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Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym

Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym

Titel: Die Terranauten 083 - Chaos über Sarym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Machterbe etwas mit der Waffe der Uralten zu tun hat.« Sein Blick kehrte zu dem jungen Mädchen zurück. Es mochte vielleicht sieben oder acht Jahre alt sein. Auch das war Illusion, mußte Illusion sein, denn Aura Damona Mar, in der PSI-Aura gezeugt, hatte erst vor weniger als zwei Jahren das Licht der Welt erblickt, Ende 2502.
    »Irgendwo in mir existiert eine Barriere«, fuhr David fort. »Wenn es mir gelänge, die zu durchdringen, dann könnte ich vielleicht Aufschluß darüber gewinnen, wer und was ich bin. Ich könnte erfahren, was Yggdrasil wirklich geplant hat. Ich muß meinen Geist öffnen, mit der PSI-Aura dieser Korallenstadt völlig eins werden.«
    »Denk daran«, erinnerte Aura Damona, »dein erster Versuch vor einigen Monaten endete fast tödlich.«
    »Du hast mich inzwischen unterwiesen.« David ballte die Hände zu Fäusten. »Ich muß es wagen. Es ist der einzige Weg. Hier und bei den Knospen des Baumes muß die Antwort liegen. Das war der letzte Hinweis, den ich von Bolters Hausfreund erhielt.«
    »Du denkst an die drohende Katastrophe«, sagte Aura Damona, und ihre Stimme war plötzlich weich wie Samt. »Du ahnst deine Verantwortung. Die Kaiserkraft-Konglomerate wachsen weiter, auch nach der weitgehenden Einstellung der KK-Raumfahrt. Die Legenden der Knospen des Baumes berichten von einer Waffe gegen Entropie-Katastrophen: die Waffe der Uralten. « Ihr Gesicht wurde plötzlich von einer nebelhaften Wolke eingehüllt.
    David hatte mit einemmal ein seltsames Gefühl. Er riß die Augen auf. »Was weißt du, Aura Damona? Was weißt du?«
    »Nichts, David. Nicht viel mehr als du.« Die Wolke verschwand. »Gut, ich helfe dir. Aber es ist gefährlich. Ich …«
    Neben dem Stamm des Baumes begann die Luft zu flimmern. Die Konturen eines menschlichen Körpers schälten sich aus den Schlieren heraus und materialisierten schließlich.
    »Narda!« David schüttelte müde den Kopf. »Wie ist es dir gelungen, in die …«
    »PSI-Aura einzudringen?« Sie lachte verschmitzt. »Ich bin eine Drachenhexe, hast du das vergessen? Ich weiß, was du vorhast. Ich weiß, wie gefährlich es ist.« Sie trat näher und legte ihm die Hand auf den Arm. »Ich werde dir helfen. Ich bin stark.«
    »Narda, du wirst nicht …«
    »Keine Widerrede!« Ihre Augen blitzten. »Sonst muß ich dich mit einem Bannwort der Clanschwestern des Versiegelten Landes belegen.«
    David mußte unwillkürlich lächeln. Es tat gut, so gut. Jemand, der verstand, zu ihm hielt. Jemand, der half.
    Von einer Sekunde zur anderen legte sich ein milchiger Schleier vor seine Augen. Die Konturen der Umgebung verschwammen. David terGorden, Narda del Drago und Aura Damona Mar wurden zu wirbelnden PSI-Sphären, die an den psionischen Feldlinien der PSI-Aura entlangschwebten.
    Öffne dich, David, wies ihn Aura Damona an. Öffne dich ganz.
    Dunkelheit, die den Geist erfüllte.
    Schweigen, das auch dahinhuschende Gedanken mit einschloß.
    Um ihn herum war das alles verdrängende, telepathische Wispern der PSI-Aura, einem brodelnden Vulkan gleich, in den er sich hinabzusenken anschickte. Die Glut des psionischen Magmas nahm zu. Die Hitze verbrannte seine Sinne, tötete Bewußtsein, riß die Tore zum Unbewußten auf. Aus einem Reflex heraus errichtete David einen Abwehrschirm.
    Du darfst dich nicht wehren. Du mußt dich der Energie hingeben. Wir haben eine geistige Mauer niederzureißen, eine Mauer, hinter der eine neue Welt auf dich wartet.
    Aura Damonas Kraft glitt in ihn hinein, löste den Abwehrschirm. Wieder prallte die Hitze auf ihn ein.
    Trost. Beistand. Hilfe.
    Das war Narda.
    David ließ sich treiben. Die Hitze versengte ihn, doch der Schmerz war plötzlich nicht mehr wichtig. Er lauschte den fremden Stimmen, die aus seinem Innern drangen.
    Du bist es: der Erbe der Macht!
    Yggdrasil!
    O ja, du bist es. Deine Mutter wagte ein Experiment. Und doch war es nicht ihr Experiment. Die Lenker, die Hüter, die Knospen des Baumes. Besinne dich auf deine Aufgabe, David. Das Leben selbst steht am Rande des Abgrunds. Und so bald, so bald. Du mußt dich beeilen. Du bist es.
    Wer bin ich? Die Stimme Yggdrasils, die aus seinem Innern zu ihm gesprochen hatte, verklang. Yggdrasil! WER BIN ICH?
    Du trägst einen Schatten meiner selbst in dir. Es waren die letzten Worte Yggdrasils, die er verstand. Alles andere war nur unverständliches Geraune.
    Aura Damona?
    Ja?
    Ich war nahe daran, ich hätte es fast geschafft. Laß es uns noch einmal versuchen.
    Das Geraune veränderte sich.

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