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Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster

Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster

Titel: Die Terranauten TB 03 - Planetenmuster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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war so einsam wie nie zuvor in seinem Leben.
    Er kniff die Lippen zusammen.
    Keine Gefahr, sagte er sich. In Abständen von je dreißig Minuten flammt das Transmissionsfeld auf. Ich kann zurück, wenn ich will. Auf Shondyke wird man mich nicht vergessen. Das Unternehmen ist risikoreich, aber kalkulierbar.
    Finsternis umgab den Treiber.
    Leere und Finsternis und nur der Stahlball von Cosmodrom Vircho-III milderte die Einsamkeit.
    Das Regenbogenfeld des Raum-Zeit-Stroboskops, der farbenprächtige Ring, mit dem man binnen eines Augenblicks Tausende oder Millionen Lichtjahre überbrücken konnte, war vor wenigen Minuten erloschen.
    Farrell war allein mit sich und mit der Stimme.
    »… Erinnerungen sind rar. Sie sind nicht da. Nur manchmal springen sie mich an. Wild. So wild. Sie machen mir Angst. Womit habe ich diese Angst verdient? Wieviel Schuld lastet auf mir, ohne daß ich etwas davon ahne? Erinnerungen …«
    Die Stimme wurde auf allen Frequenzen übertragen und sie hatte ihren Ursprung im stählernen Herzen des Cosmodroms. Sie klang rauchig und hohl wie die Stimme eines Gespenstes.
    Natürlich ist es ein Gespenst, sagte sich Claude Farrell. Vircho-III ist verlassen. Kein Mensch hält sich dort noch auf. Die Computer sind desaktiviert, die Maschinen abgeschaltet, die Lichter gelöscht. Es muß im Cosmodrom dunkler sein als hier draußen im All. Und dennoch …
    Dennoch sprach seit Wochen diese hohle, verängstigte Stimme auf allen Frequenzen hinaus zu den Sternen, murmelte ihren endlosen, verwirrten Monolog, ohne auf Antwort zu hoffen.
    Und nicht viel weiter, einen Katzensprung nur entfernt, erstreckte sich die instabile Zone, der Außenring eines Grauen Lochs, eines Kulminationspunktes fremdartiger Energien, die die Barrieren zwischen Weltraum I und Weltraum II niedergerissen hatten.
    Farrell schaltete an seinen Kontrollen.
    Ein Ruck erschütterte ihn, als die Düsensätze des Rückentornisters aufflammten und er auf einem matt leuchtenden Schweif in Richtung Cosmodrom ritt.
    Die Station kam näher.
    Und mit ihr die instabile Zone, der spröde Riß in der Raum-Zeit, in den sich kein Mensch wagen konnte, wollte er nicht einen schnellen, grausigen Tod finden.
    Farrell unterdrückte die diffuse Furcht, die in ihm aufwallte. Er hatte gewußt, was ihn erwartete. Man hatte es ihm deutlich genug auf Shondyke gesagt, auf Shondyke in der Feuerschale, wo der Himmel aus glosender, brodelnder Lava zu bestehen schien und eine dünne Pflanzendecke die einst schroffen, öden Kraterebenen zu überziehen begann.
    »Wir kontrollieren alle instabilen Zonen«, hatte Morgenstern gesagt und Farrell angelächelt, mit Lippen, die türkisfarben schimmerten, und mit Augen, die grün waren wie die Gärten der Erde. »Wir umgeben sie mit einem weiten Ring aus Kosmischen Sporen und verhindern, daß sie sich ausdehnen. Doch neutralisieren kann sie nur die Lange Reihe. Wir müssen Geduld haben. Irgendwann wird David terGorden seine Suche nach den acht anderen Spektren beenden und den Weißen Stern erschaffen. Erst dann gibt es Hoffnung, die Grauen Löcher endgültig zu beseitigen und den Fluch der Kaiserkraft zu bannen.«
    Morgenstern hatte gelächelt und über seine Wange gewischt, aus deren Poren winzige, kleeblattförmige Blätter wuchsen. Die Rezeptoren des Grünen Partners, des Pflanzensymbionten, der im Alten Wald gesät und geerntet worden war.
    »Doch dies«, hatte Morgenstern dann erklärt, »ist nicht das Problem. Es geht um andere Dinge. Um die Stimme.«
    »Die Stimme?« Noch immer klang in Farrell das Erstaunen nach, das ihn in jenem Moment beherrscht hatte.
    »Die Stimme«, hatte Morgenstern bekräftigt. »Sie spricht seit vielen Wochen. Unaufhörlich. Sie spricht aus dem Cosmodrom Vircho-III, das sich in der unmittelbaren Nähe eines Grauen Lochs befindet. Aber Vircho-III wurde bereits vor drei Jahren evakuiert. Niemand hält sich dort auf.
    Kein Mensch.
    Doch es ist die Stimme eines Menschen.
    Eine automatische Sonde hat sie aufgezeichnet. Das Stimmuster ist vertraut und gleichzeitig fremd. Jemand muß sich darum kümmern. Wenn meine Vermutung zutrifft …«
    Wieder hatte Morgenstern gelächelt.
    »Aber ich will Sie nicht beeinflussen. Wir schicken Sie mit einem Transmissionsfeld nach Vircho-III und Sie werden das Rätsel lösen. Das Rätsel der Stimme. Hören Sie sie?«
    »… gibt es Zeit, wenn man keine Zeit fühlt? Gibt es Raum, wenn der Raum jegliche Bedeutung verloren hat? Werde ich mich finden? Und wenn ich mich finde, wer

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