Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 095 - Treffpunkt Sternenstadt

Die Terranauten 095 - Treffpunkt Sternenstadt

Titel: Die Terranauten 095 - Treffpunkt Sternenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
Vom Netzwerk:
wurde mal heller, dann wieder dunkler. Unruhe breitete sich unter den Hortverwandten aus. Irgendwo war Schmerz, der an den Gedanken fraß. Schmerz, der sogar den Stabilfaktor der Körper beeinträchtigte. Die Angst, die von der Lanja getilgt worden war, kehrte in Trinanys zurück. Für einen Augenblick verspürte er sogar die anregende Erotikausstrahlung Delians. Es war gefährlich, und er mußte viel Kraft dazu aufwenden, um nicht adäquat darauf zu reagieren. Die Warnung der Lanja war eindeutig gewesen.
    »Es ist kein glücklicher Zeitpunkt, zu dem diese Begrüßung stattfindet«, sagten die Wissensverwalter synchron. »Wir bringen euch nun zu euren Unterkünften, Lernende. Bereitet euch auf das Kommende vor. Freut euch auf die Erkenntnis, die auf euch wartet. Befreit eure Geister von anderen Gedanken. Ihr werdet viel sehen, viel hören und viel verstehen. Kommt mit uns.«
    Sie setzten sich in Bewegung.
    Aber, in die Freude der Hortverwandten hatte sich gelinde Unruhe gemischt. Ein dunkler Schatten, der die Freude dämpfte. Und Trinanys-amh-Xar ahnte, daß das Kommende nicht so problemlos war, wie es ihm die Lanja geschildert hatte.
     
    *
     
    »Hier kommen wir nicht weiter«, sagte Kalia nüchtern und deutete auf die massive Wand aus unbekanntem Material, die den Korridor begrenzte. Llewellyn nickte nur und sah sich um. Die Gesichter der Kameraden waren von den unmittelbar zurückliegenden Anstrengungen gezeichnet. Jana war ein wenig blaß und berührte immer wieder den Kristall, der, eingefaßt von einem Medaillon, an einer Kette zwischen ihren Brüsten klebte. Scanner Cloud und Morgenstern berieten sich leise. Ihre Grünen Partner raschelten.
    Die anderen lehnten sich an die Korridorwandung, um einen Augenblick zu Atem zu kommen: Dime Mow, Shyla D’honor, Ana Madashi, Tse Irlowna, Mater Lian, Lem Odebreit, Angila Fraim und Claude Farrell.
    »Wir müssen zurück«, stellte Kalia nüchtern fest.
    In der Außenregion der Pyramide nimmt die Unruhe zu, meldete Silent Chorp telepathisch. Er hatte sich für einen Augenblick auf dem Boden niedergelassen. Seine Gestalt wirkte fragil und mädchenhaft zart.
    Ihm, dachte Llewellyn besorgt, setzt das alles am meisten zu. Ich muß auf ihn aufpassen …
    Ich schaffe das schon, entgegnete Silent Chorp. Sein Gesicht blieb dabei völlig ausdruckslos.
    Claude Farrell fingerte in einer Tasche seiner Kombination herum. Aber er hatte seinen Vorrat an Zigarillos inzwischen aufgebraucht.
    »Wenn ich diesen Frost jemals in die Hände kriegen sollte«, versprach er düster, »dann wird er uns nie wieder verraten können.«
    Tse Irlowna tastete mit flinken Bewegungen Daten in ihren Taschencomputer. Es summte. »Die Wahrscheinlichkeit dafür«, sagte sie kühl, »ist außerordentlich gering. Berücksichtigt man die Kaiserkraftschockwelle, die beim Start des versteckten Raumjägers freigesetzt wurde, und bezieht man auch die Zerstörung der JAMES COOK in die von dir geäußerte Absicht mit ein, dann kommt man zu dem Schluß, daß du dir nie dieses Vergnügen wirst leisten können. Wahrscheinlichkeit dafür: siebenundachtzig Komma vier Prozent.«
    »Scheiße«, sagte Lem Odebreit und spuckte aus.
    Was tut sich hinter uns? fragte Llewellyn telepathisch.
    Ich kann es nicht genau fassen, entgegnete Silent Chorp. Aufruhr, ja. Unruhe und Nervosität.
    Werden wir verfolgt?
    Bisher nicht.
    »In Ordnung«, sagte Llewellyn laut. »Wir müssen also wieder zurück.«
    »In die Außenzone?« fragte Shyla D’honor. »Ich bin froh, daß wir da weg sind. Die KK-Emissionen …«
    »Uns bleibt keine andere Wahl.« Verdammter Frost! Er hätte sich nie auf diese Aktion einlassen sollen. Nicht in der Begleitung von Frost. Der Kerl war der geborene Verräter.
    Scanner Cloud und Morgenstern beendeten ihre leise Beratung und nickten sich zu. Cloud wandte sich an Llewellyn.
    »Wir müssen unbedingt tiefer in die Pyramide hinein«, sagte er. Seine Stimme war dunkel und ruhig. Der Riemenmann wußte nicht, warum, aber die beiden Fastlenker waren ihm irgendwie unheimlich. »Soweit wir es beurteilen können, werden sich die entropiebeschleunigenden Emissionen in den nächsten Stunden noch weiter intensivieren. Dadurch wird die Sternenstadt extrem gefährdet. Die Pyramide des Wissens«, eine vage Geste in die Runde, »ist zunächst noch geschützt. Wie wir alle inzwischen ja bemerkt haben, ist sie psionisch und energetisch vom Draußen abgeschirmt. Hier im Innern existieren PSI-Barrieren, Bannschwellen, die einen

Weitere Kostenlose Bücher