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Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym

Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym

Titel: Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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er die PSI-Stabilisierung seiner Außenschale wieder her.
    Dann gibt es nur noch eine Möglichkeit, stellte das Fremd-Fremde fest und übermittelte Oinji ein bestimmtes Bild.
    Der andere Orkansegler war inzwischen wieder zu sich gekommen und flatterte unruhig neben seinem Stammesherrn. Die aufsteigenden Veränderungssamen kamen immer näher. Sie mußten fort. Kuschelmutz übersandte auch ihm das Bild.
    Abscheu.
    Du mußt es tun. Sonst ist der, der dich rettete, verloren.
    Widerwillig stimmte der Orkansegler zu. Oinji und sein Stammesgenosse trieben auseinander, stellten die Steuerhäute gegen den Wind – und rasten mit steigender Geschwindigkeit aufeinander zu. Es krachte, als die beiden Körper zusammenprallten. Die Stabilisierung beider Orkansegler wurde instabil. Strahlenschauer ergossen sich in die Kapillargefäße, verbrannten Fasern und Wahrnehmungsstränge. Die Regenerierung nahm Zeit und Kraft in Anspruch. Aber der Aufprall und die dadurch freigesetzte Energie zerstörten auch einen Teil der Sporen in den borkigen Rissen von Oinjis Außenschale.
    Mehrere Male wiederholte sich das Auseinanderdriften und der darauf folgende Zusammenprall, bis die Brennschmerzen aus Oinji verschwunden waren. Die Veränderungssamen waren schon so nahe, daß die beiden Orkansegler die von ihnen verursachten Störwirbel in der Aufwindströmung verspüren konnten.
    Es wurde höchste Zeit zu verschwinden.
    Ein plötzliches Leeren der Luftsäcke, und sie schossen davon, den anderen Stammesgenossen nach.
    Oinji stellte fest, daß sie den einzigen Weg eingeschlagen hatten, der Rettung bringen mochte. Sie flogen dorthin, wo kein Leben herrschte, dorthin, wo die Unterwelt begann.
    Oinji schauderte unwillkürlich, aber er wußte auch, daß sie nur dort eine Chance gegen die Veränderungssamen hatten, die offenbar sogar Halbgöttern überlegen waren.
    Die Hölle der Welt.
    Die Windlose Wüste …
     
    *
     
    Die Tür öffnete sich, und ein junger Mann trat herein. Es war ein Techniker, dessen Gedankenschweigen ihn als Stummen Treiber auswies. Einer derjenigen, denen in der ehemals zu Valdec gehörenden Forschungsstation vor der Küste des Südkontinents nicht hatte geholfen werden können. Die Schädigung des PSI-Sektors der Großhirnrinde war irreparabel.
    »Wir haben die Berechnungen durchgeführt«, sagte der Mann und reichte Asen-Ger einen Stapel beschrifteter Folien.
    »Und?« Llewellyn schritt ungeduldig auf und ab.
    »Wenn keine entsprechenden Kurskorrekturen erfolgen, stürzt die TAMERLAN in genau acht Tagen, vierzehn Stunden und dreiundzwanzig Sekunden in die Sonne.«
    »Acht Tage.« Asen-Gers Gesicht war ausdruckslos.
    »Die Hitze im Innern des Treiberfrachters wird infolge der fehlenden Abschirmung allerdings schon nach gut fünf Tagen so weit angestiegen sein, daß die Temperatur selbst im Innern der Tiefschlafbehälter so hoch sein wird, daß für die Schläfer keine Hoffnung mehr besteht.«
    »Schleppringos«, sagte Nayala und warf ihr langes schwarzes Haar zurück. »Wir müssen die TAMERLAN mit Schleppringos auf einen anderen Kurs bringen.«
    Llewellyn blieb stehen. Seine goldenen Riemen raschelten. »Wirf mal einen Blick auf die Fernerfassung, hübsche Drachenlady. Da draußen«, seine Rechte deutete nach oben, »wimmelt es nur so von Kosmischen Sporen. Wir würden nicht einmal die Hälfte des Weges bis zur TAMERLAN schaffen.«
    »Da ist noch ein weiterer Punkt«, fuhr der Techniker leise fort. »Der Energieschwund. Aus den von Ihnen ermittelten Fakten geht hervor, daß das Pflanzengeflecht nicht, wie bisher angenommen, weitgehend inaktiv ist. Zumindest jene modifizierten, umgekommenen Treiber – die Platten mit dem mattgoldenen Blüten und Pflanzengewächs – saugen weiterhin Energie ab. Auch aus den autarken Stromkreisen der Tiefschlafbehälter.« Der Techniker nahm einen weiteren Folienstapel zur Hand. »Unseren Berechnungen zur Folge wird der Energieschwund in knapp drei Tagen ein Ausmaß erreicht haben, bei dem die Sicherheitsautomatik ein Not-Erweckungsprogramm einleitet. Die eintausendfünfhundert Stummen Treiber und Claude Farrell werden erwachen. Es besteht eine Wahrscheinlichkeit von dreiundneunzig Prozent, daß durch die plötzliche Zunahme organischer Aktivität das Pflanzengeflecht an Bord der TAMERLAN erneut aktiv wird und sein Modifizierungsprogramm fortsetzt.«
    Nayala schluckte.
    »Dann brauchen wir uns offenbar um den Sturz in die Sonne keine Sorgen zu machen. Wenn es soweit ist, sind die Schläfer

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