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Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner

Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner

Titel: Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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sieht Cantos an, und sie weiß durch mich, durch die Verbindung mit mir, daß dies nicht mehr Cantos ist.
    Eine Illusion, die mir einen Moment lang vorgaukelte, es hätte sich nichts verändert.
    Dabei hat sich alles verändert!
    Cantos sucht meinen Blick.
    »Es gibt kein Schwingen mehr, Llewellyn. Es ist zwar nicht alles so, wie es früher war, aber die Genessaner werden nicht mehr massenhaft sterben, und der Raumsektor ist gerettet. Ihr könnt auf die JAMES COOK zurückkehren, und Lineasker wird weiterhin die Eremitin des Berges bleiben.«
    »Eine Eremitin?« fragt sie tonlos.
    Cantos wagt nicht, sie anzusehen.
    Nein, es ist nicht Cantos, sonst würde er sie jetzt in die Arme nehmen, an sich drücken und …
    Ich sehe Jana an, und Jana erwidert den Blick.
    Ich weiß, wie es ist, wenn die alten Gefühle da sind – ohne Chancen, jemals einen Ausdruck zu finden. Cantos lebt nicht mehr. Die Entität hat eine Attrappe seiner selbst entstehen lassen. Nicht um uns zu narren, sondern um ihrer Stimme Gestalt zu geben.
    Lineasker hätte geweint, wäre sie eine menschliche Frau …
    Diesen Gedanken hatte ich schon einmal, und ich glaube, er wird mich lange verfolgen.
    Wir verlassen den Tafelberg, im Bewußtsein dessen, daß sich Genessos ganz verändern wird. Inwieweit, das können wir nicht einmal ahnen. Bisher gab es stets ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Genessos und der genessanischen Entität.
    Eigentlich waren sich beide Sphären fremd geblieben – trotz ihrer Mittlerin Lineasker.
    Jetzt wird es ein Miteinander geben. Wie sich das jedoch gestalten wird, muß die Zukunft bringen.
    Die Zukunft von Genessos, nicht unsere Zukunft, denn wir müssen zurück zur JAMES COOK.
    Am Fuße des Tafelberges blicken wir uns noch einmal um. Da stehen Cantos und Lineasker. Über den verbrannten und zerstörten Dschungel rast ein Raumschiff herbei. Seine Konturen wirken seltsam und unwirklich und verschwommen. Es sieht aus wie ein Ei.
    Es ist das Raumschiff von Cantos.
    Nur Lineasker winkt uns zum Abschied zu – eine Geste, die sie uns Menschen abgeschaut hat.
    Das Raumschiff landet. Cantos bleibt regungslos stehen.
    Eine Öffnung tut sich auf. Auch wir winken Lineasker kurz zu: Jana und ich. Thor 51 ist stumm und ernst; er ist und bleibt ein Supertreiber und hat von Freundlichkeit und Herzlichkeit keine Ahnung. Er ist ein Monster – sowohl körperlich als auch seelisch.
    Für mich wird es ewig ein Problem bleiben, ebenfalls ein Monster zu sein. Aber ich gebe mir dabei Mühe, wenigstens nur wie ein Monster auszusehen, aber niemals als ein solches zu erscheinen …
    Wir steigen durch die Öffnung in das Raumschiff von Cantos.
    Er bleibt immer noch regungslos am Platz neben Lineasker, aber als wir die Biosphäre an Bord betreten, ist er auch dort.
    Hier und da nur eine Illusion, denn Cantos wird es niemals mehr geben.
    Ich spüre den Schmerz des Bedauerns in meiner Brust. Wir alle haben einen wichtigen Freund verloren – den wichtigsten überhaupt.
    Die Illusion von Cantos heißt uns ernst willkommen, und schon zeigen die Panoramaschirme, die sich in einer stilisierten Hütte inmitten einer Waldlichtung befinden, daß wir mit unvorstellbarer Beschleunigung den Planeten verlassen.
    Im nächsten Augenblick sehen wir die JAMES COOK. Sie schwebt scheinbar regungslos im All.
    Cantos verabschiedet uns mit den Worten: »Genessos wartet auf euch, damit ihr eines Tages zu ihm zurückkehrt – nach der Phase der vollständigen Erneuerung. Genessos wird niemals wieder so sein, wie ihr es kennengelernt habt.«
    Und wir nehmen den Gedanken von ihm mit, daß unser neues Ziel HEPHAISTOS heißt.
    Dort erwarten wir zu finden, nach was wir suchen.
    Insofern war Genessos nur eine Zwischenstation gewesen.
    Und nun sitze ich in meiner Kabine und schreibe alles nieder. Ich höre das geschäftige Summen im Schiff. Eine der Logen arbeitet. Jetzt wird es wohl die Loge der IRMINSUL unter der Führung von Jana sein. Ich weiß nicht, was die Supertreiber im Moment tun, sondern weiß nur eines: Sie werden auch weiterhin Schwierigkeiten machen.
    Die Mission ist nicht beendet. Das Ziel ist noch weit entfernt.
    Ich hoffe, daß wir es jemals heil erreichen …
    ENDE

In der nächsten Woche erscheint als Band 93:
     
»Das galaktische Archiv«
    von Henry Roland
     
    Mit den auf Genessos gewonnenen Erkenntnissen steuert die JAMES COOK eine Welt an, von der man vermutet, daß es sich um eine Art Zentrale der Entitäten handeln muß. Doch wieder müssen die Terraner

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