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Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke

Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke

Titel: Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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wie aus einem leeren Ölfaß, sagte: »Die Verantwortung, die auf Ihnen lastet, muß Sie anspornen. Ein Erfolg ist unverzichtbar.«
    Ja, dachte Margit Aacht betäubt. Ich bin eine Gesandtin und vertraut mit politischen Ränkespielen und diplomatischen Tricks, mit Verschwörungen, Bluffs und nackten Drohungen.
    Dann eine andere Stimme.
    Verzerrt.
    »Sie gehören zu meinen tüchtigsten Frauen, und nicht ohne Grund habe ich Sie für dieses riskante Unternehmen vorgeschlagen. Doch um Erfolg zu haben, müssen Sie vergessen …«
    Was sind das für Stimmen? fragte sich Margit Aacht verwirrt. Ich kenne sie, und doch sind sie mir fremd.
    Schließlich, fast übergangslos, verschwand der Kopfschmerz, und die Schatten lichteten sich.
    Die Gesandtin Aacht lag auf einem gepolsterten Rundbett in einem großen, blaugestrichenen, völlig leeren Raum.
    Vor ihr, in zehn Meter Entfernung, gähnte eine Türöffnung.
    Aacht war allein.
    Sie fröstelte. Ihr war kalt. Sie blickte an sich hinunter und erkannte, daß ihre graue Uniform fort war. Sie war nackt.
    Wo bin ich? durchfuhr es die Gesandtin. Und wo steckt Lordoberst terGorden? Der Laserschuß …
    Abrupt fuhr sie auf.
    Die plötzliche Bewegung brachte den Kopfschmerz zurück, heftiger nun, und auch die Schatten waren wieder da. Eine Frau. Schlank. Statt eines Gesichtes das Purpurband einer Maske.
    Einer Multisensorischen Maske, wie sie die Agenten der Grauen Garden trugen.
    Aacht erhob sich.
    Was hat das alles zu bedeuten? Dieser Raum, diese Bilder …?
    Als ihre Füße den warmen Teppichboden berührten, ertönte ein Summen. Ein Teil der rechten Wand glitt zur Seite und enthüllte einen verborgenen Schrank.
    Hosen, Röcke, Kleider, Blusen, Schuhe, Unterwäsche.
    Aacht runzelte die Stirn, als sie an den Wandschrank herantrat, die Kleidungsstücke musterte und feststellte, daß sie ihre Größe besaßen.
    Achselzuckend zog sie sich dann an, wählte einen weißen einteiligen Overall, der noch am ehesten an eine Garden-Uniform erinnerte, und registrierte dankbar, wie das Klopfen hinter ihrer Stirn abnahm.
    Doch es ließ nicht ganz nach.
    Ein Gefühl der Unwirklichkeit erfaßte die Gesandtin und durchbrach selbst die massive Mauer ihrer Konditionierung.
    Irgend etwas stimmte nicht.
    Irgend etwas ging hier vor.
    Sie taumelte, von neuen Sehstörungen geplagt, und sie sah blitzende Schaltwände und eine Haube, die aussah wie ein metallener Hut, und die Gesichter von Frauen und Männern mit antiseptischen Kitteln.
    Stolpernd erreichte sie die Tür.
    Ein Korridor erstreckte sich vor ihr.
    Leer, glatt, still. Zwanzig Meter lang. Dort dann eine zweite Türöffnung. Helles Licht fiel daraus auf den Gang, so hell, daß man nicht erkennen konnte, was sich im Innern des Raumes befand.
    Die Gesandtin Aacht biß die Zähne zusammen und sammelte ihre Kräfte.
    Noch immer wurde sie von den irrealen Empfindungen geplagt, und sie war seltsam erschöpft und schwach.
    Vielleicht haben mich die Clon-Queens verhört, keimte in der Grauen ein Verdacht auf. Mein Zustand könnte eine Folge eines typischen Psycho-Verhörs sein.
    Aber sie wußte, daß dies nicht stimmte.
    Ihre eigene Sicherheit in diesem Punkt verblüffte sie.
    Wieso war sie so überzeugt? Was war in dem Zeitraum zwischen dem Absturz des Gleiters und ihrem Erwachen hier in diesem Raum geschehen?
    Aacht ging weiter.
    Jede Bewegung fiel ihr schwer, und der Schmerz, die Flammen in ihrem Schädel … Sie zerfraßen sie.
    »Sie sind präpariert«, sagte die vertraute und gleichzeitig fremde Verzerrer-Stimme. »Das Wie und Wann hat Sie nicht zu interessieren – es genügt, daß die Wahrscheinlichkeit eines befriedigenden Resultates dadurch zunimmt.«
    Die Stimme wurde zu einem Murmeln.
    Aacht schleppte sich weiter. Die strahlendhelle Türöffnung schien sie magisch anzuziehen. Noch vier Meter. Dann drei.
    Schließlich erreichte sie die Schwelle.
    Das Licht ließ ihre Augen tränen.
    Noch ein Schritt.
    Dämmerung. Ein Zimmer, so groß wie das, in dem sie erwacht war. Polsterkissen auf dem Boden. In einem Ring angeordnet. Frauen.
    Aacht erkannte die Frauen mit den goldenen Augen sofort.
    Die Cosmoralität der Clon-Queens.
    Mi Lai, Ci Anur, Ra Vien, Ela Thorn, Tirk Is und Fay Ho.
    Sechs goldene Augenpaare waren der Gesandtin entgegengerichtet.
    »Tritt näher, Schwester«, forderte Mi Lai sie freundlich auf.
    Aacht gehorchte zögernd.
    Eine Gestalt baute sich neben ihr auf, und automatisch wirbelte sie herum, die Arme zum Angriff erhoben, die Muskeln

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