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Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens

Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens

Titel: Die Terranauten 090 - Das Schiff des Friedens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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war er nicht stark genug, um seine Konzentration beeinträchtigen zu können.
    Es hat sich bereits genug Kraft angesammelt, um den Prozeß weiterer Entropiebeschleunigung sich verselbständigen zu lassen, übermittelte der Gedankenpartner. Und je mehr sich der Freisetzungsprozeß verselbständigt, je mehr Kraft sammelt sich an. Es handelt sich um eine positive Rückkopplung. Mit den uns bekannten Mitteln ist der Auflösungsprozeß nicht mehr aufzuhalten oder gar rückgängig zu machen.
    »Das heißt also …« Tscherta zögerte, es auszusprechen. Er hatte plötzlich das Gefühl, es erst dadurch zu einer unumstößlichen Tatsache zu machen. »Das heißt also, diese Welt ist verloren?«
    Ich verfüge über keine Anhaltspunkte, die einen anderen Schluß möglich erscheinen lassen.
    »Wann?« Die Prismenkapsel trieb weiter hinauf. Der Lhinga spürte deutlich, daß sich das Ausmaß der Entropiebeschleunigung weiter verstärkt hatte. Er mußte den unmittelbaren Gefahrenort jetzt so schnell wie möglich verlassen, oder aber er lief Gefahr, sich in den Zersetzungslinien des Entropienetzes zu verfangen und sich nicht mehr davon lösen zu können.
    Wieviel Zeit noch bis zur Vernichtung dieser Welt verbleibt? vergewisserte sich der Analytische Gedankenpartner.
    »Ja.«
    Schwer zu sagen. Vielleicht eine Planetendrehung. Vielleicht auch etwas mehr.
    Der Sog der Entropiebeschleunigung wurde immer stärker. Die Prismenkapsel reagierte zunehmend ungenauer auf Tschertas Stumme Bitten. So etwas wie Furcht entstand in dem Lhinga. Ein Gefühl, das er lange nicht mehr verspürt hatte.
    »Sowenig Zeit nur noch?« Tscherta konnte es kaum glauben. »Und für die Schianta besteht keine Chance mehr? Nicht die geringste?«
    Trauer. Und Wut und Haß.
    Nein. Ihre Welt wird sterben. Und die Schianta mit ihr.
    Eine Stoßwelle traf die Prismenkapsel und schleuderte sie zur Seite, direkt auf einen der Knotenpunkte im Entropienetz zu. Der Lhinga formulierte rasch eine Stumme Bitte, aber die Kapsel reagierte nicht.
    Wir müssen verschwinden! rief der Mentalsymbiont. Ein Entropieausbruch steht unmittelbar bevor. Wenn wir dann dem Zentrum der Beschleunigung auch nur nahe sind, kommen wir nicht davon. Unsere Abschirmung hält das niemals aus.
    Die Furcht in Tscherta verdichtete sich.
    Und die Kapsel trieb dem Knotenpunkt weiter entgegen, ohne auf die Gedankensignale Tschertas zu reagieren. Es war eine ganz neue Erfahrung. Immer war die Kapsel ein Teil seiner selbst gewesen. Und nun …
    Der Ausbruch.
    Schmerz detonierte im Körper des Lhinga. Pein, die sofort den Mentalkontakt zum Analytischen Gedankenpartner unterbrach. Schmerz, der ihm endgültig die Kontrolle über die Prismenkapsel raubte.
    Entropiebeschleunigung.
    Auflösung.
    … Weg … Schnell … Alle Kräfte … konzentrieren …
    Tscherta versuchte, dem Rat des Gedankenpartners zu folgen, aber er war nicht mehr dazu in der Lage, sich zu konzentrieren. Sein Geist zersplitterte unter dem Ansturm der zersetzenden Kräfte. Die letzten Reste seiner Egoabschirmung brachen auseinander und trieben davon.
    Die Prismenkapsel zerplatzte.
    Tscherta und sein Analytischer Gedankenpartner starben.
     
    *
     
    »Der Ausbau geht zügig voran«, erklärte der Stumme Treiber stolz und deutete auf die in den letzten Tagen und Wochen neu errichteten Anlagen und automatischen Entladekomplexe. Llewellyn und Jana, die Hexe, nickten anerkennend. Weit über ihren Köpfen schwebte das helle Rund der Öffnung des Vulkankegels. Einst hatten sich hier die Startkomplexe der Forschungsbasis vor der Küste des Südkontinents befunden, jener Basis, in der unmenschliche Experimente an gefangenen Treibern durchgeführt worden waren. Heute gehörte auch diese Station zu dem sich ständig vergrößernden Stützpunktkomplex der Terranauten und Treiber von Sarym.
    »In wenigen Tagen«, fügte der Stumme hinzu, »können wir die Arbeiten an diesem Komplex abschließen und …«
    Aufheulende Alarmsirenen unterbrachen seinen Redefluß. Llewellyn zögerte keine Sekunde, war mit einigen raschen Schritten am nächsten Kommunikator-Anschluß und tippte seinen Berechtigungscode ein.
    Eine monotone Computerstimme sagte: »Fremdortung. Daten werden von Überwachungssatellit überspielt. Transit eines schnellen Kaiserkraft-Kuriers jenseits der Bahn des siebten Planeten. Funkaktivität. Entschlüsselung in wenigen Sekunden.«
    »Valdec?« fragte Jana nur.
    »Der Kerl wird auch immer unverschämter«, knurrte der Riemenmann. »Wenn der es wagen

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