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Die Tochter der Wälder

Die Tochter der Wälder

Titel: Die Tochter der Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Marillier
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ich helfen. Aber ich weiß nicht, ob ich viel nützen kann. Meine Fähigkeiten beschränken sich auf Arzneien. Es klingt so, als brauchte er mehr.«
    Ich würde ihn nicht direkter fragen, was mit dem Jungen nicht stimmte; dies war gefährlicher Boden. Ich wusste nicht, wie viel er wusste oder was ich ihm sagen durfte.
    »Du wirst es selbst sehen«, sagte er und griff wieder nach den Zügeln. »Wir müssen auf jeden Fall direkt wieder zurückkehren, nachdem du deine Sachen geholt hast. Ich habe ihm einen Schlaftrunk gegeben, und das wird ihn den größten Teil des Tages beruhigen, aber wir müssen dort sein, wenn er aufwacht, oder er wird sich vielleicht Schaden zufügen.«
    »Ich bin nicht sicher, ob Conor mich gehen lässt.«
    »Warum fragen wir ihn nicht?« fragte Vater Brien.
    Wir fanden Conor alleine und mit Schreibarbeit beschäftigt. Briten wurden nicht erwähnt, auch keine entflohenen Gefangenen; Vater Brien erklärte nur, er brauche meinen Rat wegen eines Patienten, und Conor zeigte einen bemerkenswerten Mangel an Neugier, was die Einzelheiten anging. Er schien die Bitte beinahe erwartet zu haben und stimmte unter der Bedingung zu, dass ich nach Hause zurückkehren würde, sobald er Finbar nach mir schickte. Ich ließ die beiden allein und ging in mein Zimmer, um ein kleines Bündel zu packen, wobei ich mich fragte, womit ich es wohl zu tun bekäme: Verbrennungen, Prellungen, Fieber, Schock? Vater Brien hatte nichts weiter gesagt. Ich nahm ein wenig Kleidung für mich selbst, die für ein paar Tage genügen würde, und einen trockenen Umhang, der einem der Jungen gehörte. Leider musste ich zugeben, dass der Beginn des Herbstes von mir verlangte, Schuhe zu tragen, und ich steckte meine kalten Füße in ein Paar Stiefel, die ein wenig zu groß für sie waren. Es war praktisch, die Jüngste und Kleinste zu sein.
    »Nur ein paar Tage«, sagte Conor noch einmal, als ich zum Wagen ging. »Ich schicke Finbar nach dir. Und pass auf der Straße auf; sie wird an diesem letzten Hügel rutschig sein.«
    Vater Brien saß bereits auf dem Kutschbock, und trotz der Kürze seines Aufenthalts stand neben ihm ein Korb mit Brot und Käse und Gemüse. Er nickte meinem Bruder ernst zu, und Conor hob mich auf den Bock, nicht allzu sanft, und wir waren auf dem Weg, bevor ich noch ein Wort sagen konnte.
    Der Regen hatte zu einem Nieseln nachgelassen. Wir fuhren unter den kahlen Weiden hindurch, zwischen den ersten Felsen am grauen Seewasser entlang, wo nicht ein einziger Vogel zu sehen war.
    »Ich nehme an, du weißt, wer dieser Junge ist?« sagte Vater Brien lässig und nahm dabei den Blick nicht vom Weg.
    »Ich weiß, was er ist«, verbesserte ich ihn vorsichtig. »Nicht wer. Ich habe eine gewisse Vorstellung davon, was mit ihm geschehen ist. Was ich nicht weiß, ist, was ich für ihn tun soll. Das solltet Ihr mir lieber sagen, bevor wir dort eintreffen.«
    Er warf mir einen offensichtlich amüsierten Seitenblick zu.
    »Also gut«, meinte er. »Der Junge hat ein paar Wunden davongetragen. Ernsthafte Wunden. Er wäre wahrscheinlich gestorben, wenn dein Bruder ihn nicht weggebracht hätte.«
    »Wobei ich ihm geholfen habe«, erklärte ich ein wenig verstimmt, dass mein Anteil an der Rettung bereits vergessen sein sollte.
    »Ja, davon habe ich gehört«, meinte der gelehrte Vater. »Das war nicht ungefährlich, wie?«
    »Ich weiß, wie ich einen Schlaftrunk dosieren muss«, sagte ich.
    »Ja, besser als die meisten von uns, Sorcha. Aber wie ich schon sagte, ich habe diesen Patienten behandelt, und ich habe für ihn gebetet. Er war – er hatte eine Anzahl von Wunden, und um die habe ich mich gekümmert, so gut ich konnte. Obwohl er nie wieder sein wird, was er einmal war, heilt sein Körper gut genug. Sein Geist ist eine andere Sache.«
    »Ihr meint, das, was sie mit ihm gemacht haben, hat ihn um den Verstand gebracht? Wie dieser Mann, der in der Mühle gearbeitet hat, Fergal hieß er – er wurde sehr seltsam, nachdem das Kleine Volk ihn über Nacht behalten hat. Ist es so etwas?« Ich erinnerte mich an den Müller, seinen schlaffen Mund, sein Zittern, daran, wie er neben der Feuerstelle im Dreck hockte.
    Vater Brien seufzte. »Verstand verloren – nein, nicht ganz. Der da ist aus stärkerem Stoff gemacht als die Fergals dieser Welt. Er ist vielleicht jung, aber er ist ein Krieger; es liegt in seinem Wesen, zu kämpfen. Er hat seinen Peinigern die ganze lange Nacht widerstanden, und ich bezweifle nicht, dass ihm kein Wort von den

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