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Die Terranauten 088 - Der Exil-Planet

Die Terranauten 088 - Der Exil-Planet

Titel: Die Terranauten 088 - Der Exil-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Planeten fest und waren den Aktivitäten der Renegaten-Knospen ausgeliefert. Und sie würden – früher oder später – zusammen mit diesem Planeten untergehen. Dann, wenn sich die Instabilitätszone so sehr erweitert hatte, daß es zu einem Kaiserkraftausbruch kam.
    Weiter.
    Und das Labyrinth nahm kein Ende. Immer neue Gänge und Korridore tauchten vor ihnen auf. Manche dunkel und schwarz wie die Nacht, andere von purpurnem Licht erfüllt. Wieder andere so eng und schmal, daß sie für sie unpassierbar waren. Dann stießen sie auf Sackgassen und mußten die verwinkelten Korridore zurückkehren und nach einem anderen Gang Ausschau halten. Immer hielten sie sich an die rechte Pflanzenwand.
    »Wir sollten uns mit unseren Waffen einen Weg nach draußen brennen«, schlug Ennerk Prime irgendwann vor.
    »Das Pflanzenkonglomerat ist nicht tot«, erinnerte Ariane sanft. »Es hat sich auf Davids Befehl in eine Inaktivitätsphase zurückgezogen, den Quasitod, wie es der Schlafbewahrer nannte. Du verletzt ein riesenhaftes Lebewesen, wenn du dir auf diese Weise einen Ausgang schaffst.«
    Von da an machte Prime keine ähnlichen Vorschläge mehr.
    Aura Damona? rief David ein weiteres Mal. Wieder keine Antwort. War der Abschirmeffekt der inaktiven Pflanzenmasse zu groß? Oder konnte Aura Damona an Bord des Sammlers nicht antworten?
    »Ich glaube«, sagte Aschan Herib, »es wird langsam heller. Habt ihr nicht auch den Eindruck?«
    Narda nickte und schritt schneller aus. »Du hast recht, Aschan. Es wird heller.« Ihr Atem ging stoßweise. Die Luft war stickig. Das Pflanzenkonglomerat des Schlafbewahrers war quasitot und produzierte damit auch keinen Sauerstoff mehr. Und nur nahe den Außenbereichen der Traumstatt fand ein Luftaustausch statt. Dort, wo sich Öffnungen in den hochaufragenden Pflanzenwänden befanden. Nicht aber im Innern.
    Der Gang beschrieb eine weite Kurve. Frische Luft wehte ihnen entgegen.
    »Na, was habe ich euch gesagt?« strahlte Narda und streckte die Arme aus. »Bitte sehr, meine Damen und Herren. Der Ausgang aus dem Irrgarten.«
    Es war ein breiter Spalt. Groß genug, um hindurchklettern zu können. Onnegart Vangralen war der erste, der ihn erreichte. Er zwängte sich in die Lücke in der Pflanzenwand hinein.
    In diesem Augenblick leuchtete der dicke Faserstrang in der linken Gangwand grell auf und tauchte die Treiber und Terranauten in ein kalkweißes Licht.
    »Achtung!« rief David. Eine psionische Faust hob ihn an und schleuderte ihn davon. Er konzentrierte sich und milderte die Wucht des Sturzes mit seinen eigenen PSI-Kräften. Das Leuchten des Strangs verstärkte sich.
    Und dann materialisierte eine bizarre Gestalt. Vangralen wurde von dem Spaltzugang zurückgerissen.
    »Konzentriert euch!« rief David und wehrte die psionischen Lanzen ab, die der Renegat in seine Richtung schleuderte.
    Langsam vereinigten die anderen ihre Potentiale mit dem seinem. Der Schmerz hinter Davids Stirn nahm zu. Er ahnte plötzlich, daß die Renegaten-Knospe es gar nicht auf seine Begleiter abgesehen hatte, sondern in erster Linie auf ihn allein. Sie schwebte näher an ihn heran, in goldgelbes Licht getaucht. Als das Licht ein wenig verblaßte, konnte David deutlich den Körper erkennen.
    Und der darauffolgende Schock schuf eine Lücke in der ihn schützenden PSI-Barriere.
    Die Renegaten-Knospe schlug unbarmherzig zu …
     
    *
     
    Wie lange schwamm sie nun schon in diesem Ozean aus Finsternis? Aura Damona Mar hatte keine Anhaltspunkte, an denen sie das Dahinsickern der Zeit messen konnte. Da war nichts. Nur Stille und Dunkelheit. Und manchmal vorbeihuschende Gedankenfragmente.
    Und dann – irgendwann – wurde ihr Gefängnis durchlässiger.
    Aura Damona bemerkte die Veränderung zunächst nicht. Sie war müde. Sie war schwach. Die lange Trennung vom nährenden und kräftespendenden Strom der PSI-Auren im Norvo-System. Nicht mehr lange, und die Zeit der Trennung erreichte erneut die kritische Schwelle. Sie hatte keinen wirklichen Körper mehr. Das, was ihr Bewußtsein mit einem Kokon umhüllte, war ein Semikörper aus stabilisiertem Ektoplasma. Und ihre Nahrung waren die Signale des PSI-Netzes, die pulsierenden Energien im Zentrum einer PSI-Aura.
    Schwäche.
    Aber auch neue Hoffnung.
    Denn die Einkapselung des quasiintelligenten Steuerzentrums des Sammlers wurde zunehmend durchlässiger. Sie horchte. Der seltsame, warnende Ruf war verstummt.
    Sammler? Kannst du mich hören?
    Eine Signalfolge, zusammengesetzt aus Verwirrung

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