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Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr

Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr

Titel: Die Terranauten 085 - Valdecs Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Unbeherrscht schlug er mit der flachen Hand auf seine rechte Schulter. »Sehen Sie denn nicht, daß ich schon tot bin?«
    Ein Fauchen.
    Hitze. Helligkeit. Der Geruch von Ozon.
    Polternd fiel das Explosivgewehr von der Decke. Und in das Poltern mischte sich ein ersticktes Stöhnen.
    Ungläubig sah Junk zu, wie der Clon taumelte und schwer zu Boden stürzte. In seiner Brust klaffte ein münzgroßes Loch. Kein Blut trat heraus. Die Wundränder waren von der Hitze zugeschweißt worden.
    Wie in Trance drehte Junk den Kopf in die Richtung, aus der der Laserschuß abgefeuert worden war.
    Die beiden Queens.
    Reglos standen sie mitten im Gang und hielten ihre Laserpistolen in den Händen. Ihre Gesichter waren wie unter Qualen verzerrt.
    Der Clon ächzte erneut.
    Eine der Queens schrie und griff sich an den Hals. Dann brach sie zusammen.
    Die zweite Graue folgte nur Augenblicke später.
    Junk sah wieder zu dem Clon. Die Wunde hatte sich zu schließen begonnen. Rosiges neues Fleisch wuchs mit sichtbarer Geschwindigkeit.
    Biokontrolle, dachte Junk. Um sie zu töten, muß man die Clons halb einäschern. Bleibt noch ein Funken Leben zurück, regenerieren sie sich.
    Der Alptraum, der auf der MARTIN LUTHER KING begonnen hatte, schien kein Ende zu nehmen.
    Mehr einem Instinkt als bewußter Überlegung folgend, sprang Junk auf und begann zu laufen.
    Er besaß eine winzige Chance.
    Vorausgesetzt, der Clon regenerierte sich nicht zu schnell.
    Vorausgesetzt, die Kalte Fäulnis und die Begleiter des Clons ließen ihm genug Zeit.
    Er mußte Lunaport alarmieren.
    Wenn es nicht schon zu spät war.
     
    *
     
    Der Ringo fiel der Erde entgegen.
    Wie weißglühende Feuerreifen schmiegten sich die Magnetringe um den stählernen Leib des Schiffes und mäßigten den Sog der Gravitation.
    Chan de Nouille schluckte die Kapsel mit dem Aufputschmittel und trank einen Schluck Vitaminsaft hinterher.
    Die Gestalten in der Zentrale des Ringos waren schwarzuniformiert und ihre Gesichter waren von Multisensorischen Masken verhüllt.
    Schatten.
    Die psionisch begabten Agenten der Grauen Garden.
    Meine Rückversicherung, sagte sich Chan de Nouille. Die einzige Hoffnung, aus der Todesfalle zu entkommen, die dieses Sonnensystem darstellt.
    Kurz musterte sie die sieben Schatten, die sich auf dem Boden der Zentrale niedergelassen hatten und einander mit den Händen berührten.
    Die Lauscher. Die Wächter, die ihr das entscheidende Signal geben würden.
    »Der Einfluß nimmt zu«, sagte Cosmoral Calinnen in das vielfältige Summen und Klicken hinein, das in der Zentrale herrschte.
    »Aber der Prozeß ist noch nicht abgeschlossen«, stellte Chan fest.
    Wie lange noch? fragte sie sich.
    Sie dachte an die Cosmoräle Crow und Oolga, die im Herzen der unterirdischen Lunaporter Anlagen saßen, geschützt von der neutralisierenden Wirkung der Sarym-Schirme, und nicht ahnten, was außerhalb ihres Bunkers geschah.
    Die Große Graue hatte keine Hemmungen, die beiden Vertrauten zu opfern.
    Es ging um mehr.
    Es ging um ihr Leben, ihre Zukunft. Um das Schicksal der Grauen Garden selbst, die jetzt vor der größten Niederlage ihrer Geschichte standen.
    Die Garden werden sich aus der Asche erheben, dachte Chan de Nouille. Auch wenn es Jahre dauert. Ich habe vorgesorgt.
    Das Konspirative Netz, die genetische Schwester, die Dezentralisierung der Schatten …
    »Ich wußte, daß wir ihn nicht aufhalten können«, sagte Chan de Nouille laut. »Seit wir auf die Agentin stießen, war mir klar, daß die Entscheidung bereits gefallen war.«
    Aber nie, dachte sie, nie habe ich geglaubt, daß der Feind schon auf Luna sitzen würde. In der Kosmomedizinischen Klinik. In der Maske von Opfern der Kalten Fäulnis.
    Einer der Schatten in dem Ring der sieben Wächter richtete das Purpurband der MS-Maske auf die Große Graue.
    »Der telepathische Kontakt zu den beiden Agentinnen in der Klinik ist endgültig abgebrochen«, berichtete der Schatten. »Entweder haben die Clons die PSI-Abschirmung verstärkt oder sie sind tot.«
    Trotz der Potentialverstärker, durchfuhr es Chan, die sie vor den suggestiven Befehlen abschirmen sollten. Vielleicht war es ein Fehler, sie in die Klinik einzuschleusen.
    Nützliche Leute opfert man nicht gern.
    »Und dieser Treiber, von dem die Agentinnen berichtet haben?« erkundigte sie sich. »Dieser Mann von der MARTIN LUTHER KING, der offensichtlich unbeeinflußt geblieben ist?« Der Schatten antwortete sofort. »Der letzten Meldung zufolge ist er auf einen der

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