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1663 - Die neue Hölle

1663 - Die neue Hölle

Titel: 1663 - Die neue Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Glendas Lippen zuckten. »Eigentlich nicht«, sagte sie mit leiser Stimme.
    »Aber?«
    »Nur ein komisches Gefühl.«
    »Wie soll ich das denn verstehen?«
    Glenda wollte antworten. Sie holte noch mal Luft und wurde abgelenkt, als sich das Telefon meldete.
    Ich wäre längst weitergegangen, doch irgendetwas hielt mich zurück. Ein Gefühl, eine innere Stimme. Deshalb wartete ich, bis Glenda sich gemeldet hatte. Suko war auch noch nicht gegangen. Er wartete an der Tür. Beide hörten wir, wie Glenda ihren Namen nannte. Sie hörte zunächst nur zu, und mir fiel auf, dass ihr Gesicht von Sekunde zu Sekunde blasser wurde. Sie gab auch kaum eine Antwort, murmelte mal ein schwaches »Ja«, oder ein »Mein Gott«, bevor sie den Hörer vom Ohr nahm und ihn mir entgegenstreckte.
    »Bitte, John.«
    Mehr sagte sie nicht, aber sie sah alles andere als gut aus.
    »Ja…«, sagte ich gedehnt und hielt den Hörer ans Ohr.
    Ein scharfer Atemzug war zu hören. Noch wusste ich nicht, ob ich mit einer Frau oder einem Mann sprach. Sekunden später hörte ich Sheila, die zitternd meinen Namen aussprach.
    Ich hatte deutlich das Entsetzen in ihrer Stimme herausgehört.
    »Was ist denn los?«
    »Johnny«, flüsterte sie, und es war zu hören, dass sie weinte. »Johnny ist von einem Engelfresser entführt worden…«
    ***
    Ich stand da, tat nichts und sagte auch nichts. Mein Blick war ins Leere gerichtet. Ich wollte nicht glauben, was ich da gehört hatte. Das war so unwahrscheinlich, und ich hatte das Gefühl, dass mir jemand die Luft nehmen wollte. Eine Entführung war schon schlimm. Dass Johnny Conolly ausgerechnet von dem Engelfresser entführt worden war, das hatte mir förmlich einen Tief Schlag versetzt. Was hatten die Conollys mit der Person zu tun, die ich jagte?
    »Bist du noch dran?«
    »Ja, Sheila.«
    »Dann warte. Ich gebe dir Bill.«
    »Gut.«
    Glenda stellte den Lautsprecher ein, damit auch Suko mithören konnte. Zunächst hörten wir nichts. Nur heftige Atemzüge erreichten uns. Bis Bill sich gefangen hatte und in der Lage war, erste Worte sagen zu können.
    Auch seine Stimme erkannte ich kaum wieder. Sie war von einem starken Zittern unterlegt. Er rang mühsam nach Worten und flüsterte schließlich: »Es stimmt, John, es stimmt alles. Johnny ist entführt worden.«
    »Und du bist dir sicher, dass es der Engelfresser war?«
    »Ja, das wissen wir.«
    »Und woher?«.
    »Wir hatten Besuch von einem Engel. Er hat bei uns Hilfe gesucht, die wir ihm leider nicht geben konnten. Wir wussten nicht, dass er verfolgt wurde, und da ist es dann passiert. Der Engelfresser tauchte auf und hat Johnny mitgenommen.«
    »Ja, das ist mir jetzt klar, Bill.«
    Er lachte etwas schrill. »Weißt du, was mich wundert, John? Du fragst gar nicht nach ihm. Du willst nicht wissen, wie er aussieht. Oder liege ich da falsch?«
    »Nein, ganz und gar nicht. Ich brauche von dir keine Beschreibung, weil ich ihn kenne.«
    »Was sagst du da?«
    »Ja, ich kenne ihn. Und ich muss dir sagen, dass wir dabei sind, ihn zu jagen. Der Egelfresser ist unser neuer Fall.«
    »Deshalb also.«
    »Was meinst du damit?«
    »Na, dass er so plötzlich bei uns erschienen ist. Er will wohl alle vernichten, die zu dir gehören. Oder sehe ich das falsch?«
    »Nein, das wohl nicht. Auch wenn du den Kopf schüttelst, Bill, aber Suko und ich haben uns bereits mit dem Gedanken beschäftigt, dass er so etwas wie der Nachfolger eines gewissen Dracula II sein könnte.«
    »Nein, John, das ist…«
    »Bitte, er ist kein Vampir. Aber ein Nachfolger könnte er durchaus sein. Es kommt nämlich noch etwas hinzu. Dieser Engelfresser hat sich Verbündete gesucht. Wir wissen ja, dass Mallmann ein Erbe hinterlassen hat, das aus Vampiren und Halbvampiren besteht. Und genau diese Halbvampire hat er sich als Verbündete gesucht. Da greifen zwei verschiedene Vorgänge ineinander. Er jagt die Engel, um sie zu töten, und er hält sich die Halbvampire als neue Verbündete. Eine sehr simple Rechnung, Bill.«
    »Ja, und er hat Johnny. Wie passt der in seine Rechnung hinein? Hast du da eine Idee?«
    »Dieser Engelfresser hasst alles, was nicht auf seiner Seite steht. Dazu gehöre ich auch und ihr ebenfalls. Ich kenne ihn ja, ich habe schon gegen ihn gekämpft und…«
    Bill unterbrach mich. »Dann habe ich mich wohl doch nicht geirrt. Er kam mir bekannt vor. Ich meine, du hättest mir einen solchen Typen mal beschrieben. Und da stieß ich auf den Namen Matthias.«
    »Sehr gut, Bill.«
    Er stöhnte auf.

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