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Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner

Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner

Titel: Die Terranauten 092 - Das Geheimnis der Genessaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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Außerirdischer, Einäugiger, Grünflaumiger, Genessaner.
    Es gibt dir keine Erkenntnis, aber die Kraft, den Wahnsinn zu bekämpfen.
    Denn alles dies prallt an dir ab, während ich die nächsten Riemen löse. Bauch und Brust sind befreit. Ich weiß es, obwohl ich im Moment nichts mehr über meine Umgebung weiß. Vielleicht gibt es diese Umgebung überhaupt nicht mehr, weil sie sich durch die Auswirkungen der tödlichen Strahlen aufgelöst hat?
    Es gibt uns beide, und das ist wichtig. Cantos, ich löse die Riemen an den Hüften. Es schien soeben noch, als könnte sich das brüllende Inferno nicht mehr verstärken, weil es jetzt schon die reinste Hölle ist.
    Die Steigerung beginnt dennoch. Das Universum explodiert. Hörst du die Schreie der Milliarden, die unter grausamen Qualen vergehen? Horst du das Zerreißen der Welten, das Zerbersten aller universeller Ordnung, die Vernichtung von Weltraum I und Weltraum II?
    Dann mußt du auch den Tod sehen, der alles heimsucht, in grausamster, unvorstellbarster, unerbittlichster Weise.
    Dann mußt du auch die Geister der Hingerichteten sehen, die so lange sterben, wie für dich die Qualen anhalten.
    Und ich löse die Riemen an den Beinen. Es geht immer schneller. Ich entwickele regelrecht Routine darin.
    Auch du brüllst nun – im Chor des Infernos, du körperloses Nichts, der du mal Cantos warst. Laß mich mitbrüllen, denn alles, was aus mir herausströmt, all das Furchtbare, Unbeschreibliche kommt auf mich zurück. Oder glaubst du, die Marter wäre für mich geringer?
    Glaubst du denn, ich wäre besser dran als du, während ich die letzten Riemen an den Armen löse?
    Ich habe keine Ahnung, ob sich wirklich ein menschlicher Körper darunter befindet. Ich weiß nichts mehr – genausowenig wie du –, weil ich damit beschäftigt bin, den Wahnsinn aufzuhalten. Wenn ich das nicht schaffe, war auch mein Opfer umsonst – nicht nur dein Opfer.
    Cantos, es folgen die Riemen am Kopf. Bald ist es vollendet. Tauche ein, in die Höllenglut meiner Gedanken. Verbrenne im ewigen Feuer meines Monsterleibes. Brülle ruhig. Der Chor der Verdammten wird dich übertönen.
    Und noch immer explodieren die Sonnen und Planeten, grellen die Farben durch den Rest des Universums.
    Draußen lauert schon die Schwärze, die alles verschlingen will. Cantos, warte nur: noch zwei Riemen an der Stirn und …
    Die Schwärze ist da. Es gibt kein Inferno mehr. Das Universum ist nicht gestorben.
    Es ist vollbracht.
    Weißt du noch, wie es zu allem kam?
    Du erinnerst dich. Warte, laß mich teilhaben. Wir müssen Stück für Stück die nahe Vergangenheit erforschen, weil ich alles vergessen habe und es rekonstruieren muß.
    Hoffentlich machen wir keinen Fehler, Cantos, nicht wahr?
    Wenn wir die Vergangenheit verlieren, fehlt uns der Sinn für die Zukunft. Ja, dann hat auch mein letztes Opfer nichts genutzt, und es gibt kein Zurück …
     
    *
     
    Etwas stimmte nicht, als wir die JAMES COOK betraten. Mit dem Schiff nicht, der Umgebung – mit mir! Und wenn ich darüber nachdenken wollte, wurde es verhindert, obwohl ich nicht zu ergründen vermochte, wie und durch wen.
    Cantos, der Genessaner, schritt an meiner Seite. Ich wandte den Kopf und betrachtete ihn verstohlen. Cantos war sehr groß, ungeheuer muskulös, bewegte sich trotzdem schlaksig – wahrscheinlich eine Folge der viergliedrigen Arme und Beine –, erschien geschlechtslos, hatte einen grünlichen Flaum, der seinen gesamten Körper bedeckte, Atemlöcher anstelle einer Nase, einen lippenlosen Mund und ein glutrotes Zyklopenauge auf der Stirn.
    Cantos konnte man mit einigem guten Willen als humanoid bezeichnen. Wir kamen soeben von seiner Heimatwelt Genessos, und ich hatte dort nicht ein einziges Lebewesen gesehen, das Cantos ähnelte.
    Weil es auf Genessos kaum kein Wesen gab, das irgendeinem anderen ähnelte!
    Cantos hatte es damit begründet, daß für bestimmte körperliche Formen auf Genessos keinerlei Notwendigkeit bestünde, weil sich alle Lebewesen aus unerschöpflichen PSI-Energien ernährten.
    Genessos hatte nämlich eine Besonderheit: Hier war die Verbindung zwischen Weltraum I und Weltraum II wie eine Membran gestaltet, die ausreichend Energien hindurchließ, aber niemals einen negativen Einfluß hatte.
    Abgesehen von den Störungen, die letztlich durch Kaiserkraft entstanden waren und Genessos beinahe vernichtet hätten.
    Die beiden »Lenker« Morgenstern und Scanner Cloud waren ebenfalls dabei. Sie hatten mit den Genessanern eine Superloge

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