Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag

Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag

Titel: Die Terranauten TB 14 - Der letzte Manag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Robert
Vom Netzwerk:
unvorstellbarer Lichtfülle zu vergehen schien. Das mentale Leuchten, das Nanuks PSI-Kapazität ausstrahlte, war nun deutlich von grünem Schillern durchglost, dessen Herkunft sich der Ex-Manag nicht erklären konnte. Der Gnuff schrie gellend, wand sich in höchstem Entsetzen. Er vermochte nur zu fühlen, was geschah, ohne es zu begreifen imstande zu sein, und die damit verbundene Aggressivität, zwei barbarische Fronten, zwischen denen sein schlichtes, friedliches Gemüt aufgerieben zu werden drohte, flößte ihm Grauen ein.
    Die Attacke der Lebenswächter erfolgte ohne mit normalem menschlichem Zeitgefühl wahrnehmbare Verzögerung. Ein Bersten schien durch Ranigards Schädel zu dröhnen, und ihm war, als würde er ins Herz einer weißen Zwergsonne geschossen, um darin zu verglühen. Eine Sekunde lang bewies nur das Heulen des Gnuffs dem Ex-Manag, daß er noch existierte. Dann verschlang ein Zucken verflochtener grüner Energie die Lichtflut, als Nanuk auch den neuen Gegenangriff der Lurche abblockte.
    Schweiß rann dem Chefberater in Strömen am Körper hinab, sein Herz schlug schnell und laut. Sein Magen hatte sich zu einem Knoten aus Muskeln, Bindegewebe und Nerven zusammengekrampft. Er hörte seine Atmung keuchen.
    Ich kann es aushalten, sagte er sich. Ich kann durchhalten. Ich muß es schaffen. Anders ist es nicht denkbar. Das ist meine Chance.
    Er atmete ein paarmal tief und ergiebig durch, bis sein Herz wieder in normalerem Rhythmus pochte, wischte sich achtlos Schweißtropfen vom Kinn, von der Nasenspitze.
    Der Gnuff wimmerte jetzt pausenlos. Nanuk hatte sich erhoben, stand mit fest auf den Boden gestemmten Beinen in angespannter Haltung da, die von haarigen Wülsten umgebenen Augen verkniffen, als lausche er, die Nackengrannen gesträubt, die Lefzen hochgezogen, so daß er sein fürchterliches Gebiß entblößte. Die Gnuff-Empathie vermittelte dem Chefberater Eindrücke buchstäblich tierischer Wut.
    Noch einmal, dachte Ranigard. Ich darf nicht nachlassen. Von neuem öffnete er seine geistige Wahrnehmung den Gedanken der Riesenlurche.
    Wir sind die Lebenswächter, erreichten ihn ihre Schwingungen. Wir bewachen und verteidigen das Leben und erzwingen seinen natürlichen Lauf. Die Mörderzellen-Logik ist verboten. Wir sind die …
    Aus dem Hintergrund von Nanuks Emotio-Emanationen fuhr eine ungeheuerliche PSI-energetische Entladung, vergleichbar mit einem geballten grünen Unwetter, und der Gnuff schrie wie am Spieß. Der Gegenstoß der Lebenswächter erfolgte sofort. Unwillkürlich schnappte Ranigard mit einem Keuchen nach Luft, als eine psionische Strahlungseruption, hell und intensiv wie ein Aufflammen einer Nova, über seinen Geist hereinbrach, sein Gehirn in Brand zu setzen schien. Das Kreischen des Gnuff hallte von den Wänden wider. Ein Schwall von Grün detonierte lautlos mitten im grellen Licht, brachte es zum Erlöschen. Ranigard stöhnte.
    Da geschah es.
    Nanuk wartete nicht mehr, bis der Chefberater nochmals die durch die Gnuff-Empathie verstärkten Apathie-Emissionen der Lurche auf ihn einströmen ließ. Er ging von sich aus zum Angriff über. Empathisch erkannte der Chefberater seine Absicht, wähnte im ersten Moment, da der Hund nun selber die Initiative ergriff, dicht vor dem Ziel zu sein. Aber in der nächsten Sekunde sah er vor seinem geistigen Auge eine Art energetischen Kanals entstehen, schaute die titanische Konzentration an PSI-Energie, die Nanuk jetzt ansaugte, eine Gewalt kosmischen Maßstabs, eine gigantische, mörderische Lawine aus purer Energie, und er ahnte, daß er sie nicht überleben konnte. Ein heiserer Aufschrei der Verzweiflung kam über seine Lippen. Der Gnuff jaulte, kletterte ungelenk aus Ranigards Weste, versuchte zu fliehen, überwältigt von Panik, doch zu langsam, viel zu langsam.
    Ich darf nicht in Kontakt bleiben! Ranigard wußte nicht, konnte nicht voraussehen, welche Folgen dies Aufgebot unfaßbar kolossaler PSI-Energie, diese Freisetzung unermeßlicher psionischer Macht, haben mochte. Doch er spürte, für ihn mußte sie zuviel sein, sie würde ihn ausbrennen, vernichten, zum Verglühen bringen wie ein winziges Insekt, das sich in die Nähe der Sonne verirrt hatte.
    Jemand klopfte an die Hartplast-Tür. Rufe schollen vom Korridor herein. Der Ex-Manag hörte sie nicht.
    Ranigard riß das lange Haumesser aus dem Gürtel, die scharfe Klinge sauste auf die dünne Zunge des Symbionten nieder, die in seinem Baunabel stak, zertrennte sie mit einem Hieb. Das Pelzwesen

Weitere Kostenlose Bücher