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Die Tochter der Wälder

Die Tochter der Wälder

Titel: Die Tochter der Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Marillier
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gehörten zu Sevenwaters, und schon die Väter und Großväter dieser Menschen hatten hier gelebt. Mitunter zogen sie zum Markt, oder sie ritten mit meinem Vater in den Krieg, wo die Dienste eines guten Schmiedes oder Wagenbauers immer gebraucht wurden. Das war in Ordnung, denn sie waren Waldmenschen und kannten sich aus. Aber kein Fremder betrat den Wald jemals ohne Eskorte und Augenbinde. Jene, die dumm genug waren, es zu tun, verschwanden einfach. Der Wald schützte die Seinen besser als jede Festungsmauer.
    Die Kätner aus unserer eigenen Siedlung, jene, die Lord Colums eigenen Hof bearbeiteten und sich um seine Tiere kümmerten, hatten ihre kleinen Häuser am Rand dieses offenen Bereichs, wo ein Bach ein Mühlrad drehte. Jeden Tag machte ich mich auf zu diesen Hütten, um mich dort um die Kranken zu kümmern. Die Mischlingswolfshündin Linn begleitete mich dabei, denn seit Cormacks Abschied hatte sie sich mir angeschlossen und trabte leise hinter mir her, wohin ich auch ging. Bei jeder möglichen Bedrohung, einer im Zorn erhobenen Stimme, einem Schwein, das auf der Suche nach Eicheln meinen Weg kreuzte, war sie sofort zwischen mir und der Gefahr und knurrte wild. Der Herbst näherte sich rasch, und das Wetter war trostlos geworden. Regen verwandelte den Weg in einen Sumpf. Conor hatte dafür gesorgt, dass die ältesten Hütten instand gesetzt wurden, und der alte Tom, der dort mit seinem Stamm von Kindern und Enkelkindern wohnte, war zuvor, als ich vorbeigegangen war, herausgekommen, um mir dankbar die Hand zu schütteln.
    »Dein Bruder ist ein wahrer Heiliger«, sagte er mit einem Schluchzen in der Stimme. »Einer der Weisen, wie es sein Vater hätte sein können, das ist der junge Conor. Nun regnet es keinen Tropfen mehr durchs Dach, und wir haben genug Torf für die kalte Jahreszeit.«
    »Was meinst du damit?« fragte ich neugierig. »Einer der Weisen? Welche Weisen?«
    Aber er schlurfte bereits wieder hinein, zweifellos begierig, seine steifen Gelenke an dem kleinen Torffeuer zu wärmen, dessen Rauch durch die Kaminöffnung abzog.
    Ich besuchte eine junge Frau, die vor kurzem unter großen Schwierigkeiten Zwillinge zur Welt gebracht hatte. Ich hatte den Dorffrauen bei der langen Nacht dieser Geburt geholfen und hielt weiterhin ein Auge auf die Mutter, um mich zu überzeugen, dass sie die Kräutertees, die ich ihr gegeben hatte, um den Leib wieder zusammenzuziehen und die Milch fließen zu lassen, auch trank. Als ich auf dem Heimweg war, brachen die Wolken auf, und Regen durchtränkte mich bis auf die Haut. Ich stapfte weiter durch den Schlamm; das Donnergrollen ließ mich das Quietschen von Wagenrädern erst hören, als Vater Brien plötzlich neben mir war, einen alten Sack über Kopf und Schulter gezogen. Das Pferd stand unerschütterlich im Regen, die Ohren zurückgelegt.
    »Spring!«, rief der Vater über das Getöse des Gewitters und streckte die Hand aus, um mich neben sich auf den Bock zu ziehen.
    »Danke«, keuchte ich. Es macht nicht viel Sinn, gegen das tosende Element anzureden, also saß ich schweigend und zog meinen Umhang fester um mich. Es gab eine Stelle, wo der Weg kurz durch einen Hain alter Fichten führte, deren untere Äste abgesägt worden waren. Sobald wir diese geschützte Stelle erreichten, zügelte Vater Brien das Pferd; das Nadeldach hielt den schlimmsten Regen ab, und der Lärm verklang zu einem gedämpften, entfernten Grollen.
    »Ich brauche dein Hilfe, Sorcha«, sagte Vater Brien, lockerte den Griff um die Zügel und ließ das alte Pferd den Kopf senken, damit es ein paar Halme grasen konnte.
    Verblüfft sah ich ihn an. »Ihr seid hier, um mich zu holen?«
    »Ja, und ich muss noch heute wieder zurückkehren. Ich wäre ohne guten Grund bei solchem Wetter nicht losgefahren. Ich habe einen Patienten, den ich selbst nicht heilen kann; Gott weiß, dass ich es versucht und auch einiges erreicht habe. Aber er braucht jetzt etwas, was ich ihm nicht geben kann.«
    »Ihr wollt, dass ich helfe? Dass ich einen Kräutertrank oder eine Salbe bringe?«
    Vater Brien seufzte und starrte seine Hände an.
    »Ich wünschte, es wäre so einfach«, sagte er. »Tränke habe ich ausprobiert, einige mit guter Wirkung. Ich habe vieles von dem benutzt, was du mich gelehrt hast und ein paar meiner eigenen Arzneien. Ich habe gebetet und geredet und geraten. Jetzt kann ich nicht mehr tun, und er entgleitet mir.«
    Ich brauchte nicht zu fragen, wer denn dieser Patient sein mochte.
    »Selbstverständlich werde

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