Raumschiffjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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Zentralgehirn entwich. Bei einem Durchmesser von ca. 4.500 km besitzt er noch immer einen heißen Kern, so daß die durchschnittliche Oberflächentemperatur um lediglich 80 Grad unter null liegt. Die Gravitation beträgt 0,7 G. Eine dünne Chlorgasatmosphäre ist vorhanden. Finstermanns Oberfläche ist stark zerklüftet und von tiefen Schluchten durchzogen. Forscher verschiedener Expeditionen haben mehrere bizarre Lebensformen hauptsächlich wurmartiger Gestalt beobachtet.
    Den vorliegenden Berechnungen zufolge dürfte Finstermann in ungefähr hunderttausend Jahren von dem Schwarzen Loch verschlungen werden.
    Unter Berücksichtigung aller erwähnten Fakten läßt sich zusammenfassend feststellen, daß gegen die Errichtung eines Stützpunktes zu mittelfristigen Zwecken auf Fistermann keine erheblichen Bedenken bestehen …
    Finstermann-Gutachten
    von Anatoli Kamakki,
    Wissenschaftlicher Offizier der Grauen Garden
    an die Cosmoralität
     
    *
     
    Als Llewellyn die Zentralebene der IRMINSUL betrat, kam ihm Dime Mow entgegen. Der Treiber hatte das Kommando über die erweiterte Kampfgruppe von insgesamt sechzig Mann, speziell trainiert für Entereinsätze und Bodenaktionen. Rein körperlich gesehen, hatte er sich vom durchgemachten Unheil gut erholt, obwohl er längst nicht wieder so beleibt geworden war wie vorher; sein Naturell jedoch hatte sich nachteilig verändert. Sein Verhalten zeichnete sich durch Zynismus, Schroffheit und abweisende Verschlossenheit aus. Ein gleichgültiges Schlurfen war seine bevorzugte Gangart geworden, und beim Sprechen pflegte er nun öfters den Kopf aggressiv nach vom zu schieben.
    »Hör mal, Llewellyn …« Argwöhnisch schielte Dime Mow rundum, ehe er weitersprach. Das Raumschiff flog noch durch Weltraum II, und Janas Loge beschäftigte sich oben auf der Logenplattform mit der Vorbereitung des Wiedereintritts. Aber einige andere Mannschaftsmitglieder befanden sich auf der Zentralebene und unterhielten sich gedämpft. Die buchstäblich nebulösen Phänomene im Weltraum II, die man auf dem Panoramabildschirm beobachten konnte, lieferten immer wieder Stoff zu neuen Diskussionen.
    »Was gibt’s denn?«
    »Ich muß mit dir reden. Vorhin, als wir die Begegnung mit dem Raumaufklärer der Grauen hatten, da ist etwas passiert … Etwas, das ich so bedenklich finde, daß ich nur mit dir darüber sprechen möchte.« Dime Mow flüsterte so leise, daß Llewellyn ihn kaum zu verstehen vermochte.
    »Und was war das?« Trotz seiner Verdrossenheit paßte sich der Riemenmann unwillkürlich Dime Mows Lautstärke an und stellte seine Frage mit leiser Stimme.
    »Als ich sah, daß die Geschütze den Aufklärer nie im Leben erwischen würden, habe ich mit meinen PSI-Kräften einzugreifen versucht«, nuschelte der Treiber. »Aber es war schon zu spät. Sekundenbruchteile haben mir gefehlt. Bevor der Aufklärer in den Weltraum II überging, habe ich aber noch bemerkt, daß ein anderes Bewußtsein mit den Grauen im Raumaufklärer in Verbindung stand. Zumindest mit einem von ihnen.«
    »Das dürfte ich gewesen sein«, erklärte Llewellyn. »Mir ist es genauso ergangen. Ich wollte die Besatzung des Aufklärers psionisch ausschalten, aber … Wie du sagst, es war zu spät. Höchstwahrscheinlich waren’s also meine PSI-Impulse, die du bemerkt hast.«
    Dime Mow starrte ihm feindselig ins von Riemen unkenntliche Gesicht. »Ich habe gesagt, in Verbindung, Llewellyn. Ich bin doch nicht blöd. Du hältst mich doch wohl nicht für PSI-neurotisch, hm? Hm? Nein, du warst derjenige nicht, Llewellyn. Dein Supertreiber-Schwingungsmuster hätte ich sofort erkannt. Diese Person hat einem der Grauen irgend etwas telepathisch mitgeteilt. Und zwar in Symbolen. In einem Code. Die Übermittlung hat höchstens eine Tausendstelsekunde gedauert. Und diese Person, schätze ich, befindet sich nach wie vor an Bord der IRMINSUL.«
    Llewellyn musterte die Miene des Treibers. Offensichtlich war sich Dime Mow seiner Sache sehr sicher. »Dann müßte sich in dem Raumaufklärer ein Grauer Treiber oder ein Schatten befunden haben.«
    Dime Mow nickte. »Ein guter Telepath kann zwar Gedanken in jedes Hirn projizieren, aber ich glaube auch, daß man zu einem ziemlich wichtigen Rendezvous keinen gewöhnlichen Graugardisten als Verantwortlichen schickt.«
    Für einen langen Moment schwieg Llewellyn. »Du bist dir ohne Zweifel darüber im klaren«, konstatierte er dann, »was das bedeutet. Falls du dich nicht getäuscht hast.«
    Der abgebrühte

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