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Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt

Titel: Die Terranauten TB 18 - Das Terranauten-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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Walzen.
    Er wankte los, konzentrierte sich und schloß die Finger um die unterste Sprosse.
    Die Walze kam heran, ein Titan, der es nicht einmal bemerken würde, wenn er den entkräfteten Mann unter sich zermalmte.
    Servomotoren surrten und brummten.
    Ganz langsam zog sich Corboran in die Höhe, und auf einer schmalen Plattform blieb er liegen und schnappte nach Luft.
    Wenige Meter unter ihm glitt der Sand dahin, und das Profil der Walzen hinterließ ein tiefes und geriffeltes Muster darin.
    Einige Minuten lang kämpfte Corboran gegen die Schwärze der Bewußtlosigkeit an, und dann richtete er sich keuchend auf. An der einen Seite der Plattform, in halber Höhe, gab es eine von außen verriegelte Luke.
    Er umfaßte die Kontrollgriffe und zerrte daran, und kurz darauf vernahm er ein leises Zischen, als die Dichtungen nachgaben.
    Warme Luft wehte ihm entgegen.
    Ich habe es geschafft, dachte er, und er verspürte dabei so etwas wie Triumph, der ihm neue Energie verlieh. Er kletterte in den Schacht hinein und machte sich nicht die Mühe, die Luke hinter sich zu schließen.
    Ein Wartungssystem mit langen Tunnels und schmalen Steigkorridoren, mit dicken Kabelsträngen und leise summenden Instrumentenblöcken. Und mit Schränken – irgendwo –, in denen sich Wasser und Nahrungskonzentrate befinden mußten.
    Corboran schob sich durch das Zwielicht, glitt dann und wann in Öllachen aus, schürfte sich die Haut der Hände an scharfkantigen Vorsprüngen ab und hielt dann und wann inne, um tief Luft zu holen und sich kurz auszuruhen.
    Irgendwann machte er vor sich eine Bewegung in der von Chemoplatten matt erhellten Graue aus. Etwas kam ihm entgegen, kein Servomechanismus, kein Installationsroboter, sondern ein Mensch, einer der Techniker an Bord vielleicht, jemand, der ihm helfen konnte.
    Corboran verdoppelte seine Bemühungen und winkte. »Hallo!« rief er. »Hallo!«
    Der Mann kam näher.
    »Wasser«, keuchte Corboran. »Ich brauche Wasser. Etwas zu trinken …«
    Corboran verlor den Halt und sank ächzend zu Boden. Der Mann war mit einigen raschen Schritten an seiner Seite und blickte auf ihn herab.
    Der ehemalige Regent betrachtete das Gesicht über ihm wie durch einen feinen Nebel, und er sah Züge, die er kannte.
    »Clonner«, stöhnte er. »Clonner, Sie … Sie müssen mir helfen.«
    Die Miene Piter Dyke-Clonners verzerrte sich zu einer Fratze des Hasses, als er mit der Neuropeitsche ausholte und zuschlug, immer wieder zuschlug, bis sich der vor ihm im Tunnel liegende Corboran nicht mehr rührte, bis sich sein Wunsch nach Rache endlich erfüllt hatte.
    Dann wandte er sich ab und machte sich auf den langen Rückweg zu seiner Instrumentennische. Dort angekommen, hockte er sich zu Boden und lehnte den Rücken an die Wand.
    Das Feuer des Zorns verglühte und erlosch. Es war, als verliere er einen Teil seines Selbst – den Teil, der ihn bisher am Leben erhalten hatte.
    Wimmernd schlief er ein.
    Als er erwachte, hatte sich alles verändert.
    Der Wind hatte Sporen durch die geöffnete Außenluke getragen, und vom Klimasystem waren sie in der ganzen Fabrik verteilt worden.
    Clonner starrte auf seine Hände, die sich mit einem grünlichen Schimmer überzogen hatten, und zum erstenmal seit vielen Monaten lächelte er wieder.
    ENDE

Prolog und Background
    Im Herbst 1979 startete der BASTEI-Verlag den dritten Versuch, eine SF-Heftserie auf dem Markt zu etablieren. Die beiden ersten Serien waren aus den unterschiedlichsten Gründen schon nach relativ kurzer Zeit gescheitert: Mitte der sechziger Jahre REX CORDA, weil sie sich zu sehr an PERRY RHODAN orientiert hatte, und Mitte der siebziger Jahre COMMANDER SCOTT, ein Hybrid einer amerikanischen Serie – der CAP KENNEDY-Serie von E.C. Tubb alias Gregory Kern – und Romanen deutscher Autoren, die keine einheitliche Linie bot und kein Konzept aufwies. Ende der siebziger Jahre aber hatte die SF Hochkonjunktur, die Bastei-SF-Taschenbuchreihen expandierten gewaltig, und die Zeit schien günstig, einen neuen Anlauf in dieser Richtung zu unternehmen. Aber diesmal wollte man die Fehler der Vergangenheit vermeiden, und etwas völlig anderes, etwas völlig Neues auf die Beine zu stellen.
    Den Namen und die Grundidee für diese neue Serie lieferten Thomas R.P. Mielke und Rolf W. Liersch, zwei Profis auf dem SF-Heftsektor, die auch schon an REX CORDA mitgearbeitet hatten. Im Zuge der langen Vorarbeiten erfuhr das Konzept etliche oftmals gravierende Änderungen, bis Redaktion und Autoren mit

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