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Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv

Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv

Titel: Die Terranauten 093 - Das galaktische Archiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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aus!
    Silent Chorp richtete sich umständlich auf, rieb sich die Augen, wischte sich die Nase. Die Klimaanlage heulte nahezu wie eine Sirene, während sie das Gas so schnell wie möglich absaugte. Zum Glück waren die versteckten Behälter offenbar klein gewesen und inzwischen leer, so daß kein neues Gas nachströmte.
    Psionisch erkundete er die Situation. Lem Odebreit und Shyla D’honor hatten ihre geistigen Kräfte zusammengefaßt und beförderten die Kabine mit Frost durch den stillgelegten Liftschacht zurück nach oben. Die drei Gefährten im Versammlungsraum hielten sich bereit, um jedes mögliche Eingreifen Isis’ 31 zu vereiteln.
    Da bemerkte er anhand von Lem Odebreits und Shyla D’honors empathischen Emanationen, daß sie nun auf Widerstand stießen. Isis 31 zerrte den Lift telekinetisch heckwärts. Sofort verstärkte Silent Chorp die beiden Gefährten, und innerhalb der folgenden halben Sekunde gesellten sich auch die drei Treiber im Versammlungsraum sowie Ana Madashi und die Mater Lian mit ihren psionischen Kräften dazu. Gemeinsam brachten sie die Kabine erneut zum Stehen.
    Isis 31 steigerte ihre telekinetischen Anstrengungen nur langsam, um zu vermeiden, daß Frost durch allzu heftige Bewegungen der Kabine Verletzungen erlitt. Dennoch gelang es ihr, sie wieder in die Richtung zum Heck des Raumschiffs zu ziehen.
    Plötzlich spürten die Terranauten an Bord der JAMES COOK den Zustrom einer gewaltigen Quantität an PSI-Energie. Die Verstärkung, die ihnen aus dem psionischen Pool zufloß, den die Gruppe um Llewellyn auf Hephaistos mit ihrer provisorischen Loge geschaffen hatten, bedeutete sofortige Überlegenheit. Zügig schwebte die Kabine von neuem herauf zur Zentralebene.
    Ein zähes psionisches Ringen begann, in dem beide Parteien sich gegenseitig zu immer gewaltigeren Anstrengungen emporschaukelten. Die aufgebotenen parakinetischen Kräfte schoben die Kabine und den darin befindlichen Frost anfangs recht unsanft hin und zurück. Dann waren die eingesetzten PSI-Kräfte eine Zeitlang einander ungefähr gleichrangig, und die Kabine bewegte sich nur um Zentimeter.
    Aber die Kräfte der Terranauten erschöpften sich rascher, und Isis 31 potenzierte ihre Bemühungen, als hätten ihre PSI-Kapazitäten keine Grenzen. Als auf Hephaistos Angila Fraim und an Bord der JAMES COOK Lem Odebreit aus Überanstrengung in Ohnmacht sanken, fiel die Entscheidung. Die Supertreiberin holte den Lift unaufhaltsam zum Heck hinab.
    Bemannt die Geschützstationen! donnerten Llewellyns telepathische Impulse. Unternehmt irgend etwas! Frost darf nicht entkommen. Von mir aus trennt das Heck ab!
    Frost ist schon dort, meldete die Mater Lian, als sie den Hydraulik-Motor wieder einschaltete. Die Kabine steht.
    Hol sie herauf, ordnete Silent Chorp an. Verzweifelt überlegte er, ob es einen Sinn hatte, mit dem Lift das Heck aufzusuchen, ob sie noch drunten eintreffen konnten, bevor der KK-Raumjäger startete, ob die Chance bestand, einen Laserschuß anzubringen, wenn die Aufmerksamkeit von Isis 31 den Kontrollen des Raumjägers galt. Vielleicht, falls Frost und die Supertreiberin den Lift nicht zerstörten … Aber schon verrann Sekunde um Sekunde die Zeit ihrer letzten Frist!
    Ob. Wenn. Vielleicht. Aber. Silent Chorp sah ein, daß sie verloren hatten. Es war zu spät. Er hatte versagt. Er war an seiner Aufgabe gescheitert.
    »Sie sind gestartet!« gellte plötzlich Shyla D’honors Stimme durch die Zentralebene.
    Innerlich am Ende, hob Silent Chorp seinen Blick – verschleiert von Tränen, die diesmal nicht vom Gas stammten – zum Panoramabildschirm. Ein Leuchtpunkt entfernte sich von der JAMES COOK. Über Silent Chorps stumme Lippen kam ein Keuchlaut, ehe er zusammensackte.
    Da erschütterte eine paraphysikalische Eruption das All. Isis 31 war im Abstand von nur wenigen Kilometern mit dem Kaiserkraft-Triebwerk in das Medium Weltraum II übergewechselt. Die Supertreiberin mußte reichlich Zeit zur Verfügung gehabt haben, um den Start navigatorisch vorzubereiten.
    Eine Schockwelle n-dimensionaler Gravo-Vibrationen breitete sich um die Instabilitätszone am Transitpunkt nach allen Seiten aus und traf die JAMES COOK mit der Wucht eines Meteors. Die modernisierten und daher extrem belastbaren Absorber des Raumschiffs hielten dem Schwerkraftschub stand. Doch der Stoß, der den Raumer bis in die Moleküle seiner Protopstruktur durchfuhr, lockerte das Gefüge der komplizierten und daher anfälligen Konstruktion. Die JAMES COOK begann

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