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Die Terranauten 088 - Der Exil-Planet

Die Terranauten 088 - Der Exil-Planet

Titel: Die Terranauten 088 - Der Exil-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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sich. Waren sie nur erwacht, um bald wieder zu schlafen? Sie mußten diese Welt verlassen. So schnell wie möglich. Denn sie war dem Untergang geweiht. Die Entropiekatastrophe kündigte sich bereits jetzt durch eine Zunahme der Instabilität an. Und wenn der Planet starb, dann starben auch die Schläfer.
    »Bereitet alles vor«, rief Mehr-Blatt und eilte auf ihrem PSI-Kissen davon. »Für die Experimente ist keine Zeit mehr. Wir wagen den Weiten Sprung. Aber wir müssen die sieben Fremden eliminieren. Vielleicht hat Zwei-Blüte recht. Wir dürfen jetzt kein Risiko mehr eingehen.«
    Und während sich Mehr-Blatt mit einer Allebenswurzel verband, um sich zu transferieren, dachte sie daran, daß damals Versuche mit dem Weiten Sprung das Entropiechaos ausgelöst hatten …
     
    *
     
    »Wir haben uns verirrt«, sagte Ennerk Prime leise. Seine Stimme klang dumpf inmitten des stumpfen Grau der Pflanzenwände. »Zum Teufel auch! Ich frage mich, ob wir überhaupt jemals wieder herauskommen.«
    Stille umgab sie. Stille, nur unterbrochen vom Scharren der Stiefel und von ihrem Atem. David terGorden sah sich um. Die Pflanzenfasern emittierten einen nur noch blassen Lichtschein, der kaum zu einer Orientierung ausreichte.
    »Wie kommt man aus einem Labyrinth wieder heraus?« fragte Narda spitz.
    Prime funkelte sie an. »Ich bin sicher, eine Drachenhexe weiß darauf die richtige Antwort.«
    »Richtig geraten, mein lieber Ennerk. Drachenhexen haben nämlich Köpfchen und fluchen nicht dauernd, wenn ihnen irgend etwas gegen den Strich geht.« Sie lächelte Prime an. »Lösung: Man halte sich immer an eine Seite, entweder an die rechte oder an die linke. Und was geschieht? Man kommt irgendwann aus dem Irrgarten heraus.«
    »Sie hat recht«, sagte Ariane.
    »Ich habe immer recht«, erklärte Narda großzügig.
    Sie wählten die rechte Seite und marschierten weiter. Manchmal flackerte das Licht der Faserstränge, und dann senkte sich Dunkelheit über sie. Die Stille zerrte an den Nerven.
    Etwas raschelte.
    »He«, zischte Vangralen. »Habt ihr das auch gehört, oder fange ich an zu …?«
    Ein braunschwarzer Schatten huschte an ihnen vorbei. David brachte sofort die Waffe in Anschlag, aber der Schatten war längst in der Dämmerung vor ihnen verschwunden.
    »Habt ihr das gesehen?« brummte Goliath. Der Gang war so niedrig, daß er sich nicht ganz zu seiner vollen Größe von zweihundertfünfzig Zentimetern aufrichten konnte.
    Vor ihnen raschelte es wieder.
    »Weiter«, sagte David. »Wir müssen hier so schnell wie möglich raus. Die Renegaten …«
    Er kam nicht mehr weiter.
    Etwas Fremdes berührte ihre Gedanken.
    Es ist schon zu spät, dachte David. Sie sind bereits erwacht. Und sie haben uns bemerkt.
    »Abwehren!« rief er und konzentrierte sich. Die anderen folgten seinem Beispiel und errichteten mit ihm zusammen eine dichte Mauer aus psionischer Energie. Der Schmerz hinter der Stirn war wieder da. Ein sanftes Pochen noch. Eine Stimme, die die Konzentration störte, aber noch leicht ignoriert werden konnte. Aber nicht mehr lange, und sie würde lauter und intensiver werden. Es war die Stimme der weiterwachsenden Instabilitätszone in unmittelbarer Nähe des Planeten. Die Stimme, die den Untergang ankündigte.
    Das Fremde wurde zurückgedrängt. Für einen Sekundenbruchteil spürten sie Angst und Verblüffung.
    »Sie sind erwacht«, sagte Narda leise.
    David nickte. »Und wir sind ihnen noch immer viel zu nahe. Wir wissen nicht, was sie unternehmen werden. Aber ganz gleich, was es auch sein mag – ich möchte nicht in der Nähe sein.«
    David konzentrierte sich erneut und folgte der Spur des fremden Gedankeninhalts, der seine Sondierungssignale nach ihnen ausgesandt hatte. Er stieß ins Leere, holte weiter aus … und tauchte in ein Meer aus Angst und Bestürzung und dem Bewußtsein, nicht mehr viel Zeit zu haben. Rasch zog er sich zurück und atmete schwer.
    »Sie bereiten irgend etwas vor«, sagte er leise.
    Sie setzten sich wieder in Bewegung. Manchmal vernahmen sie das Rascheln. Sie hielten die Waffen, die sie von den verschollenen Graugardisten erbeutet hatten, einsatzbereit in den Händen.
    Aura Damona? rief David.
    Keine Antwort. Gedankenschweigen. Das Orakel meldete sich nicht. Aber der. Warnruf, der Sammler wie auch Orkansegler so sehr erschreckt hatte, war inzwischen verstummt. War die Einkapselung der beiden quasiintelligenten Steuerzentren nicht mehr rückgängig zu machen? Wenn das der Fall war, saßen sie auf diesem

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