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Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke

Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke

Titel: Die Terranauten 078 - Durchbruch nach Shondyke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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gespannt.
    »Ich bin Abashe doNhor«, sagte die junge, schwarzhaarige Frau. Ihre Augen waren nicht golden, sondern fast schwarz. Und eine Aura ging von ihr aus, die beruhigend auf Aacht wirkte und sogar die schrecklichen Schmerzen dämpfte, die manchmal so stark waren, daß sie meinte, ihr Schädel müsse zerspringen.
    Ihr Blick glitt von doNhor und richtete sich auf das Zentrum des Kreises.
    Eine Liege.
    Daneben kauerte ein Mann. Hager und silberhaarig und vollkommen gelassen.
    »Tritt näher, Schwester«, wiederholte Mi Lai.
    Abashe doNhor ergriff Margit Aachts Hand und zog sie mit sich.
    »Ich«, begann Aacht heiser, »bin hier im Auftrag von Chan de Nouille, der Herrin der Grauen Garden, um mit der abtrünnigen Cosmoralität von Shondyke Verhandlungen aufzunehmen.
    Die Große Graue läßt durch mich ihre Grüße ausrichten und ihren Kummer über die Illoyalität in einer Zeit, wo die Garden ihre härteste Probe zu bestehen haben.
    Ich bitte …«
    Sie brach ab.
    Ihre Worte erschienen ihr töricht, hohl, unwichtig in diesem Moment.
    Sie stolperte, und Abashe stützte sie.
    Der Mann sah ihr entgegen.
    »Wir werden Ihnen helfen«, versprach der Mann. »Seien Sie unbesorgt. Wir sind Freunde.«
    »Was …, was soll das?« krächzte die Gesandtin.
    Ein Hauch von Panik diffundierte durch den Panzer der Konditionierung. Sie riß sich von Abashe los und wich einige Schritte zurück.
    Und schrie auf.
    Ihr Kopf … Er explodierte. Dieser Schmerz …
    Dann war Abashe wieder bei ihr, und allein die Berührung ihrer Hand auf Aachts Schulter milderte den Schmerz.
    Folgsam schritt sie zwischen den Clons hindurch und ließ sich auf der Liege nieder.
    Der Mann starrte sie an, und sein Blick bannte sie.
    »Ein Schatten«, sagte der Mann. »Sie sind ein Schatten. Und eine Graue Treiberin. Aber man hat Ihre Fähigkeiten neutralisiert und Ihnen das Vergessen gebracht.«
    Wie im Traum nahm Margit Aacht alles wahr.
    Die Gestalt mit der MS-Maske … Cosmoral Calinnen, Führerin der Schatten. Ihre Vorgesetzte.
    Die Gesandtin erinnerte sich jetzt, und je deutlicher die Erinnerung wurde, um so mehr verblaßte der Kopfschmerz und ließ schließlich ganz nach.
    Und noch mehr geschah.
    Abashe doNhor berührte ihre Wange, und die Berührung schien Dämme in Aachts Bewußtsein zum Bersten zu bringen.
    Sie begann zu fühlen.
    Wie damals. Vor ihrer Gehirnoperation und der Behandlung mit Lab-21 in den unterirdischen Gewölben von Arda-City. Sie fühlte wie ein Mensch.
    Chaotische, widersprüchliche Empfindungen. Trauer. Verstohlene Sehnsucht. Rauhen, ziellosen Haß. Glück.
    Die Graue stöhnte.
    Ihr war heiß und kalt zugleich. Sie zitterte. Tränen liefen über ihre Wangen.
    Die Konditionierung … Sie zerbrach in diesen langen Minuten unter dem behutsamen Eingriff der Halbpsyterin. Die Schnitte im Gehirn wurden überbrückt Geist und Gefühl vereinigten sich wieder.
    Für Margit Aacht war es ein Rausch, eine Explosion.
    Erst als der erste Schub der lange unterdrückten Gefühle verebbte, da handelte der fremde, rätselhafte Mann.
    Erstaunt verfolgte Aacht, wie er den Magnetverschluß ihres Overalls öffnete, so daß sie bis zum Bauchnabel nackt war.
    Die Hand des Mannes glitt dicht unterhalb ihres Busens über die rechte Körperseite, verharrte dann und drückte heftiger zu.
    Die Haut glitt auseinander. Wie bei einem Schnitt mit einem scharfen Skalpell.
    Aber Aacht verspürte keinen Schmerz, und kein Blutstropfen quoll hervor.
    Die geschickten Finger des Mannes schoben sich sanft in die Öffnung.
    Ein leiser Ruck. Das verschwommene Gefühl eines Verlustes.
    Die Hand glitt heraus und hielt einen faustgroßen Organklumpen umklammert.
    Mit der anderen Hand strich er dann über die Wunde, die sich wieder narbenlos schloß.
    »Eine Bombe«, erklärte der Mann. »Eine Antimaterie-Bombe, um Shondyke zu zerstören und uns alle zu töten.«
    Ungläubig starrte Margit Aacht auf das falsche Organ, und widersprüchliche Gefühle rangen in ihr.
    »Das ist unmöglich«, preßte sie hervor.
    Im Innern jedoch wußte sie, daß der Mann die Wahrheit sprach. Dies war Schatten-Arbeit. Ein Plan, wie ihn sich nur Chan de Nouille oder Cosmoral Calinnen ausdenken konnten.
    »Ich verstehe«, flüsterte die Frau, die einst eine Graugardistin gewesen war.
    Die Bombe begann zu flimmern. Ihre Umrisse wurden durchsichtig. Und sie verschwand.
    »Die Gefahr ist beseitigt«, erklärte der Mann. Er wandte sich an die Clons. »Viel Glück.«
    Dann richtete er sich auf und verließ

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