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Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin

Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin

Titel: Die Terranauten 089 - Der Kaiser von Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Yazmin, die vor einer Woche mit der Container-Flotte im Sonnensystem eingetroffen war und die Erde kurzfristig von ihren brennendsten Versorgungsproblemen befreit hatte.
    Valdec lächelte still.
    Er dachte an die aufwendigen Propagandasendungen über RMN, die Care-Aktionen in den Hungergebieten und den Freudentaumel der Relax-Massen, als die computerisierten Verteilernetze wieder Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs und sogar Luxuswaren auf Knopfdruck lieferten …
    An die »spontanen«, von Kaiser-Agenten initiierten Aufmärsche, die Huldigungen, die man ihm entgegengebracht hatte.
    Valdec, der Retter der Erde, hatten die Massen skandiert.
    Der Lordoberst lächelte breiter.
    Sein psychologisches Kalkül war aufgegangen.
    Nur ein Teil der Opposition hatte aus ideellen oder politischen Gründen gegen die Konzerne und gegen ihn rebelliert.
    Die meisten Aufstände waren durch die Versorgungsschwierigkeiten, durch die Rationierungen und die Engpässe auf allen Gebieten provoziert worden.
    Die Relax brauchten Brot.
    Brot und Spiele.
    Das Brot hatten sie bekommen. Und in den Studios von RMN wurde bereits alles für die Spiele vorbereitet.
    Valdec entspannte sich.
    Die Köpfe der Opposition – Lucci, Christin Dorf, Ignazius Tyll und mehrere Zehntausend anderer F.F.D.E.- und Gewerkschaftskader – befanden sich in Haft.
    Sie bildeten keine Gefahr mehr.
    Und jene, die noch die Freiheit genossen … Nun, sie waren untergetaucht, versprengt, demoralisiert, verängstigt.
    Keine Gefahr.
    Die Erde gehörte ihm.
    Weitere Starcruiser-Geschwader dröhnten im Tiefflug über die Berliner Neustadt.
    Die Straßen und Plätze waren schwarz vor Menschen.
    RMN-Teams übertrugen die Parade live in alle Teile der Welt.
    Kaiser demonstrierte seine Macht, und geschickte Kommentierung vermittelte den Relax und den anderen Kasten das Gefühl, als ob auch sie an dieser Macht teilhatten.
    Max von Valdec griff nach der Karaffe und füllte seinen Pokal mit dem schwach alkoholischen, anregenden Getränk.
    Er musterte Frost, und Frost sah so kühl und unbeteiligt wie immer aus.
    Der Sicherheitsmanag, der in Zusammenarbeit mit den Clons und Kaiser-Garden die Opposition zerschlagen hatte, trug – seinem Naturell entsprechend – eine unauffällige beige Montur.
    Auf seiner linken Brustseite, über dem Herzen, fluoreszierte ein K.
    Frost bemerkte seinen Blick.
    Er trat näher.
    »Sie haben mir noch nicht Ihre Entscheidung mitgeteilt«, erinnerte er leise. »Die Sondergerichte sind bereit. Ein Wort genügt …«
    Valdec hob einen Arm.
    »Nach den Feierlichkeiten«, erklärte er. »Im übrigen bin ich dafür, nur die Rädelsführer zu verurteilen und hinzurichten. Für die niederen Chargen schwebt mir eine Amnestie vor.«
    Frost wölbte die Brauen.
    »Milde scheint mir fehl am Platz zu sein, Herr.«
    Valdec funkelte ihn spöttisch an.
    »Es geht nicht um Milde, mein lieber Frost«, entgegnete er in einem gelassenen Plauderton. »Sondern um Politik. Zunächst dürfte eine derartige Entscheidung unsere Sympathien bei der Bevölkerung erhöhen. Ein Faktor, den man nicht unterschätzen sollte.
    Weiterhin wäre es unökonomisch, alle Rebellen hinzurichten. Viele von ihnen sind hervorragend ausgebildete Techniker, ehemalige Summacums und so weiter. Eine Eliminierung der Intelligenz widerspricht unseren Plänen.«
    »In diesem Fall«, warf Frost ein, »würde ich für Zwangsarbeit plädieren. Eine Amnestie …«
    Der Lordoberst schnitt ihm mit einer ungeduldigen Geste das Wort ab.
    »Eine Amnestie kommt – wie gesagt – nur für die kleinen Fische in Betracht. Jene, die uns keinen Nutzen bringen und als Häftlinge darüber hinaus Kosten verursachen … Und wer weiß – vielleicht führen uns einige von ihnen auf die Spur ihrer untergetauchten Genossen.«
    »Ich verstehe.« Frost nickte langsam. »Ich werde das Berliner Rechenzentrum damit beauftragen, die bisher vorliegenden Dossiers auszuwerten. Nach den Feierlichkeiten lege ich Ihnen eine entsprechende Liste vor.«
    »Gut«, sagte Valdec.
    Für ihn war das Gespräch beendet, und Frost mit seinem sensiblen Gespür für Valdecs Stimmungen entfernte sich.
    »Jetzt kommen die Panzergleiter«, klang eine helle Stimme aus dem Gemurmel hervor.
    Valdec legte den Kopf in den Nacken.
    Der Himmel war fast schwarz.
    Wie Schmutzflecke klebten die diskusförmigen Flugkörper am Firmament. Plötzlich flammte eine Lasersalve auf. Wie mit Feuerfingern geschrieben schwebte für kurze Sekunden die Parole über

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