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Die Terranauten 094 - Der Alte Wald

Die Terranauten 094 - Der Alte Wald

Titel: Die Terranauten 094 - Der Alte Wald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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eine kosmosweite Entropiekatastrophe kollabiert, total vernichtet worden. Er wartete auf Antwort, aber sie blieb aus. David vermochte sich nicht des Eindrucks zu erwehren, daß der Alte Wald in seiner Äußerung einen Beweis nicht kommentarwürdiger Dummheit erblickte. Er würgte seinen Ärger hinab und fing von vom an. Ist der Lenker hier, oder nicht?
    WELCHER Lenker? lautete die Rückfrage … ker-ker-ker.
    Wie viele Lenker gibt es denn? wollte David erfahren. Darauf jedoch kam wiederum keine Antwort. Ich meine den Lenker, erwiderte er, während er die Zähne zusammenbiß, der in menschlicher Gestalt umgeht.
    Er ist nicht hier, lautete der Bescheid. Hier-hier-hier.
    Die Haare drohten sich David im Nacken zu sträuben. Sollte er den Lenker nun, da es ums Ganze ging, doch wieder verpaßt haben? Warum hatte jenes rätselumwitterte Superwesen überhaupt darauf bestanden, ihm die entscheidenden Auskünfte, nachdem es im Herzen Rorquals nicht zu einer Aussprache gekommen war, bei der nächstmöglichen Gelegenheit nur im Alten Wald zu erteilen?
    Weshalb nicht? hakte David nach. Er müßte hier sein. Diesmal blieb die Erwiderung erneut aus. Die pflanzlichen Intelligenzen, aus denen sich der Alte Wald und sein Giga-Ego zusammensetzten, antworteten wohl nur nach Lust und Laune.
    »Was sagt ihr dazu?« wandte sich David mißgestimmt, nachdem er weitere Versuche der Verständigung vorerst aufgab, an Narda und Aura Damona. Die zwei hatten die telepathische Unterhaltung aufmerksam mitverfolgt, ohne sich einzumischen. Hier drehte es sich um etwas, bei dem von David ganz allein zu entscheiden war, was getan werden mußte.
    »Diese Wesen sind für unsere Begriffe vielleicht ein wenig … na, weltfremd«, meinte Narda, »aber ich glaube, sie sind zugleich grundehrlich. Ich kann mir gegenwärtig nicht vorstellen, wie sie ihre Funktion, alle Fakten des Universums in ihr Denken aufzunehmen, überhaupt ausüben, aber jedenfalls haben wir die Bekanntschaft eines wirklich erstaunlichen Kollektivbewußtseins gemacht, die uns womöglich noch von sehr großem Nutzen sein kann.«
    »Aber nicht, solange wir nur derartig nichtssagende Antworten erhalten«, klagte David. Er machte Anstalten, sich mit matten Bewegungen zu setzen, und im Handumdrehen entstand unter ihm aus pflanzlichem Gewebe eine bequeme Sitzschale. Er nahm Platz und stützte den Kopf in seine Hände. »Warum bekomme ich von allen Seiten immer nur nebelhafte oder unvollständige Auskünfte? Das dauernde Gemunkel Yggdrasils und der anderen Weltenbäume war schon schlimm genug. Der Lenker rückt nur mit kleinsten Bruchstücken von Wissen heraus, von denen jedes einzelne wie eine aberwitzige Verrücktheit klingt. Auch du, Aura Damona … Du orakelst im wahrsten Sinne des Wortes nur herum.« Erbittert schlug er eine Faust auf sein Knie, daß es laut klatschte. »Ach, es ist zum …!«
    »Sei nicht ungerecht, David«, mahnte Narda. »Es ist eine Binsenwahrheit, daß alles zu seiner Zeit geschehen muß. Vielleicht ist das das Prinzip, nach dem der Lenker arbeitet. Er hat immer darauf hingewiesen, daß die Zeit für dich reif sein muß.«
    »Das Kollektivbewußtsein des Alten Waldes«, sagte Aura Damona, »wirkt auf uns so ›weltfremd‹, weil es ein großer Spiegel des Universums ist.« Anscheinend hatte sie aus der Perspektive ihres unbegreiflichen parallelen Universums inzwischen tiefere Einblicke in die Mentalität der Flora getan. »Was macht ein Bewußtsein mit den Informationen, die es über seine Umwelt erhält? Es spiegelt sie wider, aber gleichzeitig verarbeitet es sie im Rahmen des Widerspiegelungsprozesses, und dadurch gelangt es zu Erkenntnissen. Welche Erkenntnisse mag ein solches, unvergleichlich hochstehendes Kollektivbewußtsein über das Universum gewonnen haben?«
    »Frag’s doch«, schlug David gereizt vor. »An erster Stelle dürfte wohl die Erkenntnis stehen, daß sowieso alles gar nichts bedeutet.«
    Trotz seiner momentanen Bedrücktheit und seines Spotts war er insgeheim froh zu sehen, daß Aura Damonas ektoplasmische Erscheinung mittlerweile wieder wesentlich stabiler wirkte. Ihre Erwartung, die biopsionische Kultur des Alten Waldes könne sie nähren, war anscheinend nicht enttäuscht worden. Das PSI-Potential der titanischen Egosphäre schien ihr so ausgezeichnet zu bekommen wie Sonnenschein einer Blume.
    In diesem Augenblick stieß Narda einen erstickten Laut der Verblüffung aus David hob den Blick und sah in der Betrachtungskugel inmitten der

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